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2007

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Neustadtverein sieht Chancen im Losverfahren

In der Januar- und Februarsitzung des Stadtrates stand jeweils auch die Schulentwicklungsplanung auf der Tagesordnung. Ein wichtiger Punkt dabei: Kapazitätsobergrenzen für die Gymnasien der Stadt gesetzt. Bewerben sich an einer Schule mehr Kinder als Plätze vorhanden sind, wird ausgelost

Neustadtverein sieht Chancen im Losverfahren

In der Januar- und Februarsitzung des Stadtrates stand jeweils auch die Schulentwicklungsplanung auf der Tagesordnung. Ein wichtiger Punkt dabei: Kapazitätsobergrenzen für die Gymnasien der Stadt gesetzt. Bewerben sich an einer Schule mehr Kinder als Plätze vorhanden sind, wird ausgelost. Auf diese Weise hofft die Stadtverwaltung alle vier städtischen Gymnasien halten zu können.

Vor allem in Halle-Neustadt gab es zuvor Sorgen, das Christian-Wolff-Gymnasium könnte vor dem Aus stehen. “Etliche besorgte Bürger” hätten sich gemeldet, so der Halle-Neustadt-Verein in einer E-Mail an HalleForum.de. Nun sei man erfreut, dass für den Fortbestand dieser Einrichtung am Standort Halle-Neustadt gute Chancen bestehen. Für eine nachhaltige Stadtteilentwicklung wäre es wenig hilfreich gewesen, die Schule in die Altstadt zu verlegen. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados hatte das nämlich mit der Begründung angeregt, Halle-Neustadt habe nur noch die Hälfte der Einwohner von 1990 und eine Bevölkerungsstruktur, in der weniger zum Gymnasium gehen. “Trotzdem bleibt dieser Stadtteil der bevölkerungsreichste von Halle”, so der Verein. Wichtige Nebenfunktionen einer solchen Schule, außer der reinen Bildungsvermittlung, würden andernfalls in diesem Quartier verloren gehen. Auch als Ort der Sozialisation mit kultureller Ausstrahlung auf das Umfeld sei ein Gymnasium gerade hier richtig am Platze.

Natürlich hat dieses Losverfahren auch Schattenseiten; es könnte beispielsweise passieren, dass ein Schüler zwar neben einem Gymnasium wohnt, aber durch den Losentscheid auf ein Gymnasium am anderen Ende der Stadt gehen muss. Dazu bemerkte der Vorsitzender des Bildungsausschusses Andreas Schachtschneider (CDU): “Das Losverfahren ist nicht das Maß aller Dinge, aber die einzige Chance, alle gymnasialen Standorte zu retten” (HalleForum.de berichtete). Deshalb der Aufruf des Halle-NeuStadt e.V. an die Eltern potenzieller zukünftiger kleiner Gymnasiasten: “Melden Sie Ihr Kind am Christian-Wolff-Gymnasium an!”

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26.02.2010
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Mittelstraße: Baubeginn noch in diesem Jahr

Am Donnerstag wurden im Technischen Rathaus die Sieger im Architektenwettbewerb zur Sanierung des Fachwerkensembles Mittelstraße und der Baulücken gekürt. Einen ersten Preis vergab die Jury dabei nicht, weil bei allen Entwürfen kritische Punkte gefunden worden. „Alle Fragen konnte niemand beantworten“, begründete der Jury-Vorsitzende Jörg Springer die Entscheidung

Mittelstraße: Baubeginn noch in diesem Jahr

Am Donnerstag wurden im Technischen Rathaus die Sieger im Architektenwettbewerb zur Sanierung des Fachwerkensembles Mittelstraße und der Baulücken gekürt. Einen ersten Preis vergab die Jury dabei nicht, weil bei allen Entwürfen kritische Punkte gefunden worden. „Alle Fragen konnte niemand beantworten“, begründete der Jury-Vorsitzende Jörg Springer die Entscheidung.

