Arbeitslosenquote in Halle leicht gesunken

von 1. September 2009

Über die „niedrigste August-Arbeitslosigkeit seit 1991“ freut sich Simone Simon, stellvertretende Chefin der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Der offiziellen Statistik zufolge waren Mitte August in Halle (Saale) 16.430 Menschen ohne Arbeit, 87 weniger als im Juli. 13.078 waren länger als ein Jahr joblos. 163.700 Frauen und Männer waren in ganz Sachsen-Anhalt arbeitslos gemeldet, 4.800 weniger als im Juli und 6.100 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank landesweit auf 13,3%, in Halle auf 14,4 Prozent.

Allerdings zeigt der Blick hinter die Zahlen ein anderes Bild. Die Zahle der Bedarfsgemeinschaften liegt bei 184.287, 254.923 Sachsen-Anhalter beziehen Arbeitslosengeld (Hartz IV) – viele von ihnen sind zwar Vollzeit arbeiten, verdienen aber so wenig, dass sie als Aufstocker trotzdem auf Gelder vom Amt angewiesen sind. Hinz kommen 72.627 Bezieher von Sozialgeld. Experten erwarten zudem einen deutlichen Anstieg in den nächsten Monaten. Grund ist die Kurzarbeit, von der aktuell 25.000 Menschen betroffen sind. Allein im Juli meldeten 320 Unternehmen für 3.900 Arbeitnehmer neu Kurzarbeit aus konjunkturellen Gründen an, vor allem aus Unternehmen des Maschinenbaus, des Baugewerbes, des Metallbaus, dem Kraftwagenteilebau, dem Transportwesen sowie der Gummi- und Kunststoffindustrie.

8.072 Menschen befanden sich im August in beruflicher Weiterbildung. In Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen waren 1.701 Sachsen-Anhalter. 10.310 Menschen erhielten einen Eingliederungszuschuss, 3.196 Einstiegsgeld und 3.581 einen Gründungszuschuss. Hinzu kommen 1.040 Menschen in ABM und 31.534 in Arbeitsgelegenheiten (unter anderem Ein-Euro-Jobs).

Und die Arbeitsagentur gibt selbst zu: 230.000 Männer und Frauen waren im August in Sachsen-Anhalt beschäftigungslos. Immerhin ein Rückgang um 2.500 Personen, aber um ein Drittel höher als die vom Gesetzgeber definierte statistische Arbeitslosigkeit.