MLU

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Universitätsgottesdienste im Sommersemester

Mit dem Semestereröffnungsgottesdienst beginnt am Montag, 4. April, 18 Uhr, in der halleschen Marktkirche die neue Reihe der Universitätsgottesdienste der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Die neun Termine stehen im Sommersemester 2016 unter dem Motto “Familienbande”.

Universitätsgottesdienste im Sommersemester

Zum Auftakt steht das Thema “Wahre Verwandte” (Markus 3, 31-35) im Mittelpunkt. Die Predigt hält Universitätsprediger Prof. Dr. Jörg Ulrich. Die musikalische Gestaltung übernehmen der Posaunenchor Halle-Süd und Universitätsorganist Prof. Wolfgang Kupke an der Orgel.

Die weiteren Gottesdienste:

Sonntag, 24. April 2016, 18 Uhr, Laurentiuskirche: “Ungleiche Schwestern” (Lukas 10, 38-42), Predigt: Prof. Dr. Dirk Evers (Institut für Systematische Theologie, MLU), musikalische Gestaltung: Nathalie Funk (Blockflöte), Prof. Wolfgang Kupke (Orgel)

Sonntag, 8. Mai 2016, 18 Uhr, Laurentiuskirche: “Vater und Töchter” (1. Mose 19, 30-38), Predigt: Prof. Dr. Stefan Schorch (Institut für Bibelwissenschaften, MLU), musikalische Gestaltung: Steffen Klimmt (Trompete), Prof. Wolfgang Kupke (Orgel)

Sonntag, 22. Mai 2016, 18 Uhr, Laurentiuskirche: “Mutterliebe” (1. Könige 3,16-28), Predigt: PD Dr. Friedemann Stengel (Institut für Kirchengeschichte, MLU), musikalische Gestaltung: Sänger des Musikinstituts der MLU, Prof. Wolfgang Kupke (Orgel)

Sonntag, 5. Juni 2016, 18 Uhr, Laurentiuskirche, “Gewonnener Sohn” (Lukas 15,11-32), Predigt: Dr. Ekkehard Steinhäuser (Forschungsstelle religiöse Kommunikationsprozesse), Musikalische Gestaltung: Convivium musicum unter Leitung von Till Voß, Prof. Wolfgang Kupke (Orgel)

Sonntag, 12. Juni 2016, 10 Uhr, Schlosskirche Wittenberg: “Kinder des Lichts” (1. Thessalonicher 5,1-11), Predigt: Prof. Dr. Michael Domsgen (Institut für Religionspädagogik, MLU), musikalische Gestaltung: Thomas Herzer (Orgel)

Freitag, 1. Juli 2016, 18 Uhr, Theologische Fakultät in den Franckeschen Stiftungen: “Verehrte Eltern” (2. Mose 20, 12), Predigt: Ilka Reckmann und Team (Studienabteilung der Theologischen Fakultät), musikalische Gestaltung: Christina Brandt (Klavier)

Sonntag, 3. Juli 2016, 10 Uhr, Laurentiuskirche, Akademikergottesdienst mit Abendmahl: “Feindliche Brüder” (1. Mose 4, 1-16) Predigt: Universitätsprediger Prof. Dr. Jörg Ulrich, musikalische Gestaltung: Laurentiusgemeinde unter Leitung von Martin Fritsche

Mittwoch, 13. Juli 2016, 18 Uhr, Semesterabschlussgottesdienst: “Glückliche Erben” (Römer 8, 14-17), Predigt: Bischof Dr. Gerhard Feige (Bistum Magdeburg), musikalische Gestaltung: Chor der Katholische Studentengemeinde unter der Leitung von Clemens Truthmann, Prof. Wolfgang Kupke (Orgel)

Alle weiteren Informationen unter: www.ugd.uni-halle.de

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22.03.2016
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Einschreibungen für das Sommersemester beginnen

Das Seniorenkolleg an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bietet auch im Sommersemester 2016 ein breit gefächertes Angebot.[nbsp]

Einschreibungen für das Sommersemester beginnen

Die Einschreibungen für die Veranstaltungen finden an drei Tagen statt und beginnen am Dienstag, 22. März.

Die Einschreibetermine:[nbsp]

Dienstag, 22. März, 9 bis 14 Uhr
Dienstag, 29. März, 9 bis 14 Uhr
Donnerstag, 31. März, 9 bis 14 Uhr

Ort:

Franckesche Stiftungen,[nbsp]Büro des Seniorenkollegs
Franckeplatz 1, Haus 26, 2. Etage (Fahrstuhl vorhanden), 06110 Halle

Für die Teilnahme am Seniorenkolleg wird ein Semesterbeitrag in Höhe von 30 Euro erhoben. Dieser ist bei der Einschreibung bar zu zahlen. Spätentschlossene können sich auch während der Sprechzeiten im Semester, immer mittwochs zwischen 10 und 12 Uhr, im Büro des Seniorenkollegs einschreiben.

Das komplette aktuelle Programm des Seniorenkollegs ist zu den Einschreibungen erhältlich und kann im Anhang geladen werden.

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15.03.2016
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Wald in Europa: Mehr Baumarten, mehr Nutzen

Eine Homogenisierung von Wäldern führt zu einer geringeren Leistung der Ökosysteme. Das hat ein internationales Wissenschaftler-Team von 29 Institutionen herausgefunden, an dem Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der Universität Leipzig und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) beteiligt waren.[nbsp]

Wald in Europa: Mehr Baumarten, mehr Nutzen

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass artenreiche Waldbestände mehr und vielfältigere Dienstleistungen erbringen als weniger artenreiche. Für die Studie sind über 200 Wälder in sechs europäischen Ländern untersucht worden. Die Ergebnisse wurden jetzt im renommierten Fachjournal “PNAS” veröffentlicht.