Doch am zufriedensten zeigten sich die Juroren mit den Plänen der „Braunschweig Architekten“ aus Brandenburg an der Havel. Vorgesehen sind zwei Neubauten in den Baulücken Nummer 16 und 19/20. Die Fachwerkhäuser 17 und 18 werden saniert, auch die Bohlenstube soll rekonstruiert werden. Daneben soll der nördliche Seitenflügel wieder aufgebaut werden. Auch mit der Hofbebauung zeigte sich die Jury an. Kritisch mahnte sie hingegen an, dass die Neubauten etwas zurückversetzt werden sollen und damit die „städtebaulich wertvolle historische Straßenflucht aufgegeben wird.“ Der Entwurf soll nun noch entsprechend nachgebessert und anschließend realisiert werden.

Guido Schwarzendahl vom Bauverein Halle-Leuna, dessen Tochterunternehmen Bauverein Denkmal GmbH das Gelände gehört, rechnet mit Baukosten von insgesamt 3,2 Millionen Euro. Die ersten Arbeiten sollen seinen Worten zufolge noch in diesem Jahr beginnen. Im Jahr 2013 soll dann das komplette Ensemble in neuem Glanz erstrahlen. Laut Schwarzendahl sollen 18 bis 20 Wohnungen sowie fünf Gewerbeeinheiten entstehen.

Für 132.000 Euro erhielt die hallesche Wohnungsgenossenschaft im Oktober 2008 den Zuschlag bei einer Versteigerung.

Weitere Teilnehmer-Entwürfe:



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25.02.2010
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Polizeibericht Burgenlandkreis vom 25.02.2010

Unfall Mittwoch, den 24. 02. 2010, 20:10 Uhr 06618 Naumburg, Georgenstraße 5A Der Fahrer des PKW Hyundai parkte sein Fahrzeug in der Einfahrt der ehemaligen Wasserwirtschaft ab

Polizeibericht Burgenlandkreis vom 25.02.2010

Unfall
Mittwoch, den 24.02.2010, 20:10 Uhr
06618 Naumburg, Georgenstraße 5A
Der Fahrer des PKW Hyundai parkte sein Fahrzeug in der Einfahrt der ehemaligen Wasserwirtschaft ab. Als er sich gerade mal 50 Meter von seinem Fahrzeug entfernt hatte, hörte er einen Knall und laute Motorengeräusche. Der Fahrer begab sich zurück zu seinem PKW und sah noch ein Fahrzeug, welches sich in Richtung Domberg entfernte und stellte weiterhin einen Schaden an seinem PKW fest. Zu dieser Unfallflucht werden Zeugen gesucht, welche Hinweise auf den Verursacher geben können. Hinweise bitte an das Revierkommissariat Naumburg unter 03445/245-291.

Donnerstag, den 25.02.2010, 04:10 Uhr
06712 Wittgendorf
Der 19 – jährige VW Fahrer befährt die Ortsverbindungsstraße von Bröckau in Richtung Wittgendorf. Durch überfrorenes Tauwasser auf der Straße kommt der Fahrer ins Schleudern, dreht sich um 180° und kommt nach links in den Straßengraben, stößt dort gegen einen Baum und bleibt auf der rechten Fahrzeugseite liegen. Es entstand zum Glück nur Sachschaden.

Brand
Donnerstag, den 25.02.2010, 17:30 Uhr
06686 Dehlitz, Bad Dürrenberger Straße 28
Im Nebengelass des Grundstückes wurde durch die Eigentümer ein sich entwickelnder Brand festgestellt. Durch den sofortigen Einsatz der Feuerwehren Dehlitz/Lösau, Weißenfels und Pörsten konnte der Brand noch im Ausbruchsstadium gelöscht werden und ein Schaden abgewandt werden. Als Ursache wurde ein technischer Defekt vermutet. Personen kamen nicht zu Schaden.

Einbruch
Donnerstag, den 25.02.2010
06667 Weißenfels, Kleine Kalandstraße 15
Unbekannte Täter hebelten in der Nacht zum Donnerstag mittels eines unbekannten Gegenstandes die Eingangstür aus Metall im Bereich der Schließeinrichtung auf und drangen so in den dortigen Imbiss ein. Entwendet wurden Bargeld und Lebensmittel.

