Eine Reise nach Rom mit der Sopranistin Hanna Herfurtner und dem Ensemble Castor

von 17. Januar 2020

Der römische Kardinal Pietro Ottoboni erwarb sich einen besonderen Ruf als Förderer von Musik und Literatur. In seinem eigenen Theater im Palazzo della Cancelleria und in seiner privaten Hauskapelle musizierten die bedeutendsten Musiker wie Corelli, Scarlatti und Händel. Das Programm beleuchtet Händels Zeit in Rom und dessen italienische Zeitgenossen, die sich um den Kreis des Kardinal Ottoboni scharten.

Als der junge Georg Friedrich Händel 1706 nach Rom kam, fand er ein musikalisches Umfeld vor, das von Kardinälen, Fürsten und anderen hochgestellten Persönlichkeiten nicht nur finanziert, sondern auch mitgestaltet wurde. Die vier wichtigsten römischen Mäzene in dieser Zeit waren Kardinal Benedetto Pamphilj (1653-1730), Kardinal Pietro Ottoboni (1667-1740), Kardinal Carlo Colonna (1665-1739) und Fürst Francesco Maria Ruspoli (1672-1731). Besonders Ottoboni, der als Auftraggeber jahrzehntelang aktiv war, genoss in dieser Hinsicht einen überregionalen Ruf als Dichter. Im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Konzerte in den Akademien kamen die Dichtungen – musikalisch von den besten Musikern komponiert – zur Aufführung und zirkulierten als Geschenke in Adelskreisen. Händel jedenfalls fand schnell große Anerkennung für seine gelieferten Kompositionen. Und natürlich lernte der junge Mann aus Halle die größten Komponisten wie Corelli und Scarlatti kennen, dessen Werke einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterließen. Einige dieser Werke sind im Konzert zu hören.

Die Begeisterung der Musiker des renommierten Ensembles Castor spürt man in ihren Interpretationen, die sich durch eine besondere Intensität des Ausdrucks sowie durch lebendiges und farbiges Spiel auszeichnet. Kein Wunder, dass die Spezialisten der historischen Aufführungspraxis bereits auf vielen bedeutenden Musikfesten gastierten.

Hanna Herfurtner wurde in München geboren, wo sie zunächst Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte studierte, bevor sie zum Gesangsstudium zuerst an die Musikhochschule Stuttgart und dann an die Universität der Künste Berlin wechselte. Einer ihrer Schwerpunkte war seit jeher die Alte Musik. 2010 erhielt sie den dritten Preis beim Cesti-Wettbewerb der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, sowie einen Sonderpreis des Wiener Konzerthauses, wo sie seither regelmäßig zu Gast ist. Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Monteverdi bis Honegger. Mittlerweile ist sie europaweit bekannt und hatte Auftritte bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen, an der Oper Köln, der Oper Frankfurt und den Händel-Festspielen in Halle.

Tickets gibt es für 15 €, ermäßigt 10 €, an der Museumskasse des Händel-Hauses, unter 0345 / 500 90 103 und ticket@haendelhaus.de.

Tipp: Die Konzertkarte berechtigt am Konzerttag gleichzeitig zum freien Eintritt in die Ausstellungen des Händel-Hauses.