Bäume sind Dienstleister für den Menschen: Sie filtern Staub aus der Luft, wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um, sie schützen den Boden vor Erosion, tragen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung bei, ihr Holz dient zum Bauen und Heizen. Der Mensch nutzt Wälder aber auch für Sport und Erholung. Die meisten der europäischen Wälder bestehen jedoch nur aus einer oder nur wenigen verschiedenen Baumarten. Das Forscher-Team, das im Rahmen des EU-Projekts “FunDivEurope – functional significance of forest biodiversity” arbeitet und von Prof. Dr. Michael Scherer-Lorenzen von der Albert-Ludwigs Universität Freiburg koordiniert wird, untersuchte daher in europäischen Wäldern unterschiedlichen Klimas den Zusammenhang zwischen lokaler und regionaler Artenvielfalt sowie den Ökosystemleistungen.[nbsp]

Dabei wurde deutlich: Artenreiche Waldstücke erbringen mehr Dienstleistungen als weniger artenreiche. Dementsprechend erbringen Wälder, die aus Waldbeständen mit verschiedenen Arten bestehen, auch vielfältigere Leistungen als homogene Wälder. “Wir konnten in dieser groß angelegten Studie erstmals zeigen, wie wichtig die biologische Vielfalt in größeren räumlichen Skalen für die Natur und den Menschen ist”, sagt Prof. Dr. Helge Bruelheide, Geobotaniker an der MLU und stellvertretender iDiv-Direktor, der die Forschung in den deutschen Untersuchungsorten im Nationalpark Hainich (Thüringen) koordiniert hat. Beteiligt an dem europäischen Großprojekt zur Biodiversität war auch Prof. Dr. Christian Wirth von der Universität Leipzig und geschäftsführender iDiv-Direktor.

Das Wissenschaftler-Team macht in seinen Publikationen auch deutlich, dass ein Verlust an Biodiversität in europäischen Wäldern mit deutlichen Einbußen der Dienste für die Natur und den Menschen einhergeht. Der Erstautor der Studie Dr. Fons van der Plas vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt (Main) fasst die Ergebnisse der Arbeit folgendermaßen zusammen: “Eine Baumart kann zwar einzelne Beiträge, zum Beispiel Holz hoher Qualität, bieten. Eine Fülle von Angeboten – wie ein Lebensraum für Vögel, ein attraktiver Ort für Touristen und den Erhalt von Wasser – bekommen wir aber nur durch einen vielfältigen Wald.” Die Vielfalt, so van der Plas weiter, könnte sehr einfach erhöht werden: “Natürliche Samenausbreitung und vielfältigen Jungwuchs zu unterstützen, zusätzliche Arten anzupflanzen, und die Artenzusammensetzung großer Waldgebiete zu variieren, ist an sich nicht schwierig, wird aber zu wenig gemacht.”

Die europäischen Wälder in Mischbestände umzuwandeln, würde sich langfristig auch ökonomisch auszahlen, ergänzen die beiden iDiv-Wissenschaftler Helge Bruelheide und Christian Wirth, da die Vielfalt an Baumarten auch eine Versicherung gegenüber den zunehmenden Risiken des globalen Wandels darstellt.

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Zur Publikation:
van der Plas, F. et al. 2016: Biotic homogenization can decrease landscape-scale forest multifunctionality, Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, (PNAS), DOI: 10.1073/pnas.1517903113

Die Untersuchungen wurden von der Europäischen Union durch das 7. Forschungsrahmenprogramm gefördert (FP7/2007-2013; Grant Agreement 265171)

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15.03.2016
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Vegane Kondome und Lecktücher

Der Studierendenrat der Martin-Luther-Universität hat auf seiner letzten Sitzung 8.000€ studentischer Gelder für die Anschaffung von jeweils 5000 veganen Kondomen und Lecktüchern ausgegeben.

Vegane Kondome und Lecktücher

Nach einer Pressemitteilung des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) wurde dieses Thema in der medialen Öffentlichkeit stark und divers diskutiert. Der Beschluss erreichte nun auch innerhalb der Studentenschaft eine ungewöhnlich hohe Aufmerksamkeit, so, dass sich das Sprecherkollegium des Studierendenrates dazu veranlasst sah, eine Sondersitzung des Gremiums zu beantragen.

Der RCDS begrüßt diesen Schritt ausdrücklich! Dazu Axel Knapp, Landesvorsitzender des RCDS: „Am kommenden Montag um 18:00 Uhr sollen alle Studenten die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu diesem Beschluss frei zu äußern. Wir als RCDS rufen hiermit zu reger Teilnahme auf!“

Die Sondersitzung soll dabei hauptsächlich den Beschluss der Anschaffung von veganen Lecktüchern und Kondomen thematisieren. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten wurde in der Diskussion in den sozialen Medien dabei mitunter sehr stark in seinem Vorgehen kritisiert. Karl Kuhn, Vorsitzender des RCDS Halle: „Alle Mitglieder des Studentenrates, die für diesen Beschluss gestimmt haben, sollen sich auf der Sondersitzung den Meinungen und der konstruktiven Kritik der Studenten stellen. Der RCDS will damit nur auf die bestehenden Missstände in der Selbstverwaltung der Studentenschaft hinweisen und diese zu ständigem Selbsthinterfragen anregen!“

Die Sondersitzung findet am Montag, den 14.03.2016 um 18:00 Uhr im Hallischen Saal, über der Burse zur Tulpe, Universitätsring 5, 06108 Halle(Saale) statt.

