Kinder und Hunde: Die goldenen Regeln im Umgang miteinander

von 8. August 2014

Daher haben die ARAG Experten im Folgenden die wichtigsten Regeln zusammengestellt.

Behandle einen Hund immer gut

So lapidar diese Regel klingt: Hunde haben ihre eigenen Bedürfnisse und die sollte ein Kind auch achten. So sollte das Kind erkennen, wenn der Vierbeiner einfach nur in Ruhe gelassen werden will, gerade nicht zum Toben aufgelegt ist oder der üblichen Neckereien – wie etwa am Ohr oder Schwanz ziehen – überdrüssig ist und dies auch respektieren. Immerhin: Er ist kein Spielzeug und benötigt seine Rückzugsmöglichkeit. Auf keinen Fall darf ein schlafender Hund geweckt werden. Im besten Fall wehrt er sich dann mit Knurren oder Bellen, im schlimmsten Fall benutzt er jedoch die Zähne, um sich zu wehren.

Hunde nicht beim Fressen stören

Genau wie ihre Vorfahren, die Wölfe, verteidigen Hunde ihre “mühsam erjagte Beute”. Selbst wenn diese heutzutage aus einer Dose Hundefutter besteht, die das Frauchen gekauft hat. Das bedeutet für Kinder: Sie müssen lernen, dass ein Hund beim Fressen seine Ruhe braucht. Auf keinen Fall dürfen sie versuchen, ihm seinen vollen Futternapf wegzunehmen. Auch hier wird er nur im besten Fall mit Knurren oder Bellen reagieren. Zudem geben ARAG Experten den Tipp, den Napf am besten vor dem Abstellen zu füllen, so dass der Hund dabei nicht stören kann und immer am gleichen Platz und zu möglichst gleicher Uhrzeit frisst.

Nicht davonlaufen

Hunde laufen und jagen gerne. Dieser Trieb ist ihnen angeboren. Wenn etwas davonläuft, so muss der Hund hinterher, um sich die vermeintliche Beute zu schnappen. Das bedeutet für Kinder, die in der Nähe von Hunden herumrennen oder fangen spielen, dass sie zum interessanten Objekt werden können, das geschnappt werden muss. In diesem Fall raten die ARAG Experten, sofort stehen zu bleiben. Bei aller Panik – Weglaufen ist sinnlos, da die meisten Hunde in der Regel schneller sind als ein Mensch. Zudem sind unbewegte Objekte langweilig für den Jäger. Sollte es doch dazu kommen, dass der Hund zubeißt, ist auch hier der beste Rat: Stillhalten! So unmöglich dies angesichts von Schreck und Schmerz fallen mag: Die Zähne von Hunden sind leicht nach innen gekippt und der Versuch, sich durch Ziehen zu befreien, verstärkt erstens den Biss des Hundes reflexartig und zweitens wird man hängen bleiben wie an Widerhaken.

Er will doch nur spielen

Soll er auch, denn Hunde spielen gerne und lieben es beispielsweise, Dinge zu apportieren. Aber Erwachsenen sollten immer in der Nähe bleiben, um im Notfall eingreifen zu können. Da Erwachsene größer und kräftiger sind als Kinder, haben Hunde naturgemäß mehr Respekt vor ihnen und gehorchen hier eher. Eltern sollten ihren Kindern vor allem den nötigen Respekt vor dem Gebiss des Hundes beibringen. Denn selbst spielerisches Zuschnappen kann schmerzhaft sein. Also nie den Zähnen zu nahe kommen!

Ist der niedlich!

Auch niedlich aussehende Hunde können beißen. Daher müssen Kinder unbedingt lernen, fremde Hunde nie zu streicheln, ohne vorher den Besitzer des Tieres zu fragen, ob der Hund das mag und ob es angebracht ist. Den Besitzern sollte man es übrigens auch überlassen, ihre Tiere zu trennen, wenn es zu einer Rauferei zwischen zwei Hunden kommt. Auf keinen Fall sollten Kinder dazwischengehen, um die streitenden Vierbeiner zu trennen.

Guckst Du!

Besser nicht bei Hunden und nicht direkt in die Augen. Hintergrund dafür ist das sogenannte Drohstarren bei Hunden. Ein direkter Blick in die Augen bedeutet für die Vierbeiner Bedrohung oder Herausforderung. Wenn sich zwei rivalisierende Hunde begegnen, versuchen sie zunächst, durch den direkten Augenkontakt dem Gegner zu drohen und ihm zu zeigen, wer an erster Stelle der Rangordnung steht. Der Vierbeiner, der als erstes den Kopf abwendet, hat verloren. Was wie ein Spiel klingt, sollte von Kindern auf keinen Fall nachgeahmt werden, denn im äußersten Fall könnte der Hund versuchen, sich den Chefplatz in der Rangordnung zu erkämpfen.

Hunde und Neugeborene

Nicht nur für Eltern, auch für Hunde ist ein neugeborenes Baby in der Familie eine gehörige Umstellung, auf die auch der Vierbeiner vorbereitet werden sollte. Lärm, andere Gerüche, die nicht mehr ungeteilte Aufmerksamkeit von Herrchen und Frauchen – all dies bedeutet für einen Hund Stress. Hier raten die ARAG Experten den jungen Eltern, ihren vierbeinigen Familienmitglied genügend Ruhephasen zu ermöglichen und ihn vor allem an den entspannten Momenten mit dem Baby teilhaben zu lassen, wie etwa einem Spaziergang mit dem Kinderwagen oder beim Stillen des Babys.

Wenn das Krabbeln beginnt…

heißt es für die Eltern, noch aufmerksamer zu sein. Denn ein mobiles Kleinkind, das den Hund krabbelnd verfolgt, um mit ihm zu spielen, kann das Tier in Stress versetzen. Und wahrscheinlich haben Kind und Hund unterschiedliche Auffassungen vom Spiel. Während der kleine Zweibeiner es womöglich lustig findet, den Hund am Schwanz, Ohr oder Fell zu ziehen, bedeutet es für ein Tier puren Stress. Stressig kann es auch werden, wenn das Spielzeug von Hund und Kind nicht klar getrennt wird. Hier gilt: Die Besitzverhältnisse müssen eindeutig geklärt sein. Tier und Kind müssen lernen, dass das Spielzeug des anderen tabu ist.

Zeit für Aufklärung

Kinder zwischen drei und sechs Jahren sind statistisch am meisten von Beißunfällen mit Hunden betroffen. Und fast immer ist es der Familienhund, der zubeißt. Daher ist das Kindergartenalter der richtige Zeitpunkt, Kindern zu erklären, wie sie das vierbeinige Familienmitglied behandeln müssen. Wichtig dabei: Den Nachwuchs ab und zu vom Tier trennen und ihm erklären, dass der Hund seine Ruhe in einer kinderfreien Zone braucht.