Unerlaubt Eingereiste zünden Plane von LKW an um zu flüchten

Unerlaubt Eingereiste zünden Plane von LKW an um zu flüchten
von 29. Juni 2021

Sofort verlegten mehrere Streifen der Bundespolizei, der Landespolizei sowie einen, in einem Überwachungsflug gebundenen und in der Nähe befindlichen, Hubschrauber der Bundespolizei zum betreffenden Rastplatz. Die Hubschrauberbesatzung, welche als erstes am Ereignisort eintraf, konnte aus der Luft den gemeldeten LKW sowie eine Wärmequelle am Dach des Aufliegers erkennen und beobachten, wie sich zwei Personen durch eine im Dach entstandene Öffnung ins Freie arbeiteten. Danach liefen die beiden Männer über den Parkplatz und versteckten sich im angrenzenden Gebüsch.

Bei Eintreffen der weiteren Streifen konnten diese, durch die Unterstützung aus der Luft, an die flüchtenden Personen herangeführt werden. Es handelte sich um zwei Afghanen im Alter von 15 und 27 Jahren, die auch dieses Mal keinerlei aufenthaltslegitimierende Papiere vorweisen konnten und sich der unerlaubten Einreise ins Bundesgebiet sowie des unerlaubten Aufenthaltes strafbar gemacht hatten.

Nach derzeitigen Erkenntnissen erfolgte der Einstieg in den LKW mit Hilfe eines Schleusers in Rumänien und ohne Beteiligung des 42-jährigen tschechischen Fahrers. Eine Untersuchung des Aufliegers durch Kräfte der Landespolizei ergab, dass die Verplombung intakt war und sich keine weiteren Personen zwischen der Ladung versteckten. Die beiden Männer gaben an, dass sie nach mehreren Tagen auf dem Anhänger diesen verlassen wollten. Dafür zündeten sie die Plane mit Hilfe eines Feuerzeuges an und kletterten hinaus.

Glücklicherweise waren sie insgesamt in guter gesundheitlicher Verfassung und konnten für weitere polizeiliche Maßnahmen zur Bundespolizeiinspektion Magdeburg gebracht werden. Der Fahrer des LKW wurde indes vorläufig fest- und zum Bundespolizeirevier Halle mitgenommen. Die Route des mit Kabeltrommeln beladenen LKW führte ab Rumänien über Ungarn, die Slowakei und Tschechien nach Deutschland. Die Verplombung wurde nach dem Beladen in Rumänien angebracht. Eine Veränderung konnte der LKW-Fahrer nach keiner seiner Pausen feststellen. Der Verdacht gegen den LKW-Fahrer wegen der Einschleusungen konnte nicht erhärtet werden. Daher wurde er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen von der Dienststelle entlassen.

Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern eingeleitet und Strafanzeigen gegen die zwei Afghanen gefertigt. Nach Abschluss dieser strafprozessualen Maßnahmen und Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde wurden die beiden unerlaubt eingereisten Personen an entsprechende Einrichtungen weitergeleitet, wobei der Minderjährige an den Kinder- und Jugendnotdienst übergeben wurde.

     
PP