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25.02.2010
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Ich musste raus. 13 Wege aus der DDR

In seinem Buch widmet sich MDR-Journalist Constantin Hoffmann anhand von Einzelschicksalen ehemaliger und zurückgekehrter Hallenser dem Thema Ausreise, Flucht und neues Leben danach. Die von ihm sorgfältig recherchierten Geschichten sind nicht nur das Zeugnis einer Zeit, in der Freiheit nur durch Mut und Fantasie zu erlangen war, sondern auch beredter Beweis dafür, dass es keine allumfassende Unterdrückung geben kann. Lesung: 26

Ich musste raus. 13 Wege aus der DDR

In seinem Buch widmet sich MDR-Journalist Constantin Hoffmann anhand von Einzelschicksalen ehemaliger und zurückgekehrter Hallenser dem Thema Ausreise, Flucht und neues Leben danach. Die von ihm sorgfältig recherchierten Geschichten sind nicht nur das Zeugnis einer Zeit, in der Freiheit nur durch Mut und Fantasie zu erlangen war, sondern auch beredter Beweis dafür, dass es keine allumfassende Unterdrückung geben kann.

Lesung:
26.02.2010
19.00 Uhr
Laurentiuskirche, Kirchplatz, 06231 Bad Dürrenberg
Eintritt frei

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25.02.2010
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Arbeitslosenzahlen: leichter Anstieg

Nach dem bereits im Januar ein kräftiger Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Halle (Saale) zu verzeichnen war, setzte sich diese negative Entwicklung am Arbeitsmarkt auch im Februar fort. Allerdings deutlich verlangsamt. Demnach waren in der Saalestadt 16

Arbeitslosenzahlen: leichter Anstieg

Nach dem bereits im Januar ein kräftiger Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Halle (Saale) zu verzeichnen war, setzte sich diese negative Entwicklung am Arbeitsmarkt auch im Februar fort. Allerdings deutlich verlangsamt. Demnach waren in der Saalestadt 16.330 Menschen ohne Arbeit, 81 mehr als im Januar. Das entspricht einer Quote von 14,3 Prozent.

Landesweit waren Mitte Februar waren 175.800 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das sind 1.700 mehr als im Januar und 9.000 weniger als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Die geringste Arbeitslosenquote ist für die Landkreise Börde mit 10,9%, Altmarkkreis Salzwedel mit 13,1% und Jerichower Land mit 13,2% ermittelt worden. Die höchsten Quoten verzeichneten die Landkreise Mansfeld-Südharz mit 18,4% und Stendal mit 17,9%. In den offiziellen Quoten fehlenden jedoch unter anderem Arbeitslose in Weiterbildungen, Ein-Euro-Jobber und Kurzarbeiter.

Im Februar wurden 9.400 Personen mit Bildungsgutscheinen gefördert worden, ein Anstieg um 22,9 Prozent zu Vorjahr. Einen Anstieg gab es auch bei geförderten Beschäftigungen. Bei 15.300 vormals arbeitslose Menschen wurde der neue Arbeitsplatz durch die Arbeitsagentur finanziell unterstützt. Der Weg in die Selbständigkeit wurde für 3.900 Männer und Frauen mit dem Gründungszuschuss durch die Agenturen für Arbeit und für 900 Personen mit Einstiegsgeld durch die Träger der Grundsicherung unterstützt. In Beschäftigung schaffenden Maßnahmen, oft Ein-Euro-Jobs, waren 26.000 Personen tätig.

Das Kurzarbeitergeld verhindert zudem einen weiteren Anstieg der offiziellen Arbeitslosenstatistik. Die aktuellsten Angaben, wie viele Arbeitnehmer tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren, liegen jetzt für Dezember 2009 vor. Hier ist Kurzarbeitergeld aus konjunkturellen Gründen an 14.100 Arbeitnehmer gezahlt worden, vor allem in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie sowie des Maschinenbaus. Durchschnittlich arbeiteten im vergangenen Jahr 17.900 Personen verkürzt. Der Arbeitsausfall lag bei etwa einem Drittel der regulären Arbeitszeit.