RCDS Halle

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11.03.2016
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Verschwendung der Gelder des StuRas an der MLU

Die Liberale Hochschulgruppe an der Martin-Luther-Universität kritisiert die Pläne des StuRa, 8000 Euro für vegane Kondome auszugeben, scharf. Dazu Christian Rödding, Vorsitzender der LHG: „Hier wird Geld der Studierenden zum Fenster hinaus geworfen.[nbsp]

Verschwendung der Gelder des StuRas an der MLU

Wenn der StuRa so mit seinen Geldern umgeht, sollte man darüber nachdenken, ob ihm nicht vielleicht zu viele Mittel zur Verfügung stehen. Kaum ein Student würde sich wohl darüber ärgern, wenn sein Semesterbeitrag etwas geringer ausfallen würde…“ .

Angesichts dieser für ein Erstsemester-Gimmick exorbitanten Kosten ist in der Sache zu hinterfragen, warum der StuRa die Studierenden mit Verhütungsmitteln beglücken muss – ob vegan oder nicht. Die Förderung studentischer Initiativen wäre ein deutlich sinnvollerer Verwendungszweck.

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04.03.2016
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Tagung zur Wahrnehmung von Naturkatastrophen an der Uni Halle

Hochwasserkatastrophen, wie die Flut in Sachsen-Anhalt 2013, stehen im Zentrum einer Tagung, die am 21. und 22. März 2016 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) stattfindet. Dabei präsentieren Referenten aus den Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaften verschiedene Perspektiven auf das Thema.[nbsp]

Tagung zur Wahrnehmung von Naturkatastrophen an der Uni Halle

Ziel ist es, die Menschen auf zukünftige Flutkatastrophen und ihre Auswirkungen besser vorzubereiten. Organisiert wird die Tagung vom Arbeitsbereich Religionspädagogik am Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik der MLU und der Internationalen Kommission für die Hydrologie des Rheingebietes (KHR).

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Die Tagung widmet sich dabei speziell der menschlichen Wahrnehmung und Verarbeitung von Naturkatastrophen. “Dabei geht es zum einen um Hochwasser, aber beispielsweise auch um Dürre”, erläutert Prof. Dr. Harald Schwillus von der MLU, der die Tagung gemeinsam mit der KHR organisiert. Die Idee für die Tagung geht auf eine Beobachtung aus dem Hochwasserschutz zurück: “Hochwasser sind letztlich nicht vorhersehbar. Die Mitarbeiter der KHR wissen zwar genau, wie sie den Menschen im Ernstfall technisch helfen können”, so Schwillus, “doch mangelt es derzeit noch an Strategien, wie man die Bevölkerung dauerhaft für diese Gefahrensituationen sensibilisieren kann.” Gleichzeitig müssten Konzepte geschaffen werden, um die Folgen solcher Unglücke besser zu bewältigen.

Zwar befassen sich Psychologen, Historiker und Theologen in ihrer Arbeit auch mit möglichen Lösungen für diese Probleme. Allerdings fehle zu diesem Thema noch der wissenschaftliche Austausch über die Fachgrenzen hinweg. “Hier setzen wir mit der Tagung an und wollen auch einen dauerhaften Diskurs zwischen den Disziplinen befördern”, sagt Schwillus.

Dass die Wahl für den Tagungsort auf Halle gefallen ist, ist dabei kein Zufall: Die Stadt an der Saale war, wie viele Teile Sachsen-Anhalts, im Sommer 2013 schwer von einem Hochwasser betroffen. Die Saale erreichte den höchsten Stand seit 400 Jahren. Auch in Halle wurden viele Straßen und Gebäude von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen, zahlreiche Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Reparaturarbeiten nach den Hochwasserschäden dauern teilweise bis heute an.

Anmeldungen zur Tagung sind bis zum 13. März unter folgenden Adressen möglich:
http://www.chr-khr.org/de/anmeldeformular oder petra.olk@kaththeol.uni-halle.de

Menschliche Wahrnehmung singulärer hydrologischer Ereignisse
21./22. März 2016
Aula, Löwengebäude, Universitätsplatz 11
06108 Halle (Saale)

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02.03.2016
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„HalOx“-Vorlesungsreihe wird fortgesetzt

Auch in diesem Jahr halten renommierte Forscher von der Universität Oxford im Rahmen der „HalOx International Lecture Series Disease Biology and Molecular Medicine“ in Halle Vorträge.[nbsp]

„HalOx“-Vorlesungsreihe wird fortgesetzt

Den Auftakt übernimmt am[nbsp]Montag, dem 29. Februar 2016 um 19 Uhr Valentine M. Macaulay, Associate-Professorin am Onkologie-Department der Oxford University. Ihr klinisches Interesse gilt aktuell den Melanomen, also bösartigen Tumoren der Haut. Sie referiert allerdings zum Thema „Role of insulin-like growth factor signaling in cancer biology and therapy“: Das Hauptziel ihrer Forschung ist, die Rolle der insulinähnlichen Wachstumsfaktoren (IGF) bei der Signalübertragung und -verarbeitung zu verstehen. IGF-1 bindet an Rezeptoren auf der Oberfläche von Krebszellen und aktiviert interzelluläre Signalwege, die das Zellwachstum oder auch die Resistenz gegenüber Krebsbehandlungen fördern.[nbsp]

Valentine Macaulay hat an der Charing Cross Hospital Medical School Medizin studiert und sich in Medizinischer Onkologie am Royal Marsden Hospital in London sowie am Churchill Hospital in Oxford weitergebildet. Zudem hat sie einen PhD-Abschluss an den Chester Beatty Laboratories in London erworben.

Neu ist der Ort für die Vorlesungen: der Historische Vorlesungssaal im Christian-Wolff-Haus (Stadtmuseum) in der Großen Märkerstraße 10 in Halle.

