Unternehmer für Lösung der Stadt-Umland-Problematik

von 5. Oktober 2004

Über ein Jahrzehnt hinweg habe es zwischen Halle und dem Umland erhebliche Verwerfungen gegeben. Das Umland habe seine Entwicklung teilweise auf Kosten der Stadt gestärkt, schrieben die Unternehmen. Das betreffe Einkaufszentren, Gewerbegebiete und Großwohnanlagen. Das werfe die Frage auf, «ob diese Funktionsstörungen nicht neu bedacht und zugunsten des Oberzentrums durch eine umfassende Gebietsreform ausgeglichen werden sollten», heißt es in dem Brief. Unterzeichnet haben den Brief unter anderem die Geschäftsführer und Direktoren der Halloren Schokoladenfabrik, der Kathi Rainer Thiele GmbH, des Maritim Hotel Halle, der Volksbank Halle und der Karstadt Warenhaus AG, Filiale Halle. Nach Halles Plänen sollen 21 Gemeinden aus dem Umland mit 23 000 Einwohnern in die Saalestadt integriert werden. Damit würde die Einwohnerzahl der Stadt auf 270 000 steigen und fast die Hälfte der in den vergangenen zehn Jahren verlorenen Bevölkerung gehörte damit wieder zu Halle. Die Saalestadt hatte gedroht, wegen der Gebietsreform vor Gericht zu ziehen. Erwogen wird eine Klage gegen die Kreise im Umland von Halle. Die Landräte hätten die Einheitsgemeinden im Umland nicht genehmigen dürfen, argumentiert die Stadt. Damit seien die kommunalen Zusammenschlüsse so groß, dass sie kaum noch an Halle angegliedert werden könnten. Die Landesregierung erarbeitet derzeit ein Gesetz zur Stadt-Umland-Problematik.