Sandy’s Schlemmertag

Sandy’s Schlemmertag
von 2. September 2018

Der Marktplatz ist angefüllt mit Menschen und Buden, an denen man unterschiedlichen Genüssen frönen kann. Dort triff sie gleichmal auf die Organisatoren des Schlemmertags: Michael und Christian von CMF Events [&] Beratung, die ihr gleich am Hirschblutstand einen dieser teuflischen Fruchtweine zum Verkosten geben. „Das ist ein Auftakt“, meint Sandy sichtlich überrascht und lässt sich den Wein schmecken. Nebenbei fragt sie, ob die Beiden mit ihrem Markt zufrieden seien. „Die Händler sind soweit zufrieden und bis auf kleinere Pannen am Anfang ging alles glatt.“, winkt Michael Fleischer ab. „Alles gut.“ Immerhin versuchen die drei (es gehört mit dem F noch ein Felix dazu) sich zu profilieren und bringen schon viel Erfahrung in Sachen Management mit. Zwar ist der Markt, gemessen an anderen noch klein, aber eben fein, wie Sandy selbst bemerkt. „Das ist erstmal so gewollt“, versichert Micha und beide stellen sich in Positur, natürlich mit der blonden Schönen, was sonst. Die Leidenschaft der Männer gilt schon immer gutem Essen und schönen Frauen.

Gleich darauf bummelt Sandy weiter, vorbei an gambischen vegetarischen Essen, streift mit noch hungrigem Blick den American Pulled Pork Stand, geht vorbei an Käsebrot und bleibt bei the Taste of India stehen. Also wird erst mal ein Samosa probiert, eine Art Teigtaschen mit Lamm. Dazu scharfe Soße. Der Standbetreiber freut sich über die junge Frau und ihren Humor, den er für wichtig hält in der heutigen Zeit. Nach Hirschblut und Samosa dürstet es Sandy und sie holt sich einen Latte, kräftig gewürzt mit Bailey. „Latte ist ein Milchkaffee und hat damit eine geringere Mehrwertsteuer“, weiß der junge Mann am Stand. Sandy lässt sich’s trotzdem schmecken. Die Welt ist heute erst mal in Ordnung. Danach zieht es sie zu einem Kuchenstand aus Quedlinburg. Der Standbetreiber ist angetan von der Blonden und sie darf einen seiner Käsekuchen probieren. Sandy entscheidet sich für den Nackedei, so genannt, weil er im Gegensatz zu seinen „Kollegen“ in der Auslage keinerlei Früchte als Geschmacksbeilage hat. Nun ist die junge Frau nicht prüde und lässt sich den „Nackten“ schmecken. Frau gönnt sich ja sonst nichts „Lecker“, kommentiert sie und meint den Kuchen. Der Händler ist zufrieden und lobt den Markt. Besonders angetan hat ihm die Tatsache, dass auf der Bühne die Stände mal vorgestellt wurden. „Top“, sagt er und hält den Daumen hoch.

Erst mal satt und zufrieden dreht Sandy noch eine Runde. Da gibt es einiges fürs Auge und gute Gerüche liegen in der Luft. Es gibt holländische Bratwurst, Champignon, Mais, Crepes, Tee, Rindersalami, Langos, Eis und einen Brezestand, wo ausnahmsweise kein „L“ vergessen wurde. Der junge Mann zieht sich sogleich ein paar Handschuhe an, zwinkert Sandy zu und schon hat sie eine Marillenbreze in der Hand, an der sie genüsslich unter dem wachsamen Auge Händels herumknabbert und es als krönenden Abschluss ihres Besuches sieht. Händel hätte sich gefreut, war er dem leiblichen Wohl auch sehr angetan und hätte der guten Sandy wohl beim Essen auf seiner geliebten Oboe gespielt.

In Ermangelung eines geeigneten Mannes stößt Sandy unter dem Wahrzeichen der Stadt, den fünf Türmen, auf den Schlemmermarkt an, während auf der Bühne schon die ersten Jazzklänge ertönen. „Das muss auch mal sein“, resümiert sie zufrieden und ruht sich auf dem Rückweg ganz kurz am Göbelbrunnen aus. Das wird noch eine angenehme Nacht und Sandy überlegt, wie der Tag nach soviel Schlemmerei noch vollendet werden kann. „Da findet sich was“, lacht die junge Frau und geht zufrieden ihren Weg. Ihren Hüften sieht man den Schlemmertag eigentlich nicht an, ihrem Lächeln schon.