Zufrieden zeigte man sich über die Zahlen bei der Arbeitsagentur. „Trotz langem und hartem Winter gibt es keine frostige Stimmung am Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt. Die Marktdynamik ist ungebrochen, frei gewordene Stellen werden zügig besetzt“, so der Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius, zur aktuellen Situation.

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25.02.2010
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Hallescher Bildhauer wird mit Schau geehrt

Die Skulptur „Professor mit Student“ an der Ludwig-Wucherer-Straße stammt von ihm, ebenso der Tulpenbrunnen in Halle-Neustadt, die Lesende auf der Ziegelwiese und der Ikarus aus Bronze im Südpark. Die Rede ist von Heinz Beberniß. Er schuf über 370 Plastiken, darunter Statuetten, Großplastiken, Stelen und Brunnen

Hallescher Bildhauer wird mit Schau geehrt

Die Skulptur „Professor mit Student“ an der Ludwig-Wucherer-Straße stammt von ihm, ebenso der Tulpenbrunnen in Halle-Neustadt, die Lesende auf der Ziegelwiese und der Ikarus aus Bronze im Südpark. Die Rede ist von Heinz Beberniß. Er schuf über 370 Plastiken, darunter Statuetten, Großplastiken, Stelen und Brunnen. Allein in Halle und Leuna finden sich zusammen über 20 seiner Kunstwerke im öffentlichen Raum.

In diesem Jahr feiert Beberniß seien 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass zeigen die Stadtwerke in ihrem Kundencenter an der Spitze vom 25. Februar bis 9. April 2010 ausgewählte Plastiken und Grafiken aus seinem Gesamtwerk. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Kundencenters in der Bornknechtstraße 5 in Halle besichtigt werden: Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr, dienstags bis 18 Uhr und freitags bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Heinz Beberniß studierte Bildhauerei an der Burg Giebichenstein und ist seit 1947 als freischaffender Künstler tätig. Unpathetische Menschlichkeit, lyrisches Verhaltensein und skurriler Humor kennzeichnen seine Werke.

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25.02.2010
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Ministerpräsident am Wackeltisch

Unten gibt es Zigaretten, Postkarten und Tinnef, oben Bücher, Musik-CDs, Elternratgeber und Kinderspielzeug. Das ist “Ulrichs Medienwelt“, und heute gibt es dort noch den Ministerpräsidenten. Gut besucht ist der Verkaufsraum im Obergeschoss, frei geräumt bietet er immerhin Platz für ca

Ministerpräsident am Wackeltisch

Unten gibt es Zigaretten, Postkarten und Tinnef, oben Bücher, Musik-CDs, Elternratgeber und Kinderspielzeug. Das ist “Ulrichs Medienwelt“, und heute gibt es dort noch den Ministerpräsidenten. Gut besucht ist der Verkaufsraum im Obergeschoss, frei geräumt bietet er immerhin Platz für ca. 70 zumeist ältere Hallenser. Als Podium dient ein kleiner wackliger Kaffeetisch, der Ministerpräsident wird auf einem Stühlchen herangerückt, “Nabend” sagt er, ein Security-Mann beäugt die Warenauslage und der Moderator fummelt dem Ministerpräsidenten das Headset um den Kopf. Seit Oktober letzten Jahres ist das Buch auf dem Markt “Lieber die unbarmherzige Wahrheit als eine barmherzige Lüge“. Es ist keine Autobiographie, auch kein Manifest. Es sind Reden, die Böhmer im Laufe seines Schaffens gehalten hat, und die, wie er sagt, seine Regierungssprecherin Monika Zimmermann irgendwann für wert befunden hat, als Buch zu veröffentlichen. Gelbe Klebezettel hat sie ihm reingemacht, aus vier Reden wird er lesen. Nein, er ist bescheiden – selbst geschrieben hat er sie nicht alle, da habe er kluge Leute für, sagt er, aber gehalten hat er sie schon selbst, und er hält sich auch manchmal an das Manuskript, sagt er, als Anregung. Die erste Rede berührt gleich grundsätzliches. Gehalten hat er sie zum 17. Juni, in die er “Allgemeine Gedanken zur Demokratie” mit eingeflochten hat. Um das Lob der Ungleichheit geht es. “Der Reichtum der Gattung Mensch ist, dass wir alle ungleich sind“. Wer seine folgenden Ausführung falsch verstehen will, kommt dann auch gleich auf seine Kosten. Da geht es um Gleichmacherei (nicht so gut), Mindestlöhne (schwierig, dürfen nicht verordnet werden, sondern müssen die Tarifpartner aushandeln), Spargelstecher (kaufen mit ihren Mindestlöhnen den Spargel und verkaufen ihn gewinnbringend in Polen), und überhaupt müsse sich Leistung lohnen. Aber man müsse vor allem darauf achten, dass in der Leistungsgesellschaft niemand unter die Räder komme.

