Erinnerung an den Hornisten

von 14. März 2010

"Von all unsern Kameraden, war keiner so lieb und gut, wie unser kleiner Trompeter, ein lustiges Rotgardistenblut." Diese Textzeile ist wohl jedem Hallenser bekannt, der zur DDR-Zeiten die Schule besucht hat. Gemeint ist Fritz Weineck, der beim sogenannten „Blutfreitag“ in Halle ums Leben kam.
Es war der 13. März 1925 im halleschen Volkspark. Auf einer Wahlkampfveranstaltung der Kommunistischen Partei KPD, auf der unter anderem Ernst Thälmann sprach, kam es zu jenem Zwischenfall, der in die Geschichte einging und noch zu DDR-Zeiten propagandistisch ausgeschlachtet wurde.

Die Schutzpolizei wollte die Veranstaltung auflösen. Mit Gummiknüppeln wurden die Menschenmassen aus dem Saal getrieben. Schüsse fielen, 10 Menschen kamen ums Leben. Darunter Fritz Weineck – eigentlich Hornist im Roten Frontkämpferbund, aber nach seinem gewaltsamen Tod bekannt geworden als „Der kleine Trompeter“.

Am Samstag erinnerte die Partei „Die Linke“ am Volkspark an die Opfer der damaligen Gewalttat, wurden Kränze niedergelegt. Gedacht wurde auch Karl Meseberg von Arbeiter- und Soldatenrat Halle. Er wurde am 13. März 1919 von der Hafenbahnbrücke, die heute seinen Namen trägt, in die Saale geworfen.