Zusammenfassung der Bundespolizeiinspektion Magdeburg zum Einsatz des Fußballderbys zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC

von 16. August 2015

Insgesamt waren Bundespolizisten aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen – Anhalt und Berlin eingesetzt.

Folgende Straftaten verzeichnete die Bundespolizei.

Bereits Donnerstagnacht, gegen 21.30 Uhr betätigte ein bisher unbekannter Täter die Notbremse eines Regionalexpress am Bahnhof Schönebeck – Felgelegen. Circa 10 – 12 vermummte Personen besprühten den Zug auf insgesamt 92 Quadratmetern mit blauer und weißer Farbe. Der Zugführer wurde während der Aktion unter Androhung von Schlägen gezwungen, im Zug zu verbleiben. Im Zug selbst befanden sich ca. 20 Reisende. Die Täter flüchteten danach in bereitstehende Fahrzeuge. Der bedrohte Zugführer musste seinen Dienst aufgrund eines Schocks abbrechen. Der betroffene Zug, der in Richtung Halle unterwegs war, wurde sofort aus dem Verkehr genommen. Die Ermittlungen der Bundespolizei dauern an.

Im Vorfeld der Begegnung wurden am Wochenende noch drei weitere Graffitis mit Fußballbezug durch die Bundespolizei festgestellt. Zum einen wurde am Haltepunkt Schönebeck – Süd die Relaisstation auf einer Fläche von 5 Quadratmetern in blau, weiß und schwarz mit Schriftzügen des 1. FC Magdeburg besprüht. Zum anderen wurde die Fahrplanvitrine am Haltepunkt Magdeburg – Herrenkrug mit dem Schriftzug “FCM Zone!” und eine Fahrplanvitrine im Hauptbahnhof Stendal mit Magdeburger Fanbekundungen beschmiert.

Während der Anreisephase stellten eingesetzte Bundespolizisten am Hauptbahnhof Halle einen 28-jährigen Mann fest, der ein T-Shirt mit beleidigenden Aufschriften trug. Ihn erwartet nun eine Anzeige wegen Beleidigung. Auch im Magdeburger Hauptbahnhof stellten die Kräfte einen 37-jährigen Shirt-Träger mit der Aufschrift “ACAB” fest.

Auf dem Weg zum Hauptbahnhof Halle warfen vier Hallesche FC Anhänger im Alter von 21, 24, 30 und 39 Jahren Feuerwerkskörper auf dem Riebeckplatz. Ein Böller landete unmittelbar neben einer Familie. Der 5-jährige Sohn der Familie erlitt dabei ein Knalltrauma und musste ärztlich behandelt werden. Den Tätern droht ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Zusätzlich fanden die Bundespolizisten bei den Männern weitere pyrotechnische Erzeugnisse und eine Sturmhaube. Die Gegenstände wurden sichergestellt.

Im Zug von Halle nach Magdeburg zeigte ein 33-Jähriger den begleitenden Einsatzkräften den Hitlergruß und rief “Heil Hitler”. Dies bescherte ihm eine Anzeige wegen des Verwendens von verfassungswidrigen Kennzeichen. Zusätzlich schlug ein 47-Jähriger auf eine Deckenverkleidung im Fahrgastraum ein und beschädigte diese. Er erhält eine Anzeige wegen Sachbeschädigung. In einer anderen Regionalbahn, die von Stendal nach Magdeburg unterwegs war, schlugen bisher unbekannte Täter eine Fensterscheibe ein.

Die Rückreise der Fans verlief bis zum jetzigen Zeitpunkt reibungslos.