Im zweiten Kapitel geht es um die Frage, ob man mit Werten führen könne. Muss man. Sein Bekenntnis: “Führen ohne zu befehlen“. Auch Sekundärtugenden seien wichtig, aber leider unangenehm, wie Pflicht und Pünktlichkeit. Gerechtigkeit? Ganz schwierig. Bis heute könne niemand soziale Gerechtigkeit erklären. Chancengleichheit sei auch wichtig, aber ganz schwieriges Thema. Die Menschen haben da unterschiedlichen Bildungshintergrund, und dann gibt es da auch noch die Erbmasse. Chancengleichheit ja, aber ohne Gleichmacherei. Solidarität ist wichtig, wenn die Leistungsgesellschaft auseinanderdriftet.

In der dritten Rede geht es dann um die Bibel, dem Ministerpräsident gefallen da die alten Übersetzungen, die neueren, im Zeitungsstil, geben ihm nichts. Viel historische Erfahrung stecke in diesem Buch, und immerhin sei es in über 1900 Sprachen übersetzt worden. Das Publikum will dann noch was Nettes hören, “Genscher, Genscher” ruft eine ältere Dame aus dem Publikum. Ja, die Genscherrede, die er mal gehalten hat. Da erzählt er, wie er Genscher getroffen hat, und sogar mit ihm nach Washington zu Bush Senior fliegen durfte. Das war 1991 und sehr beeindruckend, weil der Außenminister unaufhörlich nette Geschichten erzählt habe.

Als Zugabe verrät der Ministerpräsident dann noch, wie er auf so manche dumme Frage nach seinem Privatleben reagiere. Zum Beispiel Frühaufstehen (immer um sechs, kein Problem). Wie er in die Politik geraten ist (dachte, der Landtag sei so etwas wie der Bezirkstag, da trifft man sich mal alle drei Monate) und wie ans Briefmarkensammeln.

Dann endlich Fragen aus dem Publikum, nein, erst einmal muss der Veranstalter und Verleger zwei Fragen loswerden. Die Kopfprämie von Herrn Rösler? “kriegt der nie hin“. Spätrömische Dekadenz? Da holt Böhmer Luft. Wehrt sich gegen diese oberflächliche “Schmarotzerdiskussion“. Westerwelle habe das Klima vergiftet, hier wehrt sich der Staatsmann vehement. Ab hier vergisst er sein Buch mit Klebezetteln, reagiert spontan, und überraschend offen. Nach der Staatsverschuldung wird er aus dem Publikum gefragt, und jetzt überrascht der Ministerpräsident mit spontanen und unkonventionellen Antworten. Man werde nicht umhin kommen, die Werthaltigkeit des Geldes abzubauen, und entwirft dabei kenntnisreich die brüchige Entwicklung des Geldmarktes nach 1944 und ihre Folgen.
Wer Wolfgang Böhmer in ein festes Schema einordnen will, wird an dessen unvorhersehbaren Ecken und Kanten scheitern.

