Großaufgebot der Bundespolizei zerschlägt internationale Diebesbande

von 18. Januar 2017

Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle führt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dresden ein Ermittlungsverfahren gegen georgische und vietnamesische Tätergruppierungen wegen des Verdachts des Bandendiebstahls aus Einzelhandelsgeschäften sowie der Bandenhehlerei.

Im Rahmen des heutigen Großeinsatzes gingen rund 600 Einsatzkräfte der Bundespolizei einschließlich Ermittler und Spezialkräfte gegen die Hehler und die georgischen Seriendiebe vor. Dabei vollstreckten die Polizeibeamten 15 Haftbefehle und 31 Durchsuchungsbeschlüsse. Unterstützung erfuhr die Bundespolizei durch die Bundeszollverwaltung, das Landeskriminalamt Sachsen und die Steuerfahndung Dresden.

Die festgenommenen Personen (vier Frauen vietnamesischer Nationalität im Alter von 41 bis 51 Jahren, eine Frau lettischer Nationalität im Alter von 31 Jahren und 10 Männer georgischer Nationalität im Alter zwischen 26 bis 38 Jahren) werden heute und morgen dem Haftrichter vorgeführt.

Im Rahmen der Durchsuchung konnten Hehlerware in Form von Alkohol, Tabakwaren, hochwertiger Kosmetik, Kindernahrung und umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt werden. Der Umfang der beschlagnahmten Gegenstände war derart groß, dass für den Abtransport ein LKW zum Einsatz kommen musste. Darüber hinaus beschlagnahmten die Ermittlerteams zum jetzigen Zeitpunkt 4 Fahrzeuge und Bargeld im größeren Umfang zum Zwecke der Einziehung. Zum gleichen Zweck wurden Konten der Beschuldigten, Lebensversicherungen und Bausparverträge gepfändet. Ziel ist die Abschöpfung des inkriminierten Tätervermögens. Insgesamt wird von einer Schadenssumme von mehreren hunderttausend Euro ausgegangen.

Darüber hinaus stellten die Einsatzkräfte Betäubungsmittel wie Heroin und Crystal in einer Größenordnung von ca. 30 Gramm als Zufallsfunde sicher.

Zum Hintergrund:

Ausgangspunkt der Ermittlungen waren wiederholte Diebstahls-handlungen durch georgische Asylbewerber im Hauptbahnhof Dresden. Im Mai 2016 konnten nach längeren verdeckt geführten Ermittlungen acht Täter namhaft gemacht und verhaftet werden. Bei den Personen handelt es sich um georgische Staatsangehörige, welche als Asylbewerber nach Deutschland eingereist waren. Gegen die sich noch in Untersuchungshaft befindlichen Täter findet derzeit vor dem Landgericht Dresden die Hauptverhandlung statt.

Im Rahmen der damaligen Ermittlungen wurde darüber hinaus bekannt, dass die Täter ihr Diebesgut regelmäßig an bestimmten Gewerbeobjekten veräußerten. Die daraufhin gegen die vietnamesischen Geschäftsinhaber und weitere Personen eingeleiteten Ermittlungen erhärteten den Verdacht dahin gehend, dass die verdächtigen Hehler Diebesgut von Personen mit georgischer Nationalität im großen Stil ankauften und weiterveräußerten. Es kann von einer regelrechten Lagerhaltung für die gestohlenen Gegenstände gesprochen werden.

Der Präsident der Bundespolizeidirektion Pirna Jörg Baumbach äußerte sich zu dem Einsatz mit folgenden Worten:

“Gemeinsam mit unseren Partnern ist uns bereits zum zweiten Mal binnen 9 Monaten ein bedeutender Schlag gegen die organisierte Eigentumskriminalität in Mitteldeutschland gelungen – diesmal auch gegen die Hehler und mutmaßlichen Hintermänner! Damit haben wir auch ein deutliches Zeichen gegen Straftäter gesetzt, die das Asylrecht missbrauchen, um in Deutschland organisiert Straftaten zu begehen.”