Als Referenten werden im Verlauf des Jahres des Weiteren Christian Eggeling (11. April), Benedikt Kessler (30. Mai), Ahmed Ahmed (19. September), Adrian Harris (24. Oktober) und Wojciech Niedzwiez (28. November) in Halle erwartet.[nbsp]Die Vortragssprache der International Lecture Series ist Englisch, die Veranstaltungen sind für alle Interessierten offen und kostenlos. Insbesondere richten sich die Vorträge an (angehende) Mediziner, Pharmazeuten, Biologen, Biochemiker, Biotechnologen und (Bio-)Informatiker.[nbsp]

Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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www.medizin.uni-halle.de

https://twitter.com/unimedhal

www.medizin.uni-halle.de/blog

www.uk-halle.de/blog

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25.02.2016
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Deutscher Italianistentag findet an der Universität Halle statt

Vom 3. bis 5. März 2016 findet an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) der 10. Deutsche Italianistentag statt. Dazu werden mehr als einhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Polen sowie Italien erwartet, die die italienische Sprache, Literatur und Kultur unterrichten und erforschen.[nbsp]

Deutscher Italianistentag findet an der Universität Halle statt

Die Tagung steht unter dem Motto “Serialität – Reihen, Fortsetzungen, Folgen”.

In vier verschiedenen Sektionen sind insgesamt 59 Vorträge in deutscher und italienischer Sprache zu hören. Diskutiert werden aktuelle Themen der Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Fachdidaktik. Ergänzt wird die umfangreiche Tagung durch ein Begleitprogramm. So ist am Abend des Auftakttages ein Kammerkonzert mit der Sopranistin Romelia Lichtenstein, Händel-Preisträgerin der Stadt Halle 2016, im Händelhaus geplant.

Organisiert wird die Tagung von Prof. Dr. Robert Fajen und Dr. Anke Auch vom Institut für Romanistik der MLU. Veranstalter des im Zweijahresrhythmus stattfindenden Italianistentags ist der Deutsche Italianistenverband – Fachverband Italienisch in Wissenschaft und Unterricht e.V., in dem Wissenschaftler und Lehrer zusammenarbeiten. Ziel der Verbandsarbeit ist es, die italienische Sprache, Literatur und Kultur in Forschung und Lehre zu fördern, zu ihrer Verbreitung im deutschen Sprachraum beizutragen und die institutionellen Interessen der Italianistik wahrzunehmen.

Weitere Informationen, das gesamte Programm und die Anmeldung unter: www.italianistenverband.de/italianistentag/halle-2016/

Institut für Romanistik der[nbsp]Martin?Luther?Universität Halle?Wittenberg[nbsp]

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25.02.2016
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DFG fördert neuen Fachinformationsdienst an der Universitäts- und Landesbibliothek

Einen neuen Fachinformationsdienst für Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien richtet die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB) in Halle ein. Ziel des Projekts ist es, forschungsrelevante Materialien zu sammeln, die über die Grundversorgung einer normalen Bibliothek hinausgehen. Außerdem sollen Quellen aus Krisengebieten langfristig für die Forschung gesichert werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt dafür zunächst rund eine Million Euro über drei Jahre zur Verfügung.

DFG fördert neuen Fachinformationsdienst an der Universitäts- und Landesbibliothek

Das Angebot des Fachinformationsdienstes richtet sich dabei nicht nur an Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. “Unsere Aufgabe ist es, Forschungsliteratur für die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft in Deutschland zu sammeln und bereitzustellen”, erläutert Dr. Volker Adam, Leiter der Zweigbibliothek Vorderer Orient / Ethnologie und Leiter des neuen Fachinformationsdienstes. Forscher können unabhängig von ihrem Aufenthaltsort auf den Bestand der Bibliothek zugreifen, Bücher ausleihen und auch Erwerbungsvorschläge machen. Der Sammelschwerpunkt liegt in den Fächern der Islam- und Nahoststudien. Die ULB-Mitarbeiter recherchieren dafür regelmäßig aktuelle, relevante Veröffentlichungen aus der so genannten MENA-Region, die das Gebiet von Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten, dem Kaukasus und Mittelasien umfasst. “Dabei sind wir auf den engen Austausch mit der orientwissenschaftlichen Fachgemeinschaft angewiesen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir die wirklich wissenschaftlich relevante Literatur beziehen”, so Adam weiter.

Die Quellen aus der Region seien dabei teilweise nur schwer zugänglich: “In den jeweiligen Ländern brechen Märkte zusammen, Publikationen werden nur mit einer geringen Auflage veröffentlicht oder sogar politisch verboten”, sagt Adam. Die Aufgabe des Fachinformationsdienstes sei es demnach auch, diese seltenen Quellen auf Dauer für die Forschung bereitzustellen. Schließlich könnte es sein, dass bestimmte Veröffentlichungen erst in einigen Jahren für die Forschung relevant werden.

Der neue Fachinformationsdienst schließt an die Arbeit eines ebenfalls von der DFG geförderten Sondersammelgebietes an, das von 1998 bis 2015 an der ULB in Halle angesiedelt war. Über 200.000 gedruckte und digitale Medien, darunter Zeitschriften, Bücher und Aufsätze, haben die Mitarbeiter in dieser Zeit gesammelt. “Zu unserem Bestand zählen zudem auch viele Unikate aus dem 19. Jahrhundert, die aus dem Bestand der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft stammen”, so Adam. Die Gesellschaft ist die älteste und größte wissenschaftliche Vereinigung deutscher Orientalisten. Sie wurde 1845 gegründet und unterhält seit Anbeginn ihre Forschungsbibliothek in Halle (Saale).