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25.02.2010
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Haus teilweise eingestürzt

Großeinsatz am Donnerstag in der Franz-Andres-Straße in Halle (Saale). Teile der Fassade eines leerstehenden Wohnhauses stürzten auf den Fußweg. Menschen wurden dabei glücklicher Weise nicht verletzt

Haus teilweise eingestürzt

Großeinsatz am Donnerstag in der Franz-Andres-Straße in Halle (Saale). Teile der Fassade eines leerstehenden Wohnhauses stürzten auf den Fußweg. Menschen wurden dabei glücklicher Weise nicht verletzt.

Der Bereich um das Gebäude wurde vorsorglich gesperrt. Nun muss die weitere Standsicherheit geprüft werden.

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25.02.2010
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SPD-Chefin bei den halleschen Jusos

Die Jugend ist Politikverdrossen – das hört man immer wieder. Doch wie kann man junge Menschen für Politik begeistern? Die Jusos in Halle laden sich regelmäßig Parteiprominenz zu ihren Sitzungen ein, um über aktuelle Probleme zu sprechen. Am Donnerstag war Sachsen-Anhalts SPD-Parteichefin Katrin Budde zu Gast

SPD-Chefin bei den halleschen Jusos

Die Jugend ist Politikverdrossen – das hört man immer wieder. Doch wie kann man junge Menschen für Politik begeistern? Die Jusos in Halle laden sich regelmäßig Parteiprominenz zu ihren Sitzungen ein, um über aktuelle Probleme zu sprechen. Am Donnerstag war Sachsen-Anhalts SPD-Parteichefin Katrin Budde zu Gast.

Budde, auch Fraktionsvorsitzende im Magdeburger Landtag, informierte den halleschen SPD-Nachwuchs zunächst über die Arbeit in der Koalition, auch mit Blick auf die im nächsten Jahr anstehenden Landtagswahlen. „Man merkt das es unruhig wird“, so Budde. In den kommenden Wochen werde man sich mit der CDU zusammensetzen, um darüber zu sprechen, welche Punkte aus dem Koalitionsvertrag überhaupt noch umgesetzt werden können. „Alles was Gesetzt heißt macht keinen Sinn mehr“, so die Politikerin, weil die Beratungszeit dafür zu kurz sei. So wird wohl unter anderem das Landesorganisationsgesetz dran glauben müssen.

Während es bei der Gemeindegebietsreform in den Regierungsparteien ein großes Einverständnis gibt (Budde: „Da ist Frieden. Sie wird so durchlaufen.“), merke man gerade bei kleineren Themen den bevorstehenden Wahlkampf. Ein Beispiel sei das Gesetz für verpartnerte Beamte – hier wollten die Linken noch eine Änderung durchsetzen. In der großen Koalition gab es dazu keine gemeinsame Meinung. „Normalerweise ist es so, dass die Themen dann in die Ausschüsse überwiesen werden“, so Budde. Doch die CDU lehnte den Antrag ab, die FDP genauso. Laut Budde wohl, um eine Verbundenheit mit der CDU zu demonstrieren, treten die Liberalen auf Bundesebene doch genau für diesen Punkt ein. Buddes Fazit: „Viele Punkte die der CDU politisch nicht passen versucht sie jetzt abzulehnen.“ Problematisch sei auch die Zusammenarbeit im Bildungskonvent, der bei entscheidenden Fragen blockiert werden. Manch CDU-Personalie mache die Zusammenarbeit nicht einfacher, so Budde. Dabei nannte sie den Hallenser Marco Tullner. „Er begreift nicht was eine Koalition ist.“ Die Haushaltsberatungen seien wegen ihm schwierig.

Wie sieht die Arbeit der Sozialdemokraten in den nächsten Monaten aus? Neben der Bildung stehen auch das Thema Arbeit und die Zukunft des ländlichen Raums (mit der Anpassung der Infrastruktur an den demografischen Wandel) auf der Agenda. Zeit auch für Selbstkritik. „Beim Thema Arbeit haben wir bisher nicht wirklich ein Format gefunden.“ Das liege laut Budde auch an der bisherigen Regierungsbeteiligung auf Bundesebene, wodurch viele Themen nicht hätten angesprochen werden können. Nun allerdings würden sich neue Denkmöglichkeiten ergeben, zum Beispiel längeres gemeinsames lernen und neue Schulstrukturen.

