Der Wittenberger Kirchentag 1983 im Fokus der Stasi

von 21. März 2017

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) aber wachte nun über jede Regung protestantischer Aktivisten. Ob es Bischöfe, Pfarrer oder Protestanten im Laienstand waren, die Stasi sah in ihren Aktivitäten das Wirken „feindlich negativer Kräfte“, besonders auch zu Kirchentagen.

In ihrer Studie „Protestanten in Zeiten des Kalten Krieges“ stellen die Autoren Annette Hildebrandt und Lothar Tautz die Großveranstaltung im Lutherjahr 1983 im Spiegel der Stasi-Akten dar. In den Unterlagen des MfS ist die Arbeit der Stasi vor Ort wie bspw. in Maßnahmeplänen zur intensiven Beobachtung der Aktivitäten und der Teilnehmer dokumentiert. Sie zeigen aber auch die Ohnmacht gegenüber den kirchlichen Akteuren. Die Studie wird von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegeben.

Vor der Vorstellung der Studie lädt die Außenstelle Halle des Bundes[-]beauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) zur Archivführung und zu einem Besuch der Dauerausstellung „Entschlüsselte Macht“ ein. Es besteht die Möglichkeit der Antragstellung auf Akteneinsicht (gül[-]tiges Personaldokument erforderlich) und zur Beratung.

Termin:

Donnerstag, 23. März 207

  • 17.00 Uhr: Archivführung:

  • 18.00 Uhr: Lesung mit einer Einführung von Birgit Neumann-Becker, Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Ort: BStU, Außenstelle Halle (Saale),

Blücherstraße 2, 06122 Halle

Der Eintritt ist frei.