Ein weiterer Schwerpunkt des Fachinformationsdienstes ist es, bereits vorhandene Forschungsliteratur zu digitalisieren. Gleichzeitig entwickeln die Bibliothekare eine Online-Plattform, auf der Quellen und Fachliteratur zur Islam- und Nahostforschung digital und frei verfügbar sind. “Auf diese Weise erhält die Islam- und orientwissenschaftliche Forschung in Deutschland raschen Zugriff auf seltene und schwer beschaffbare Medien, die für die Spitzenforschung von zentraler Bedeutung sind”, fasst Adam zusammen.

Martin?Luther?Universität Halle?Wittenberg[nbsp]

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24.02.2016
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Wirbel aus Licht treiben Elektronen an

Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben eine neue Methode konzipiert, um elektrische Ladung mit Licht kontrolliert anzutreiben. So genannte optische Wirbel, die aus Lichtstrahlen bestehen, fungieren dabei ähnlich wie ein Wasserrad und befördern Ladungsträger von einem Reservoir in die gewünschten elektrischen Leiterbahnen. Die Ergebnisse wurden soeben im Fachjournal “Scientific Reports” der Nature Publishing Group veröffentlicht.

Wirbel aus Licht treiben Elektronen an

Optische Wirbel gelten als eine der interessantesten Neuentwicklungen in der Optik, die für viele Anwendungen in Frage kommen, etwa in der Kommunikationstechnologie zur Übertragung von Daten. In diesen optischen Wirbeln pflanzen sich die Wellen gedreht – ähnlich dem Prinzip eines Korkenziehers – fort. Die Anzahl der Windungen pro Wellengang ist einstellbar und legt fest, wie viel Drehmoment eine Ladung durch die Wechselwirkung mit dem Lichtwirbel erfährt. Wie bei einem Wasserrad nehmen die Ladungsträger den Drehsinn des Wirbels auf und können somit gerichtet bewegt werden. Dieses neuartige Prinzip der Stromerzeugung ist nicht auf ein bestimmtes Material beschränkt, sondern ein generelles Phänomen und eröffnet somit neue Wege in der Optoelektronik.

Auf Basis dieses elektronischen Wasserradeffekts, der von den MLU-Forschern am Institut für Physik entdeckt wurde, lassen sich elektrooptische Bauelemente realisieren. Im Rahmen seiner Doktorarbeit, die in die Publikation in “Scientific Reports” mündete, konnte Jonas Wätzel zeigen, wie Leiterbahnen an ringförmige Elektronenreservoirs gekoppelt und mit optischen Wirbeln angetrieben werden können. Dabei wird die Ladung an die Ringwände geschleudert, dringt in die Leiterbahnen, vorzugsweise in die Richtung des Drehsinns, ein, so dass ein gerichteter Strom in die Leiterbahnen gepumpt wird. Der Effekt lässt sich durch Erhöhung der Windungszahl der Lichtwirbel noch verstärken.

Angaben zur Publikation:
Jonas Wätzel and Jamal Berakdar: Centrifugal photovoltaic and photogalvanic effects driven by structured light. Sci. Rep. 6, 21475;[nbsp] DOI: 10.1038/srep21475 (2016).
Abzurufen unter: http://www.nature.com/articles/srep21475

Martin?Luther?Universität Halle?Wittenberg[nbsp]

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23.02.2016
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Psychologen aus Halle und Zürich entwerfen Onlineprogramme, um Menschen zufriedener zu machen

Menschen sind zufriedener, wenn sie die schönen Dinge in ihrer Umgebung bewusster wahrnehmen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Psychologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität Zürich. Die Forscher haben ein Verfahren entwickelt, bei dem die Testpersonen für eine Woche täglich Beobachtungen aus ihrem Alltag aufschreiben sollten, die sie schön finden.[nbsp]

Psychologen aus Halle und Zürich entwerfen Onlineprogramme, um Menschen zufriedener zu machen

Das Ergebnis: Die Zufriedenheit der Teilnehmer steigt, depressive Gefühle werden schwächer. Die Effekte halten bis zu einem Monat nach dem Test an. Die Studie wurde in der internationalen Fachzeitschrift “Personality and Individual Differences” veröffentlicht.

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Insgesamt haben 113 Menschen an der Studie teilgenommen. Dazu mussten sie sich zunächst auf einer Website registrieren und einen Fragebogen ausfüllen, wie zufrieden sie im Moment mit ihrem Leben sind. Im Anschluss erhielten die Teilnehmer dann eine Aufgabe, die sie täglich ausführen sollten: “Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten am Abend jeweils neun Situationen oder Dinge aus ihrem Tag aufschreiben, die sie schön fanden”, erklärt PD Dr. René Proyer vom Institut für Psychologie an der MLU. “Es gibt dabei keine Regel, was schön ist. Das kann subjektiv ganz unterschiedlich sein: zum Beispiel ein gutes Buch, ein schöner Mensch, die Natur oder auch ein leckeres Essen”, so Proyer weiter. Welche Beobachtungen die Teilnehmer dabei aufgeschrieben haben, haben die Forscher nicht erhoben.

Nach sieben Tagen war die Aufgabe beendet. Die Teilnehmer sollten wieder einen Fragebogen ausfüllen, um ihre Zufriedenheit einschätzen zu lassen. Die Wissenschaftler befragten die Teilnehmer im Anschluss noch einmal nach einem, drei und nach sechs Monaten. Dadurch wollten sie herausfinden, ob die kurze Maßnahme auch mittel- bzw. langfristige Auswirkungen hat. Das Ergebnis: Im Durchschnitt stieg die Zufriedenheit der Teilnehmer nach der Übung leicht an. Depressive Gefühle traten weniger stark auf. Der Effekt war bis zu einem Monat lang nachweisbar. “Es ist erstaunlich, dass wir die Effekte einer so kleinen und kurzen Übung bis zu einem Monat danach messen konnten”, so der Psychologe. Nach drei bzw. sechs Monaten haben die Psychologen dann aber keine Effekte mehr feststellen können.

