Kaum Interesse an Umweltzonen-Plänen

von 17. Februar 2011

In einem halben Jahr droht in Halle (Saale) die Einführung einer Umweltzone. Doch den meisten Hallensern scheint das egal zu sein. Erst 15 Bürger haben sich die seit zwei Wochen im Umweltamt im Technischen Rathaus ausliegenden Unterlagen zum Luftreinhalteplan angeschaut. Einer Hallenserin sei die Umweltzone sogar nicht weit genug gegangen, sie habe auch die Aufnahme von Dölau gefordert, sagte Umweltamtsleiterin Kerstin Ruhl-Herpertz gegenüber HalleForum.de auf Nachfrage.

Unklar bleibt weiterhin, ob die Stadt gegen die Umweltzone klagt. Zumindest ein Einverständnis erkläre man nicht, so die Umweltamtschefin. Sie hält das vorgeschlagene LKW-Durchfahrtsverbot als Alternative für wirksam, schwere Laster ohne Halle als Ziel könnten so um die Stadt Drumherum gelotst werden. Die Umweltzone hingegen lasse die LKW direkt bis in die Stadt hinein und werde zu einem Verdrängungsverkehr im restlichen städtischen Straßennetz führen. Daneben werde bei einer Umweltzone auch die Osttangente stärker belastet.

Das Land will wegen hoher Schadstoffbelastung in der Paracelusstraße zum 1. September eine Umweltzone in Halle einführen, die Altstadt und nördliche Innenstadt bis hin zum Zoo und zur Burg Giebichenstein umfasst. Die Stadt ist bislang gegen das Einfahrverbot für schadstoffstarke Autos. Offenbar hegt man in der Verwaltung auch die Hoffnung, dass man beim Land doch noch einmal umdenkt. Zumindest sind für die Einführung der Umweltzone keinerlei Mittel im städtischen Haushalt eingeplant, wie im Rahmen der Haushaltsberatungen des Umweltausschusses deutlich wurde.