Schmerztherapie bei Krebs

von 13. November 2015

Dr. med. Peter Besuch, Oberarzt im Verantwortlichkeitsbereich Schmerztherapie an der Klinik für Anästhesiologie, Intensivtherapie und Schmerztherapie am Städtischen Klinikum Dessau, spricht über moderne Methoden, mit denen Schmerzen gestillt oder auf ein erträgliches Maß gelindert werden. Dabei ist entscheidend, dass die Behandlungen auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt werden. Kein Patient muss und soll unnötige Schmerzen erdulden müssen. Heutzutage können über 90 Prozent aller Patienten mit tumorbedingten Schmerzen so behandelt werden, dass sie schmerzfrei sind.

Neben dem Vortrag gibt es genügend Raum für Fragen und gedanklichen Austausch untereinander. Krebsbetroffene, deren Angehörige sowie die interessierte Bevölkerung sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist kostenfrei!

Vortrag „Schmerztherapie bei Krebs“

18. November 2015 (Mittwoch), 17 Uhr

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.

Veranstaltungsraum

(Gelände der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, Haus 3, 3. Etage)

Paracelsusstraße 23

06114 Halle (Saale)

Hintergrund

Grundsätzlich verpflichtet jeder Schmerz den Arzt zu einer Therapie. Das wichtigste Ziel der Behandlung ist es, den Schmerz so weit wie möglich zu lindern und ihn auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Dabei werden der Wille des Patienten und seine individuell empfundene Lebensqualität berücksichtigt. Das heißt, soziale und spirituelle Bedürfnisse und Erwägungen werden in die Entscheidung über die Art der Therapie mit eingeschlossen. Voraussetzung dafür ist auch, dass der Patient über seine Situation detailliert aufgeklärt wird. Dabei ist es von Vorteil, wenn Angehörige in die Gespräche und Entscheidungen über die Therapieziele einbezogen werden.

Die Tumorschmerztherapie soll nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft erfolgen. Einschränkungen des Bewusstseins, durch die Erkrankung selbst oder durch die Therapie, sollen vermieden werden. Dabei gilt das Prinzip: ambulant vor stationär, sofern dies medizinisch zu verantworten und vom Patienten gewollt ist.

Schmerzen können in jedem Stadium von Krebs auftreten. Sie sind also kein eindeutiges Zeichen für eine unheilbare Krankheit oder ein finales Stadium. Auch längst nicht alle Krebspatienten bekommen im Verlauf ihrer Erkrankung Schmerzen. Je nach Tumorart ist die Wahrscheinlichkeit verschieden. So leiden Patienten mit Tumoren der Bauchspeicheldrüse oder der Knochen häufiger darunter als Patienten, die an Leukämie oder Lymphomen erkrankt sind. Es kommt auch darauf an, wo ein Krebs Metastasen bildet. Knochenmetastasen, die besonders bei Brust- und Prostatakrebs auftreten, sind oftmals mit Schmerzen verbunden. In fortgeschrittenen Stadien entwickeln 50 bis 70 Prozent aller Patienten mittlere bis starke Schmerzen. Man unterscheidet sie nach ihrer Herkunft, nach der Art des Auftretens und anderen Kriterien. Die genaue Diagnose und Differenzierung des Schmerzes ist sehr wichtig für die Wahl der richtigen Behandlung.

Dr. med. Peter Besuch, Oberarzt im Verantwortlichkeitsbereich Schmerztherapie an der Klinik für Anästhesiologie, Intensivtherapie und Schmerztherapie am Städtischen Klinikum Dessau ist Spezialist für das Tagesthema und steht für fachbezogene Fragen den Teilnehmern zur Verfügung.

     
PP