Gleichzeitig habe die Studie auch gezeigt, dass die Methode nicht für alle Teilnehmer gleich gut funktioniert. “Je nach Persönlichkeit ist der Erfolg der Intervention unterschiedlich ausgefallen”, sagt Proyer. Die Übung ließe sich aber modifizieren: So könnte man statt Schönheit auch Humor beobachten lassen und die Effekte davon messen. Insgesamt schätzt der Psychologe das Ergebnis der Studie positiv ein: “Hier stehen der zeitliche Aufwand und der subjektive Nutzen in einem guten Verhältnis für den Menschen.” Einen Ersatz für klassische Therapieverfahren, zum Beispiel bei Depressionen, sieht Proyer darin aber nicht. Das Verfahren könne als Ergänzung eingesetzt werden. Gleichzeitig sei es vor allem eine Möglichkeit für Menschen, ihr Wohlbefinden im Allgemeinen zu verbessern.

Die Studie baut auf den Überlegungen der so genannten Positiven Psychologie auf. Dabei handelt es sich um eine relativ junge Strömung in der Psychologie, die sich in den letzten 15 Jahren entwickelt hat. Anders als bei traditionellen Therapiemethoden sollen hier nicht negative Eigenschaften, wie eine Depression oder Angststörung, korrigiert werden. Stattdessen entwickeln Psychologen einfache Übungen, mit denen die persönliche Zufriedenheit eines Menschen verbessert werden soll.

Zur Publikation:
René T. Proyer, Fabian Gander, Sara Wellenzohn, Willibald Ruch, Nine beautiful things: A self-administered online positive psychology intervention on the beauty in nature, arts, and behaviors increases happiness and ameliorates depressive symptoms, Personality and Individual Differences, Volume 94, May 2016 doi:10.1016/j.paid.2016.01.028.

Website des Programms:
http://www.staerkentraining.ch

Martin?Luther?Universität Halle?Wittenberg

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16.02.2016
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Veranstaltungen an der Universität im März und April 2016

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg finden im März und April unter anderen diese öffentlichen Veranstaltungen statt. Sie erhalten im Folgenden eine Auswahl mit Kurztexten. Eine vollständige Übersicht finden Sie im Internet unter: www.veranstaltungen.uni-halle.de.

Veranstaltungen an der Universität im März und April 2016

Vortrag | Volker Nehring: Recognition in leaf-cutting ants
Montag, 7. März 2016, 16.15 Uhr bis 17.15 Uhr
Hörsaal II
Hoher Weg 4, 06120 Halle (Saale)

Leading scientists from across Germany present their newest research on topics in the fields of biodiversity research, ecology and evolutionary biology. A great opportunity for interested students to learn about up-to-date research in these fields. We cover a broad range of topics from behavioral ecology, pollination, conservation biology, chemical ecology, genome research, global change biology, physiology and a variety of related topics. Further, these seminars provide the opportunity to talk to the chairs of the departments of general zoology, molecular ecology, physiology and developmental biology and to the invited speakers.

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Lesung | Regina Scheer liest aus “Machandel”
Dienstag, 8. März 2016, 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr
Kulturstiftung des Bundes
Franckeplatz 2, 06110 Halle (Saale)

Aus verschiedenen Perspektiven und mit mehreren Stimmen erzählt “Machandel” mosaikartig vom Leben in einem kleinen Dorf im Mahlstrom der Zeitläufte: Vom Nationalsozialismus über die Anfänge und das Ende der DDR bis hinein in die Gegenwart. Ein Generationenroman über Umbrüche und Unveränderlichkeiten, Hoffnungen und Enttäuschungen, Kämpfe und Verluste, Flucht und Erinnerung; und über ein allgegenwärtiges Märchen an einem idyllischen Ort, der nur vermeintlich abseits der großen geschichtlichen Ereignisse liegt.

Eine Veranstaltungsreihe im Programm TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel der Kulturstiftung des Bundes und des Forschungsprojekts Experimentierfeld Dorf an der Martin-Luther-Universität, das durch die Volkswagenstiftung gefördert wird.

Weitere Informationen: www.dorfatlas.uni-halle.de/index.php/lesereihe


Tagung | Menschliche Wahrnehmung singulärer hydrologischer Ereignisse
Montag, 21. März 2016, 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Dienstag, 22. März 2016, 8.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Löwengebäude, Aula
Universitätsplatz 11, 06108 Halle (Saale)

Angesichts mehrerer extremer Naturereignisse in den letzten Jahren und der immer größeren Verwundbarkeit unserer Gesellschaften durch derartige Katastrophen erscheint eine interdisziplinäre Diskussion über deren Bedeutung für das menschliche Leben und Planen nötig. Die internationale Tagung möchte daher unterschiedliche wissenschaftliche Perspektiven auf diese Phänomene miteinander in Diskurs bringen. Referate aus den Natur-, Geistes- und Kultur-wissenschaften sowie aus den Theologien sollen dabei die Frage erörtern, wie ein Bewusstsein für derartige Gefahrensituationen geschaffen werden kann und sie als individuelle und kollektive Erfahrung dauerhaft präsent bleiben, so dass durch Änderung von Verhaltensweisen im Allgemeinen und durch Prävention im Vorfeld solcher singulärer Ereignisse diese verhindert oder in ihren Auswirkungen gemindert bzw. erfolgreicher bewältigt werden können.

