Jedes dritte Unternehmen in Sachsen–Anhalt ist bereits Opfer eines Cyberangriffs geworden.
Bei 72 Prozent der Unternehmen wurde dabei versucht, Daten durch Phishing–Mails zu stehlen. Bei 39 Prozent wollten Externe das Vertrauen von Mitarbeitenden ausnutzen, um sensible Daten zu erhalten. Das geht aus der 9. Unternehmerkunden–Studie im Auftrag der Commerzbank hervor. Für diese wurden bundesweit 2.500 Unternehmen – sowohl Kunden der Commerzbank als auch anderer Banken – mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt, davon 100 in Sachsen–Anhalt.
Jedes siebte betroffene Unternehmen in Sachsen–Anhalt beklagt dabei Schäden durch die Cyberkriminalität. Diese reichen von finanziellen Verlusten über Imageschäden bis hin zum Verlust von Kunden bzw. Kundendaten. „Häufig ist der Faktor Mensch ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines solchen Angriffs“, sagt Sylke Raßmann, Regionalleiterin Unternehmerkunden der Commerzbank Halle. „So konnten 94 Prozent der Unternehmen Schlimmeres durch die Aufmerksamkeit der Geschäftsführung oder von Mitarbeitenden verhindern.“ Die Hälfte verdankte die erfolgreiche Abwehr dem Einsatz von Sicherheits–Software.
Für 90 Prozent ist Cybersicherheit ein wichtiges Thema
Das Thema Cybersicherheit ist 90 Prozent der Unternehmen in Sachsen–Anhalt entsprechend wichtig. Die große Mehrheit sieht sich hier zugleich schon gut aufgestellt. „Bei über der Hälfte der Unternehmen trägt die Geschäftsführung die Verantwortung für die Cybersicherheit“, erläutert Raßmann. Bei 18 Prozent kümmern sich die IT–Experten des Unternehmens um das Thema, bei weiteren 16 Prozent externe Dienstleister.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht aktuell keine Notwendigkeit, weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Gut ein Viertel will die bestehenden Maßnahmen indes erweitern, um künftig noch besser auf mögliche Cyberangriffe vorbereitet zu sein. Davon setzen 77 Prozent auf die Installation entsprechender Sicherheits–Software sowie 73 bzw. 63 Prozent auf die Schulung und Weiterbildung der Geschäftsführung sowie die Sensibilisierung der Beschäftigten.
37 Prozent wollen Cyberschutzversicherung abschließen
„Wir unterstützen unsere Kunden bei dem Thema und bieten entsprechende Schulungen an“, sagt Raßmann. „Damit erhalten die Absolventen ein Zertifikat, das unter anderem eine Voraussetzung für den Abschluss einer Cyberschutzversicherung ist.“ Eine solche Police streben aktuell 37 Prozent der Unternehmen in Sachsen–Anhalt an.
„Eine Cyberschutzversicherung übernimmt nicht nur im Schadensfall die entstandenen Kosten, sondern hilft bereits im Vorfeld bei der Verhinderung von Schäden, zum Beispiel durch eine Präventionsberatung“, erläutert Raßmann.
Unternehmen fühlen sich durch Bank gut unterstützt
Insgesamt fühlen sich 57 Prozent der hiesigen Unternehmen von ihrer Bank beim Thema Cybersicherheit gut unterstützt und informiert. „Wir sehen das als Bestätigung für unsere Kundenbeziehungen, aber auch als Ansporn, weiter am Ball zu bleiben und möglichst viele Unternehmen auf das Thema anzusprechen und auf den aktuellen Stand zu bringen“, so Raßmann.
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