Bei Vandalismus hat das Opfer den Ärger

von 7. Mai 2014

Aufklärungsquote konstant niedrig

Betrachtet man die polizeiliche Aufklärungsquote laut Bundeskriminalamt, so liegt diese konstant bei ungefähren 25 Prozent. Den einzigen Einbruch gab es in den Jahren 1991-1994, als die Quote auf ungefähr 22 Prozent abrutschte. Diese Zahlen beziehen sich jedoch auf die Bundesrepublik, für Halle im Einzelnen liegen keine Zahlen vor. Es zeigt sich also, dass nur ein Viertel aller Fälle von Vandalismus aufgeklärt und jemand zur Verantwortung gezogen werden kann. Vandalismus-Opfer wie Jenny stehen oft alleine dar: „Man fühlt sich einfach ausgeliefert und weiß nicht, was man tun soll, damit so etwas nicht noch mal passiert.”

Wer kommt für den Schaden auf?

Ob die Versicherung den Fall übernimmt, kann pauschal nicht beantwortet werden. Im Falle einer Vollkasko-Versicherung wird der Schaden in der Regel übernommen, nachdem bei der Polizei Anzeige erstattet wurde. Auch wenn es im ersten Moment unwahrscheinlich wirkt, dass die Täter gefasst werden: Eine Anzeige ist notwendig und der erste Schritt, den man nach Feststellung des Schadens tun sollte: ohne Anzeige keine Strafverfolgung und keine Aufnahme des Falles in eine Statistik. Zeitmangel ist hierbei kein Argument, denn in Zeiten digitaler Technik kann man eine Anzeige auch online aufgeben. Auch wenn die Versicherung den Schaden übernehmen würde: Es ist ratsam strategisch vorzugehen und zu prüfen, ob man den Schaden der Versicherung melden möchte. Nach der Meldung eines Schadens wird man aller Voraussicht nach hochgestuft und muss eine höhere Selbstbeteiligung annehmen – ist der Schaden verhältnismäßig gering, so ist es oft preisgünstiger, den Schaden selbst zu beheben. Eine Teilkaskoversicherung hingegen übernimmt keine Blechschäden, sie tritt im Falle von Glasbruch ein. Außerdem muss ein Diebstahlsdelikt vorliegen, was im Falle von reinem Vandalismus nicht unbedingt der Fall sein muss.

Einen kleineren bis mittelschweren Lackschäden beheben zu lassen, ist dabei gar nicht so kompliziert: Ein Lackdoktor konzentriert sich auf die schadhafte Stelle, ohne das Karosserieteil auszubauen. Auch bei speziellen Farbnuancen mischt der Lackdoktor in der Regel eine farbtongetreue Ausbesserung aus vielen verschiedenen Grundfarben. Oft wird nur eine geringe Menge Farbe benötigt, die dann mittels eines Airbrush-Systems hauchfein aufgetragen wird. Abschließend wird die Stelle poliert, so lassen sich keine Übergänge mehr erkennen. Nähere Informationen hierzu findet man auf der Werkstatt-Suche des Portals Autoscout24.

Was man tun kann

Jenny hat eine Anzeige gegen Unbekannt aufgegeben, die sich im Sande verlaufen hat. Seit dem Vorfall verhält sie sich jedoch nicht anders: „Ich habe ja nichts falsch gemacht und in einer ruhigen Seitenstraße geparkt. Ich hatte einfach Pech.” Wer Zeuge eines Vandalismus-Delikts wird, sollte nur im Einzelfall direkt eingreifen, da der Täter aggressiv reagieren könnte. Einen Anruf bei der Polizei, bei dem man zu Protokoll gibt, was man beobachtet, ist hingegen der richtige Weg. Man sollte sich auf jeden Fall den Täter gut einprägen, damit man ihn später identifizieren kann. Ihn zu fotografieren kann eine Möglichkeit sein, jedoch könnte auch das Aggression hervorrufen. Jennys Fall zeigt, dass Vandalimus-Opfer oft das Nachsehen haben. Es ist nicht leicht, etwas an der Situation zu ändern. Entweder hat man die finanziellen Möglichkeiten, sich einen Stellplatz oder eine Garage zu mieten, oder man muss hoffen, dass das eigene Auto verschont bleibt.