Organisiert wird die Tagung vom Arbeitsbereich Religionspädagogik am Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik der MLU und der Internationalen Kommission für die Hydrologie des Rheingebietes (KHR).

Weitere Informationen:[nbsp]www.chr-khr.org/de/veranstaltung/menschliche-wahrnehmung-singulaerer-hydrologischer-ereignisse-0


Lesung | Annika Scheffel liest aus “Bevor alles verschwindet”

Dienstag, 12. April 2016, 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr
Kulturstiftung des Bundes
Franckeplatz 2, 06110 Halle (Saale)

Annika Scheffels Roman “Bevor alles verschwindet” erzählt von der anstehenden Umsiedlung und der planmäßigen Zerstörung eines Dorfes, an dessen Stelle ein Staudamm gesetzt werden soll. Indem Scheffel in magisch-märchenhafter Weise vom Leben der Dorfbewohner berichtet, geht der Roman über bloße Sozialkritik hinaus und stellt universelle Fragen nach dem Werden und Vergehen des Seins – und nach dem Anteil und Stellenwert, den Fantasie und fantastische Elemente im alltäglichen Leben haben.

Eine Veranstaltungsreihe im Programm TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel der Kulturstiftung des Bundes und des Forschungsprojekts Experimentierfeld Dorf an der Martin-Luther-Universität, das durch die Volkswagenstiftung gefördert wird.

Weitere Informationen: www.dorfatlas.uni-halle.de/index.php/lesereihe

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Podiumsdiskussion | Klassik und Politik

Montag, 25. April 2016, 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Franckesche Stiftungen, IZEA, Haus 54, Bibliothekssaal
Franckeplatz 1, 06110 Halle (Saale)

Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
Prof. Dr. Wilhelm Voßkamp (Universität Köln): Kunst als Politik? Über die Funktionalisierbarkeit der Weimarer Klassik
Prof. Dr. Daniel Fulda (Universität Halle): Klassik und Nation. Ein aufzuklärendes Missverständnis
Prof.[nbsp]Dr.[nbsp]Stefan Matuschek (Universität Jena): Von nicht zeitlich, doch sachlich begrenzter Geltung. Plädoyer für einen partikularistischen Klassiker-Begriff
Moderatoren: Prof. Dr. Elisabeth Décultot (Universität Halle) und Dr. Martin Dönike (Universität Halle)

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15.02.2016
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Historiker der Universität Halle erschließen erstmalig Stadtbücher

Wie funktionierte die Verwaltung einer Stadt im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit? Nachzuvollziehen ist das in Stadtbüchern, die seit dem 13. Jahrhundert in städtischen Kanzleien geführt wurden. Diese Quellen sind – obwohl sie einen reichen Einblick in das Leben einer Stadt geben – kaum erforscht.[nbsp]

Historiker der Universität Halle erschließen erstmalig Stadtbücher

Ein auf zwölf Jahre angelegtes Forschungsprojekt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) soll das ändern. Im Rahmen des Langfristprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhält die Arbeitsgruppe von Historiker Prof. Dr. Andreas Ranft rund 1 Million Euro für die ersten drei Jahre. Bis 2028 sollen insgesamt 4 Millionen Euro fließen.

Hinter dem schlichten Namen Stadtbuch oder lateinisch “Liber civitatis” verbirgt sich seit dem 13. Jahrhundert in der Regel ein Kodex, der zu Verwaltungszwecken geführt wird. In ihm sind alle rechtsrelevanten Angelegenheiten der Stadt verzeichnet: Gerichtssachen, Namen von Neubürgern, Listen der Ratsmitglieder, Abschriften von Privilegien, Rechnungen oder Steuerlisten. “Stadtbücher sind besondere Quellen, die eine besondere Handhabung und einen besonderen methodischen, analytischen Zugriff brauchen”, sagt Prof. Dr. Andreas Ranft, Leiter des Langzeitprojekts.

Leisten soll das Vorhaben in zwölf Jahren jedoch vor allem Grundlagenarbeit: Erstmalig sollen Stadtbücher überregional erfasst und systematisch aufbereitet werden, um sie der historischen und philologischen Forschung zur Verfügung zu stellen. “Damit wird nicht nur ein wesentlicher Beitrag zur Erforschung der städtischen Verwaltungsgeschichte geleistet. Wir machen damit auch die Quellen für Kultur- und Kunsthistoriker fruchtbar, die ihre Forschungsgegenstände dann im Kontext von Löhnen, Preisen und kommunalen Entscheidungen sehen können”, sagt Andreas Ranft. “Aber auch für Germanisten ist die Betrachtung der Sprache in den Stadtbüchern lohnend. Wir legen hier für viele Wissenschaften neue Fährten”, so der Mittelalter-Spezialist der MLU.

Zuerst sollen im Projekt die Stadtbücher vom 13. bis zum 18. Jahrhundert daher systematisch in einer Datenbank erfasst und online auf der Website www.stadtbuecher.de der Forschung zur Verfügung gestellt werden. “Ganz wesentlich ist dabei, dass weitere, oft nur schlecht oder verstreut zu findende Informationen zu diesen Quellen – etwa Editionen, einschlägige Literatur, weitere Internetquellen – hier ebenfalls zusammengetragen werden”, erklärt Andreas Ranft. Zusätzlich sollen durch gezielte analytische Studien – Masterarbeiten, Promotionen und Habilitationen – begleitend Fragestellungen zu Genese, Praxis, Ausdifferenzierung, Wandel und Struktur kommunaler Verwaltung im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit betrieben werden.

