150 Werke zum 100jährigen Jubiläum
Zur Ausstellungseröffnung “Meilensteine. 100 Jahre Museum in der Moritzburg”, am 24. Oktober 2004, kündigte der Hamburger Kunsthistoriker Heinz Spielmann in seiner Festrede eine umfangreiche Schenkung mit Werken von Karl Kluth, Hans Sperschneider, Martin Ruwoldt und Jörn Pfab an. Ein Gemälde von Bernhard Schultze, wurde noch während der Festveranstaltung als persönliche Schenkung von Heinz Spielmann und seiner Frau an das Museum übergeben. Die Werke werden voraussichtlich im Jahr 2005 in einer Ausstellung präsentiert. Heinz Spielmann, heute künstlerischer Leiter des Bucerius Kunst Forum in Hamburg, stand viele Jahre der Moderne- Abteilung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe vor. Er bewahrte dort das Erbe Max Sauerlandts, des ersten Direktors der Moritzburg, der 1918 die Leitung des Hamburger Hauses übernommen hatte. Vor dem Hintergrund dieser Verbindung initiierte Spielmann die jetzige großzügige Schenkung an die Stiftung Moritzburg aus den Nachlässen der Künstler. Sie beinhaltet folgende Werke: Eine kleine Werkgruppe von Gemälden und Gouachen des aus Halle stammenden Malers Karl Kluth, der hier 1898 geboren wurde, in Karlsruhe studierte, nach Hamburg kam und ein angesehenes Mitglieder der Hamburgischen Sezession wurde. Max Sauerlandt berief ihn an die Hamburger Kunstgewerbeschule, von dort vertrieben ihn die Nationalsozialisten, doch konnte er nach 1945 wieder zurückkehren. Karl Kluth starb 1972 in Hamburg. Gemälde, Zeichnungen und Radierungen des Malers und Grafikers Hans Sperschneider, geboren 1928, der Schüler von Karl Kluth wurde, nachdem er an der Burg Giebichenstein sein Studium abbrach, um über Berlin nach Hamburg zu gehen. Er lebte bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1995 in Hamburg. Sein Werk steht in der besten Tradition der Hallenser Malerei. Hans Martin Ruwoldt, 1891 geboren, 1969 gestorben, war eng mit Karl Kluth befreundet und wie er Mitglied der Hamburgischen Sezession. Er zählt zu den besten deutschen Tierbildhauern und war darüber hinaus ein vorzüglicher Portraitist. Seine Figuren führte er an die Grenze der Abstraktion, ohne ihre Gegenständlichkeit aufzugeben. Neben Kluth lehrte er als Nachfolger Edwin Scharffs an der damaligen Hamburger Landeskunstschule. Einige Bronzen und graphische Blätter sind für die Schenkung vorgesehen. Der 1925 geborene Bildhauer Jörn Pfab hatte über viele Jahre sein Atelier ganz in der Nähe von Barlachs Hamburger Geburtshaus. 1946 war er in die Klasse von Edwin Scharff gekommen und wurde sein Assistent. Mit seinen Stahlskulpturen setzte er im Hamburger Stadtbild an vielen Stellen wichtige Akzente. Die Schenkung enthält neben einer monumentalen Stahlskulptur drei Bronzen und zwei kleinere Stahlskulpturen sowie Zeichnungen, Prägedrucke und Radierungen. Mit dem Gemälde “Feuerblumen-Welt” des Jahres 1995 von Bernhard Schultze, der in Köln und Paris lebt, wird eine bisher nur in Ansätzen im Museum vorhandene Position verstärkt. Schultze gehört wie Gerhard Hoehme oder Emil Schumacher zu den Vertretern des deutschen Informel. In seinen “Migofs” läßt er eine phantastische Welt labyrinthischer Strukturen entstehen, deren lineare Bewegungen pflanzliches Wachsen, Welken und Vergehen in Erinnerung rufen. Kontakt: Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale) Telefon (0345) 212 59 0, Fax (0345) 202 99 90 Kontakt: Evelyn Lukowczyk, Telefon (0345) 212 59 53 Quelle: Stadt Halle