Felix Peter sprach in der Diskussionsrunde mögliche Eingemeindungen an. Selbst die FDP habe mittlerweile die Notwendigkeit erkannt und im Stadtrat einen alten SPD-Antrag ausgegraben. „Zuordnung nach Halle haben wir in dieser Legislatur begraben“, konstatierte Budde. Das sei mit der CDU nicht zu machen und selbst in der SPD gebe es Widerstand. Deshalb gebe es den Umweg über das Finanzausgleichsgesetz, mit dem Halle gestärkt werde. 2012 werde das komplette FAG neu angefasst.

Ein Juso-Mitglied sah in der Landes-SPD den Süden zu wenig vertreten, gerade auch nach dem Rückzug von Gerlinde Kuppe. Deren Posten wurde von einem Magdeburger übernommen. „Auf der Landesliste ist der Süden repräsentativ vertreten“, so Budde. Es habe über Jahre hinweg eine starke Ausrichtung des Südens gegeben. Und in den 20 Jahren nach der Wende sei von alles bis nichts schon alles dabei gewesen. In der Landes-SPD verfahre man nach der Regel Inhaltsprinzip vor Regionalprinzip.

Gefallen ist auch ein Vorschlag, abseits des Straßenwahlkampfs vor den Wahlen auch zwischendurch auf die Menschen zuzugehen – mit öffentlichen Bürgersprechstunden auf der Straße. Außerdem plädierten die halleschen Jusos dafür, dass auf der Landesliste zur Landtagswahl mindestens zwei Juso-Mitglieder auf einem guten Listenplatz vertreten sein sollten.

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25.02.2010
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Roter Ochse: Sondersitzung wegen Lehrerfortbildung

Das Kuratorium der Landeszentrale für politische Bildung wird sich zu einer Sondersitzung zusammenfinden. Darüber informierte jetzt der Vorsitzende Marco Tullner, gleichzeitig Landtagsabgeordneter der CDU. Zuvor hatte sich die SPD-Abgeordnete Rita Mittendorf kritisch geäußert, dass Tullner keine Sondersitzung einberuft

Roter Ochse: Sondersitzung wegen Lehrerfortbildung

Das Kuratorium der Landeszentrale für politische Bildung wird sich zu einer Sondersitzung zusammenfinden. Darüber informierte jetzt der Vorsitzende Marco Tullner, gleichzeitig Landtagsabgeordneter der CDU. Zuvor hatte sich die SPD-Abgeordnete Rita Mittendorf kritisch geäußert, dass Tullner keine Sondersitzung einberuft. „Kuratoriumssitzungen der Landeszentrale für politische Bildung werden nicht per Pressemitteilung anberaumt“, so Tullner. „Ein Blick in die Geschäftsordnung verrät, dass sie außerplanmäßig auf Antrag von fünf Kuratoriumsmitgliedern stattfinden kann. Die CDU-Mitglieder haben diese Organisation für Frau Mittendorf übernommen und beantragen eine Kuratoriumssitzung.“

Unterdessen fordert der VVN/BdA weiterhin eine Absage der Veranstaltung. Man werde noch immer als „trojanisches Pferd für das Engagement gegen Rechtsextremisten“ bezeichnet, kritisiert der Vorsitzende Ulrich Freyburg. „Das ist für uns nicht hinnehmbar, wir fordern erneut die ersatzlose Absage dieser Veranstaltung.“ Man unterstütze zudem die „klare Positionierung des Vorsitzenden des Stiftungsbeirates der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt Rüdiger Erben“, so Freyberg weiter. „Ohne diese Klarstellung wäre für uns die weitere Mitarbeit im Stiftungsbeirat fraglich geworden, da es einfach nicht zumutbar ist, wenn wir als Mitglied des Stiftungsbeirates in einer solchen Weise diskreditiert werden.“

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25.02.2010
hallelife.de - Redaktion