Denn tatsächlich ermöglichen Stadtbücher einen der ergiebigsten Einblicke in das Leben mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Städte. Gleichzeitig[nbsp] gehören sie zu den am wenigsten erforschten und demzufolge kaum benutzten Quellen. Denn die überlieferten Kodizes sind sehr breit gestreut, dadurch für die Forschung schwer zugänglich und schlecht zu überblicken. “Besonders das Material aus den heute eher kleineren Städten ist bisher kaum bekannt”, so Andreas Ranft. Doch vor allem diese Stadtbücher seien für die Wissenschaft lohnend, denn sie zeigten eine “eingefrorene Situation”: Kein späterer Stadtschreiber oder nachfolgende Verwaltungen hätten diese Akten überformt oder auseinandergerissen, so wie es in den großen und prosperierenden Städten mitunter gewesen sei.

Die Forscher bauen mit dem Langzeitvorhaben auf ihr Pilotprojekt auf, das sich der systematischen Aufarbeitung eines in den 1980er Jahren in der DDR unter ganz anderen Bedingungen und Intentionen zusammengetragenen Stadtbuchverzeichnisses widmete. Diese Stadtbücher sind zum eigentlichen Projektstart bereits in der[nbsp] Datenbank erfasst, dort einsehbar und kommentiert. Erweitert wird die Datenbank nun auf ganz Deutschland sowie weite Teile des zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert deutschsprachigen Raums, einschließlich Teilen des heutigen Polens und Tschechiens. “Das Ziel ist es, u. a. verschiedene Stadt(buch)landschaften zu erfassen, denn es gibt verschiedene Traditionen von Stadtbüchern und durchaus signifikante Unterschiede in der Praxis der städtischen Verwaltung”, so Ranft.

Im Langfristprogramm der DFG werden ausschließlich Vorhaben aus den Geistes- und Sozialwissenschaften gefördert, die von besonderer Bedeutung für das jeweilige Wissenschaftsgebiet sind und Ergebnisse versprechen, die das Privileg einer bis zu zwölfjährigen Förderzusage rechtfertigen – so etwa Grabungsprojekte oder Vorhaben, die neues Grundlagenmaterial für die weitere Forschung erschließen.

Projekt-Website: http://www.stadtbuecher.de

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03.02.2016
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Hallesche Pharmazeuten forschen an magenbeständigen Zusätzen für Medikamente

Mitunter können Arzneistoffe nicht oral verabreicht werden, weil sie im Magen von der Magensäure zersetzt werden. Pharmazeuten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) arbeiten deshalb in einem neuen Forschungsprojekt an synthetischen Lipiden, die nicht vom Magensaft angegriffen werden und zur Verkapselung säureanfälliger Arzneistoffe genutzt werden können. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt über drei Jahre mit 442.000 Euro.

Hallesche Pharmazeuten forschen an magenbeständigen Zusätzen für Medikamente

Seit langem werden in der Pharmazie wasserabweisende Stoffe, so genannte Lipide, eingesetzt, um die Wirkstoffe in Medikamenten zu verkapseln. Die Lipide bilden dabei eine Art kleiner Bläschen, Liposomen, die einige hundert Nanometer groß sind. Im Inneren der Liposomen bzw. in der Lipidschicht selbst befindet sich der Wirkstoff des jeweiligen Medikaments. “Der Nachteil der herkömmlichen Lipide ist, dass sie von der Magensäure zersetzt werden und den Wirkstoff freigeben, welcher dann ebenfalls von der Magensäure angegriffen wird – somit können sie nicht über den Mund eingenommen werden”, sagt Projektleiter Dr. Simon Drescher vom Institut für Pharmazie der MLU.

Drescher forscht seit mehreren Jahren an säureresistenten Lipiden – zunächst während seiner Promotion in der Arbeitsgruppe des halleschen Pharmazeuten Prof. Dr. Bodo Dobner [nbsp]und später bei Prof. Dr. Alfred Blume am Institut für Chemie der MLU. Sein Ziel ist es, dass die verpackten und leicht zersetzbaren Arzneistoffe künftig auch über den Mund eingenommen werden können. Das Vorbild für diese Substanzen kommt aus der Natur. “Es gibt bestimmte Bakterien, Archaeen, die vor allem in der Nähe von Vulkanen leben”, berichtet Drescher. “Spezielle Lipide in der Membran dieser Bakterien, die so genannten Bolalipide, machen sie gleichzeitig hitze- und säurebeständig.”

Weltweit kultivieren einige Forschergruppen diese Bakterien, um die besonderen Lipide aus der Membran der Bakterien nutzbar zu machen. “Das ist aber sehr zeitaufwändig und kostenintensiv”, sagt Drescher, der die neu eingerichtete Arbeitsgruppe “Biophysikalische Pharmazie” leitet. Deshalb geht man in Halle einen anderen Weg: Die Pharmazeuten der MLU arbeiten mit synthetischen Substanzen, die den Lipiden in den Membranen der Archaeen ähneln. “Wir wollen die Substanzen in ihrer Struktur nachahmen und gleichzeitig vereinfachen, damit sie leichter herzustellen sind”, beschreibt Drescher sein Forschungsvorhaben.

Nachdem die Pharmazeuten ein solches säurebeständiges Lipid hergestellt haben, müssen sie testen, ob sich die Substanz mit den herkömmlichen Lipiden mischen lässt. In einem dritten Schritt wollen die Wissenschaftler dann untersuchen, wie sich die Liposomen in verschiedenen Flüssigkeiten verhalten, zum Beispiel in künstlichem Magensaft. Dabei soll analysiert werden, ob sich die neuen Substanzen perspektivisch für den Einsatz als Schutzmantel für säureanfällige Wirkstoffe eignen. “Die Liposomen dürfen auch nicht zu stabil sein”, erklärt Drescher weiter. