DEKRA Tipps für den Saisonstart

DEKRA Tipps für den Saisonstart
Motrorrad - Foto DEKRA
von 22. Februar 2024 0 Kommentare

Wichtige Hinweise für Motorrad- sowie Fahrrad- und Pedelec-Fahrer

 

Wenn im Frühjahr die ersten sonnigen Tage angesagt sind, werden gerne die Motorräder aus den Garagen geholt. Wer sicher unterwegs sein will, sollte gerade zum Saisonstart einiges beachten. Damit der Einstieg gelingt, haben die Experten von DEKRA wertvolle Tipps zusammengestellt. Und das nicht nur für Biker. Auch wenn es Menschen gibt, die ganzjährig Rad fahren, bleiben doch viele Fahrräder und Pedelecs über den Winter stehen – in der Garage, im Keller oder sogar draußen. Deshalb raten die DEKRA Experten jetzt zu einem gründlichen Check.

Doch zunächst zu den Motorradfahrern: Das Unfallrisiko auf dem Motorrad ist deutlich größer als etwa im Pkw: Bezogen auf die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge kommen in Deutschland rund viermal so viele Motorradfahrer ums Leben wie Pkw-Insassen. Umso wichtiger ist es, auf dem Motorrad besonders sicherheitsbewusst zu fahren – nicht nur, aber auch zum Saisonstart. Die optimale Vorbereitung auf die neue Saison bietet aus Sicht von Steffen Hampel, DEKRA Niederlassungsleiter in Halle, ein Sicherheitstraining. Dabei bekommt der Fahrer ein Gefühl für sein Zweirad und macht sich wieder neu mit den physikalischen Besonderheiten vertraut. Er lernt unter anderem einzuschätzen, mit welcher Geschwindigkeit er eine Kurve anfahren kann, um beim Bremsen nicht aus der Spur zu geraten.

Auch ohne Sicherheitstraining empfiehlt der DEKRA Experte Bikern, es zum Start langsam angehen zu lassen und sich zunächst in vertrauter Umgebung einzufahren, bis das Gefühl für Gewicht und Handling des Motorrads wieder da ist. „Natürlich verlernt man Motorradfahren über den Winter nicht wirklich, aber auch als versierter Fahrer brauche ich nach der Pause eine Aufwärmphase.“

Wer im Frühjahr zum ersten Mal nach längerer Zeit wieder aufs Motorrad steigt, muss sich auch in Sachen Geschwindigkeitseinschätzung umstellen. „Es macht einen Unterschied, ob ich mit dem Auto in zehn Sekunden von Null auf Hundert beschleunige oder mit dem Motorrad in drei“, sagt der DEKRA Sachverständige. „Manchmal ist man selbst erschrocken, wie schnell man unterwegs ist.“ Deshalb ist es wichtig, sich auch mental vorzubereiten.

Umstellen müssen sich aber auch Autofahrer: Sie rechnen zu Saisonbeginn oft noch nicht mit Motorradfahrern. Deshalb ist gerade jetzt die Gefahr noch größer als sonst, einen Motorradfahrer zu übersehen oder Entfernung, Geschwindigkeit und Beschleunigung falsch einzuschätzen. Der Appell geht deshalb an alle Verkehrsteilnehmer, gegenseitig Rücksicht zu nehmen und aufmerksam zu sein. „Motorradfahrer sollten immer auch mit Fehlern von anderen rechnen, vor allem beim Überholen und Spurwechseln oder beim Ein- und Abbiegen.“

Last but noch least braucht zum Saisonstart auch die Maschine einen technischen Check. Unverzichtbar ist die Überprüfung von Bremsen, Reifen und Flüssigkeitsfüllständen – bis hin zur Kontrolle der sicherheitsrelevanten Elektronik anhand der On-Board-Diagnose. Fehlt noch eine Sichtung von Kombi, Protektoren, Stiefeln, Handschuhen und Helmvisier. Im Frühjahr kann es noch empfindlich kalt sein, dafür könnte das „Zwiebelprinzip“ die Lösung sein. Weitere Informationen zum Saisonstart geben die DEKRA Experten auch online unter: www.dekra.de/de/tipps-fuer-biker/. Mehr Informationen zur Sicherheit von Motorrädern bietet der DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2020 „Mobilität auf zwei Rädern“, der online abrufbar ist unter www.dekra-roadsafety.com.

