Jägerplatzschule: Stadt verteidigt Sperrung von Etagen

von 25. Oktober 2011

Vor wenigen Tagen hat HalleForum.de über die bevorstehende Sperrung von mehreren Etagen in der Förderschule am Jägerplatz in Halle (Saale) berichtet. Zwei Wochen nach der ersten Anfrage an die Stadtverwaltung erreichte HalleForum.de eine Stellungnahme. Darin verteidigt Baudezernent Uwe Stäglin die Sperrung der ersten und zweiten Etage, "weil es grundsätzliche Brandschutzmängel in der Schule gibt und die bislang ergriffenen Maßnahmen am 1. Rettungsweg nicht ausreichen."

Bereits im September 2009, als die Schule wegen falsch eingebauter Dübel gesperrt wurde, habe man die Mängel beim Brandschutz festgestellt. Das für die städtischen Gebäude zuständige Zentrale Gebäudemanagement ZGM habe daraufhin erste Maßnahmen ergriffen. Am 6. Oktober diesen Jahres habe schließlich eine Nachbegehung mit der Feuerwehr stattgefunden. Damit wollte man feststellen, "inwieweit und unter welchen Voraussetzungen der Weiterbetrieb der Schule verantwortet werden kann." Geprüft wurde dabei, wie Schüler und Lehrer aus den Gebäude schnell evakuiert werden können.

Festgestellt habe man dabei, dass gefahrenfrei nur das Keller- und das Erdgeschoss weiter genutzt werden könnten. Allerdings müsse auch hierfür ein zweiter Rettungsweg geschaffen Dazu solle nun eine provisorische Gerüstanlage an der Straße und im Hof errichtet werden. 30.000 Euro würden diese Maßnahmen bis August 2012 kosten. Dann will die Stadt die Schule ohnehin schließen und mit der Comeniusschule fusionieren. Der Stadtrat hat allerdings darüber zu befinden. "Mit dieser provisorischen Lösung wird sichergestellt, dass nicht über die Frage des Brandschutzes schulpolitischen bzw. schulnetzbezogenen Fragen vorgegriffen wird", erklärte Uwe Stäglin gegenüber HalleForum.de.

Ob diese Maßnahmen nötig sind, zweifelt Schulelternsprecher Klaus Hänsel im Gespräch mit HalleForum.de an. Zum einen genieße die Schule Bestandsschutz, zum anderen sei eine Rettung über Drehleitern möglich. Das sieht man in der Stadtverwaltung anders. Laut Stäglin könnte die Feuerwehr über Drehleitern maximal zehn Personen in 30 Minuten retten. Jedoch befänden sich 57 Schüler und 14 Lehrer in dem Gebäude. "Diese Personenzahl kann schon aus zeitlichen Gründen nicht über Leitern evakuiert werden. Da die bislang ergriffenen Ertüchtigungsmaßnahmen im Treppenhaus nicht ausreichen, ist der bauliche zweite Rettungsweg auch für die Nutzung des so benannten Erdgeschosses erforderlich. Die Nutzung der Obergeschosse muss vor diesem Hintergrund ausgeschlossen bleiben."

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