Bei strahlendem Sonnenschein und stimmungsvoller Kulisse mit 7711 Zuschauern im ERDGAS Sportpark bemühten sich beide Mannschaften nach sechs Wochen Punktspielpause zunächst um Sicherheit in den eigenen Aktionen. Der HFC fand schneller ins Spiel als die Gäste, hatten nach acht Minuten die erste Großchance. Und das gleich doppelt. Zunächst behielt Florian Brügmann nach Flanke von Fabian Baumgärtel und vorherigem Steckpass von Toni Lindenhahn die Übersicht und setzte Marvin Ajani klug ein. Dessen Schuss parierte Erfurts Torwart Klewin aus Nahdistanz, am langen Pfosten kam erneut Baumgärtel zum Kopfball, setzte die schwer zu nehmende Kugel jedoch neben das Gehäuse. Wenig später sorgte Fabian Franke nach Eckball für Gefahr, bevor Nick Fennell nach verunglücktem Befreiungsschlag des RWE-Keepers den Ball direkt aufs Tor schoss, das Tor aber verfehlte (12.). Nach dieser starken Phase des HFC kam Erfurt besser ins Spiel. Zunächst schlug Kammlott über den Ball, dann setzte Nikolaou einen Kopfball knapp neben das Gastgeber-Gehäuse (28.). Der HFC setzte zwar wie gewohnt auf Ballbesitz und Kombinationsspiel, machte aber zu viele Fehler und verzettelte sich auf engem Raum, so dass ein Schuss von Fabian Baumgärtel aus 18 Metern in der Folge die beste Gelegenheit blieb (32.). In der 38. Minute war es dann aber soweit. Der HFC eroberte durch frühes Pressing einen schon verlorenen Ball zurück, Florian Brügmann flankte von der Grundlinie und Benjamin Pintol stieg am kurzen Pfosten immens hoch um per Kopf den Ball unhaltbar in die Maschen zu drücken. 1:0 für den HFC, das erste Tor 2017.
Nach der Pause hatte der Hallesche FC mehr Breite und mehr Tiefe in den Aktionen. Benni Pintol hatte nach klugem Rückpass von Marvin Ajani das 2:0 auf dem Schlappen, der Schuss wurde jedoch auf der Linie geklärt (51.). Dann traf Sascha Pfeffer mit links nach gutem Zusammenspiel mit Toni Lindenhahn den Innenpfosten des Erfurter Tores (62.), bevor der Kapitän des Tages für die bemerkenswerteste Szene sorgte. Nach verheißungsvollem Konter wurde Sascha Pfeffer zu Fall gebracht, Schiedsrichterin Steinhaus hatte bereits die Gelbe Karte für den zuvor schon verwarnten Erfurter Christoph Menz gezeigt und nestelte an der Tasche mit der Roten Karte, als der HFC-Routinier einräumte, nicht getroffen worden zu sein. Die Gäste durften daraufhin zu Elf weiterspielen, kamen gegen die sattelfeste HFC-Abwehr aber kaum mal gefährlich vor das Tor. Nach feiner Einzelleistung hatte Dirian Diring dann noch das 2:0 auf dem Fuß, sein Schuss ins lange Eck wurde von Klewin jedoch um den Pfosten gelenkt. So blieb es beim verdienten und knappen Sieg des besten Heimteams der Liga, das sich in diese schwierige Partie nach der Winterpause förmlich hinein gebissen hat und die Ausfälle der gesperrten Leistungsträger bravourös im Kollektiv kompensierte.
HFC: Bredlow Brügmann, Schilk, Franke, Baumgärtel, Ajani, Fennell, Diring, Lindenhahn (85. Röser), Pfeffer (89. Müller), Pintol (77. El-Helwe)
RWE: Klewin Nikolaou, Vocaj (63. Bergmann), Uzan (75. Benamar), Tyrala (73. Bieber), Odak, Aydin, Sumusalo, Menz, Erb, Kammlott
Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus, Katrin Rafalski, Lars Albert
Zuschauer: 7711
Gelb: Diring Menz, Vocaj, Kammlott