Grüner Star und jetzt?

Grüner Star und jetzt?
von 20. Mai 2019

Medikamentös meist durch spezifische Augentropfen muss der Patient diese regelmäßig und lebenslang nutzen oder operativ durch eine Laserbehandlung. Nur so ist einer Erblindung im Ernstfall vorzubeugen. Was aber die meisten nicht wissen ist, dass sich unter dem allgemeinen Begriff Grüner Star durchaus ganz verschiedene Erkrankungen am Auge aufzeigen können. Von Nervenfasern, die geschädigt sind, bis hin zur vollständigen Zerstörung des Sehnervs durch Verletzungen beispielsweise.

Die Symptomatiken beim Grünen Star

Betroffen sind meist in einem fortgeschrittenen Alterszyklus in der zweiten Lebenshälfte zumindest sehr häufig. Bei jüngeren Menschen trifft die Erkrankung deutlich weniger zu. Zunächst klagen Patienten über starke bis nur gelegentliche und sporadisch auftretenden Schmerzen der Augen. Kopfschmerzen und Sehstörungen treten gleichzeitig auf. Aber auch sogar Übelkeit durch die Schmerzen bis hin zum Erbrechen, sind ebenfalls nicht selten aufzuführen. Das Gesichtsfeld weist dabei immer größer werdende Lücken auf, die Sehschärfe nimmt rapide ab. Meist sind es spontane Schübe, die plötzlich auftreten, die aber sofort medizinische behandelt werden müssen und auch als Notfall deklariert werden sollten. Der Augeninnendruck ist zu hoch und muss so schnell wie möglich gesenkt werden. Denn nur so ist einer Schädigung und Erblindung des betroffenen Auges vorzugreifen.

Behandlungsmaßnahmen beim Glaukom

In der Regel wird bei einem akuten und richtig diagnostizierten Schub sofort in Erwägung gezogen, das Glaukom operativ zu behandeln. Je nach der Schwere und dem Fortschreiten der Erkrankung stehen den Betroffenen oftmals keine anderen Alternativen zur Verfügung. Kann nämlich der Innenaugendruck anhand von gängigen Medikationen nicht gesenkt werden, muss operiert werden, um das noch bestehende Augenlicht zu retten. Die Lasereingriffe gehören dabei heutzutage in der Augenheilkunde zu Routineeingriffen und werden in guten Augenkliniken zu Hauff täglich durchgeführt. Im Vorfeld bei der Anamnese wird jedoch erst einmal gründlich untersucht. Eine gründliche Gesichtsfelduntersuchungist wichtig, um die Sehkraft und auch bereits vorliegende Sehschwächen und Störungen frühzeitig erkennen zu können und dementsprechend handeln zu können. Das Gesichtsfeld beinhaltet alles, was wir mit dem bloßen Auge sehen, ohne diese bewegen zu müssen. Also alles, was im Sichtfeld quasi vor unseren Augen und in unserem Blickwinkel geschieht. Medikamentös lässt sich ein Fortschreiten der Erkrankung aufhalten, jedoch niemals heilen.

Die jeweiligen Augentropfen müssen in der Regel lebenslang genutzt werden. Darunter fallen Medikationen mit Betablockern, die die Produktion des Kammerwassers minimieren. Oder auch Cholinergika, die den Abfluss des Wassers fördern sollen. Prostaglandine, die den Abfluss ebenfalls fördern, Alpha-Agonisten, die Produktion und Abfluss verringern. Diese und weitere Medikationen, die hilfreich sind, um dem Druck durch das Kammerwasser Einhalt zu gewähren, sind bisher sehr erfolgreich. Allerdings können die Augentropfen auch Reizungen und Rötungen hervorrufen. Das Herz-Kreislaufsystem kann durch verschieden Betablocker beispielsweise in Mitleidenschaft gezogen werden.

Operationen und Laserbehandlungen

Wird der Augeninnendruck medikamentös nicht in den Griff bekommen werden, ist der Lasereingriff oder die OP der letzte hilfreiche Weg zur Linderung der Beschwerden. Bei der Trabekulotomie wird ein winziges Stück der Lederhaut und der Iris herausgeschnitten, um den Abfluss des Kammerwassers zu optimieren und so den Innendruck des Auges zu minimieren und auf einen Normalzustand herunterzufahren. Leider haben sich diese Methoden zwar als äußerst erfolgreich dargestellt, doch die Nebenwirkungen, wie Sehstörungen zu Beginn und auch Vernarbungen in diesen Bereichen können wiederum ebenfalls zu Komplikationen führen. Auch die Entwicklung des Grauen Stars wird durch diese Maßnahmen begünstigt. Bei der Laserbehandlungwird der Augeninnendruck gesenkt und der Kammerwasser-Abfluss verbessert. Diese Methode wird oftmals zeitgleich mit der medikamentösen Behandlungsform unternommen, um den bestmöglichen Erfolg erzielen zu können. Ist die Erkrankung schon sehr weit fortgeschritten, kann durch den Einsatz des Lasers Teilstücke des Gewebes veröden und dafür sorgen, dass hierbei ebenfalls der Augeninnendruck gesenkt wird. In allen Behandlungsmethoden und bei allen Eingriffen bei der Erkrankung des Grünen Stars ist das primäre Ziel im Fokus, den Druck des Kammerwassers senken zu können. Desto weniger Druck entsteht, umso gesünder das Auge schlussendlich.

Vorbeugen?

Letztlich sind sich Ärzte zu diesem Thema relativ einig: Vorbeugen kann man der Erkrankung am Grünen Star nicht und noch immer ist selbst nach der regelmäßigen Behandlung durch Augentropfen einer Verschlechterung des Zustandes auf Dauer nichts entgegenzubringen. Die einzig sinnvolle Maßnahme der Vorbeugung ist demnach, immer wieder einmal den Augeninnendruck beim Facharzt messenzu lassen.