Haarausfall im Alter: Ursachen und Gegenmittel

von 29. Juni 2020

Ursachen für Haarausfall im Alter

Jeder zweite Mann leidet im Laufe seines Lebens unter Haarausfall und auch Frauen sind davon betroffen. In 80 Prozent der Fälle ist eine genetische Veranlagung dafür verantwortlich; der sogenannte erblich bedingte Haarausfall. Während der Haarausfall bei Frauen meist erst durch die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren einsetzt, lichtet sich bei Männern oft schon Anfang 20 das Haupthaar.

Bei androgenetischer Alopezie, wie erblich bedingter Haarausfall auch bezeichnet wird, hängt der Haarverlust mit einer genetischen Mutation zusammen. Die Haarfollikel, die für das Haarwachstum zuständig sind, reagieren infolge dieser Erbveranlagung überempfindlich auf ein Stoffwechselprodukt des Hormons Testosteron. Dieses Stoffwechselprodukt verkürzt die Haarwachstumsphase und verengt die Haarfollikel. Mit der Zeit sterben die Haarwurzeln verfrüht ab und es können keine neuen Haare nach wachsen.

Erblich bedingter Haarausfall: Frau

Vor den Wechseljahren wird dieser Prozess bei Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall durch das weibliche Hormon Östrogen ausgeglichen, welches das Haarwachstum fördert. Wird die Produktion von Östrogen in den Eierstöcken während der Wechseljahre eingestellt, befinden sich mehr Androgene (männliche Sexualhormone, wie Testosteron) im weiblichen Körper und es kommt zum Haarausfall.

Erblich bedingter Haarausfall: Mann

Männer haben eine höhere Konzentration von Testosteron im Körper, da dieses für die Ausbildung der männlichen Sexualorgane, sowie der sekundären Geschlechtsmerkmale zuständig ist und sind deshalb bei androgenetischer Alopezie schon in jungen Jahren betroffen. Im Alter kann sich der Haarverlust zusätzlich steigern, da die Kopfhaut trockener wird und die Durchblutung und damit die Nährstoffversorgung altersbedingt abnimmt.

Diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall kann ebenfalls ein Grund für Haarausfall im Alter sein. Die Einnahme von Medikamenten, hormonelle Veränderungen, Krankheiten, Schilddrüsenfehlfunktionen, Stress, aber auch Vitamin- und Nährstoffmangel können mögliche Ursachen sein.

Gegenmittel und Tipps

Wenn der Haarverlust frühzeitig erkannt wird, kann er gestoppt werden. Das A und O sind dabei, die Haarwachstumsphase zu verlängern und die Haarwurzeln zu retten. Mit diesen Mitteln und Pflegetipps können Kopfhaut und Haar unterstützt und unerwünschten Haarverlust vorgebeugt werden:

  • Das richtige Shampoo

Alternde trockene Kopfhaut benötigt ein sanftes Shampoo, das gleichzeitig dem Haarausfall entgegenwirkt. Dafür eignen sich vor allem spezielle Coffein-Shampoo. Coffein hemmt die Wirkung von Testosteron und verlängert so die Haarwachstumsphase. Es stimuliert zudem die Durchblutung der Kopfhaut und fördert dadurch die Produktivität der Haarfollikel.

  • Rezeptfreie Arznei Wirkstoffe

Schäume und Lösungen, die Minoxidil enthalten, sind in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. Sie verdicken bestehende Haare und können bei langfristiger Anwendung zu einem leichten Flaum am Kopf führen. Ergebnisse sind nach einigen Wochen oder Monaten sichtbar. Doch da es sich bei erblich bedingtem Haarausfall nicht um eine Krankheit handelt, muss bei der Behandlung nicht zwingend auf Arzneistoffe gesetzt werden, die die Kopfhaut reizen können.

  • Verschreibungspflichtige Medikamente

Finasterid kann nach Absprache mit dem Arzt oral eingenommen werden. Es verlängert die Haarwachstumsphase und fördert das Haarwachstum.

Im Gegensatz zu Minoxidil und Finasterid hat Coffein keinerlei Nebenwirkungen und ist deshalb eine sichere und effektive Behandlungsmethode gegen erblich bedingten Haarausfall im Alter.

Tipps bei Haarausfall

Bei der Pflege von Haaren und Kopfhaut gilt, heißes Wasser, Föhnhitze und Trockenrubbeln zu vermeiden. So wird die Kopfhaut nicht strapaziert, was bei Trockenheit zu kleinen Rissen und Entzündungen führen kann. Ein spezielles Coffein-Shampoo wird bei der Anwendung sanft in die Kopfhaut einmassiert und mindestens zwei Minuten einwirken lassen, damit das Coffein bis in die Tiefen der Kopfhaut vordringt, um die Haarwurzeln mit Energie zu versorgen. Bis zu 24 Stunden verbleibt das Coffein in der Kopfhaut, bevor der Körper es abgebaut hat. Die Haare sollten deshalb täglich gewaschen werden, um die Wirkung aufrechtzuerhalten. Alternativ kann ein coffeinhaltiges Liquid, das im Haar verbleibt, das nötige Depot aufrechterhalten – auch an Tagen ohne Haarwäsche.

Erblich bedingter Haarausfall ist in jedem Alter belastend, kann aber mit den richtigen Mittelngehemmt werden.