Die aktuelle Lage an Deutschlands Grenzen

von 18. Mai 2020

Grenzregelungen der Nachbarländer zu Deutschland

Quelle: Auswärtiges Amt, dpa, Stand: 18.5.2020, 9.00 Uhr
©ADAC e.V. 05.2020

Ausnahmen an den deutschen Grenzen zu:

  • Polen:teilweise Ausnahmen für Saisonarbeiter, Geschäftsreisende und Warenverkehr

  • Tschechien:Ausnahmen unter anderem für Grenzpendler

  • Österreich:stichprobenartige Kontrollen

  • Schweiz:Lockerungen für bestimmte Personengruppen

  • Frankreich:stichprobenartige Kontrollen

  • Belgien:Einreise nach Belgien nur mit triftigem Grund

Quarantäne bei Einreisen nach Deutschland

Deutsche bzw. Personen mit Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland dürfen immeraus dem Ausland einreisen.

Deutsche, EU-Bürger und langjährig in Deutschland lebende Ausländer, die in die Bundesrepublik zurückkehren, müssen aktuell noch fürzwei Wochen in häusliche Quarantäne, wenn sie sich mehrere Tage am Stück im Ausland aufgehalten haben.

Ausnahme:InNiedersachsenundNordrhein-Westfalenwurde die generelle Quarantänepflicht für Menschen, die aus dem Ausland einreisen, außer Vollzug gesetzt.

Die Quarantänepflicht soll in den kommenden Tagen fürEinreisen aus der EU, dem Schengenraum und Großbritannien entfallen. Die Umsetzung liegt bei den einzelnen Bundesländern und kann daher zu unterschiedlichen Terminen erfolgen.

Ausnahmen von der Quarantänepflichtgibt es zudem für Personen, die weniger als 24 Stunden im Ausland waren, zum Beispiel Pendler und Geschäftsreisende, oder für bestimmte Saisonarbeiter, sofernkeine Covid-19-Symptomenachweisbar sind.

Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und Schweiz

Die Kontrollen an der deutschen Grenze sollen in den nächsten Tagen und Wochenschrittweise gelockert und bis zum 15. Juni ganz aufgehobenwerden. Auftouristische Reisensollten die Bundesbürger aber bis zu diesem Zeitpunktweiter verzichten.

Als Erstes wurden am 16. Mai die Kontrollen an den Grenzübergängen zuLuxemburgeingestellt. An der deutsch-dänischen Grenze ist Deutschland ebenfalls bereit, auf Kontrollen zu verzichten, sobald Dänemark dem ebenfalls zustimmt.

An den Grenzen zu Frankreich, Österreich und der Schweiz sind seit dem 16. Mai wiederalle bislang geschlossenen Grenzstellen geöffnet, dieKontrollenwerden aberbis zum 15. Juni fortgesetzt. Solange ist die Ein- und Ausreise nur aus einem nachweisbaren triftigen Grund erlaubt. Touristische Fahrten oder Einkaufstouren sind weiterhin nicht gestattet. Generell offen bleiben die Grenzen fürBerufspendlerund denWarenverkehr.

Die Bundespolizei führt stichprobenartige Kontrollen durch,Zurückweisungensindmöglich. Mit Kontrollen ist auch durch die französischen, österreichischen und Schweizer Behörden zu rechnen.

Pendler erhalten zum Grenzübertritt vom Arbeitgeber einenPassierschein. DiesesFormular ist onlineals pdf-Datei bei derBundespolizei herunterladbar*.

Polen, Tschechien, Belgien, Niederlande

Der private Personenverkehr nachPolenundTschechienbleibt weiterunterbrochen. Die Regierungen der beiden Staaten lassen derzeit nur eigene Staatsbürger undPersonen mit Sondergenehmigungenan einigen wenigen Grenzübergängen ins Land. Berufspendler dürfen passieren, sofern sie alle 14 Tage einen negativen Corona-Test nachweisen können.

Derzeit überlegt dietschechische Regierung, die Grenzen zu Deutschland, Österreich, Polen und zur Slowakei ab Juli wieder zu öffnen.

Grenzübergänge nach Tschechien*

Polenwill seine Grenzen nicht vor dem 12. Juni öffnen. Polen, die in Deutschland, der Slowakei, Tschechien oder Litauen arbeiten bzw. studieren, müssen bei ihrer Rückkehr nach Polennicht mehr für 14 Tage in Quarantäne.Diese gilt aber weiterhin für Menschen, die in Medizin- oder Pflegeberufen arbeiten.

Grenzübergänge nach Polen*

Belgienführt bis mindestens 8. Juni ebenfalls Grenzkontrollen durch. Zirel ist es unter anderem, den Tourismus aus dem nahen Ausland einzudämmen.

Die Grenzen zu denNiederlanden sind nicht geschlossen.Es können jedoch trotzdem Kontrollen stattfinden, bei denen nach einem“triftigen Grund”für die Fahrt gefragt wird. Es gilt ein Einreiseverbot für Nicht-EU-Bürger.

Seit der Schließung der Grenzen Mitte März wurden mehr als100.000 Einreisennach Deutschland verweigert.