 

Aber nicht nur Biker sollten sich nach dem Winter auf den Saisonstart vorbereiten. Gleiches gilt auch für Fahrrad- und Pedelec-Fahrer. „Wer auf dem Fahrrad oder auf dem Pedelec unterwegs ist, hat – anders als im Auto – keine Knautschzone. Man spricht nicht umsonst von ungeschützten Verkehrsteilnehmern“, so der DEKRA Experte. „Es ist wichtig, dass das Rad technisch in Ordnung ist. Bei der eigenen Sicherheit sollte man keine Kompromisse eingehen.“

Eine Reihe von Checks können Fahrradbesitzer selbst machen, bevor es im Frühjahr wieder losgeht. „Idealerweise hat man die Kette vor dem Winter noch einmal ordentlich geölt, um sie vor Rost zu schützen. Ansonsten gilt es jetzt, den Rost zu entfernen und die Kette zu ölen.“ Die Reifen sollte man auf Risse überprüfen, die teilweise durch Alterung des Materials entstehen können. „Außerdem ist es natürlich wichtig, den Luftdruck zu checken und anzupassen“, so der DEKRA Sachverständige.

Auch bei der vorgeschriebenen lichttechnischen Ausstattung kann der Fahrradbesitzer selbst zum Prüfer werden: Leuchten Scheinwerfer und Schlussleuchte? Funktioniert eventuell vorhandenes Stand- oder Bremslicht? Sind die Reflektoren nach hinten, an den Pedalen sowie an Speichen oder Reifen vorhanden? „Sehen und Gesehenwerden gehören zu den maßgeblichen Faktoren für die Sicherheit auf dem Rad“, sagt der DEKRA Experte. In Sachen Lichttechnik schreibt der Gesetzgeber den Fahrradnutzern übrigens ein besonderes Maß an Verantwortungsbewusstsein zu: Es wird ihnen zugestanden, dass gegebenenfalls abnehmbare Scheinwerfer und Schlussleuchten am Tage weder angebracht sein noch mitgeführt werden müssen. Bei Dunkelheit müssen sie aber angebracht und selbstverständlich auch in Funktion sein.

Wenn es um die Schaltung und vor allem um die Bremsen geht, rät der Experte den Laien klar vom Do-it-yourself ab. „Wer sich technisch hier nicht außerordentlich gut auskennt, sollte diese Checks auf jeden Fall der Fachwerkstatt überlassen. Eine optimal funktionierende Bremse kann im Ernstfall entscheidend sein und ist das Geld für den Profi-Check unbedingt wert. Wer hier sparen will, spart wirklich am falschen Ende.“

Elektrisch unterstützte Radler sollten den Pedelec-Akku über den Winter übrigens auf keinen Fall eingebaut lassen. „Extreme Temperaturen sind Gift für Batterien“, erklärt der DEKRA Niederlassungsleiter und empfiehlt die Lagerung bei normaler Raumtemperatur. „Wichtig ist dabei aber, dass der Akku brandsicher gelagert wird.“ Das bedeutet: nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen, auf einer Steinplatte, auf Fliesen- oder Betonboden – oder noch besser in einer feuerfesten Metallbox. Wurde der Akku doch draußen gelagert, sollte er unbedingt vor dem Aufladen ins Haus geholt werden. Erst wenn er Zimmertemperatur hat, sollte man mit dem Laden beginnen, ansonsten kann der Akku Schaden nehmen.

         

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