Nebenjob mit einem Hauch Glamour: Komparsen bei Film & TV

von 19. Februar 2018

Hallewood, Görliwood [&] Co.: Viele Chancen für Komparsen

2016 wehte ein Hauch von Hollywood durch Halle, als der US-Konzern Marvel Szenen des Superheldenfilms Captain America auf dem Flughafen Halle/Leipzig drehen ließ. Dazu kommt eine mittlerweile beeindruckende Anzahl an deutschen Produktionen, die in Halle entstanden sind, darunter Zorn – kalter Rauch und der Spielfilm “Elefanten wachsen schnell”, für den im Herbst 2017 Teile der Innenstadt gesperrt wurden. Dazu doubelt Halle auch noch regelmäßig die Hauptstadt Berlin wie im Film “Boxhagener Platz” und folgt als “Hallewood” in den Spuren des östlich gelegenen Görlitz, das sich schon länger selbst als Görliwood feiert.

Der Boom von Halle als Drehort für nationale und internationale Filme und Fernsehserien bringt einen angenehmen Nebeneffekt mit sich: Die Nachfrage nach Statisten und Komparsen aus der Region steigt. Wer sich als Student, Rentner oder Hausfrau etwas dazu verdienen will, hat gute Chancen auf einen Job – und die Gelegenheit selbst Filmluft zu schnuppern.

Wie werde ich Komparse beim Film?

Um einen Job als Komparse oder Statist beim Film zu ergattern, ist natürlich keine Schauspielausbildung notwendig. Komparsen sind stumme Darsteller, die lediglich den Hintergrund einer Szene ausfüllen: Sie sitzen im Café oder Restaurant an den Nebentischen, wenn die Hauptfiguren eine Unterhaltung an ihrem Tisch führen oder füllen eine Straße mit Leben. Dies hat wiederum den Vorteil, dass Statisten nicht unbedingt jung und attraktiv sein müssen. Schließlich sind auf den Straßen Menschen jeden Alters und jeden Aussehens unterwegs. Wer Interesse an einem Komparsenjob hat, kann sich bei einer Casting-Agentur mit einigen Fotos und einem kurzen Lebenslauf in die Kartei aufnehmen lassen.

Die Casting-Agentur erhält regelmäßig Anfragen von Produktionen, die zum Beispiel “Zehn Teenager für eine Szene in der Schule” suchen oder “Zwei ältere Ehepaare, die im Café im Hintergrund an Tischen sitzen” und wählt entsprechende Kandidaten aus. Für die Komparsen gibt es eine kleine Aufwandsentschädigung, kostenlose Verpflegung am Set und natürlich spannende Einblicke in die Dreharbeiten. Ab und zu ist durchaus auch ein Gespräch mit einem der Hauptdarsteller drin oder zumindest ein Autogramm.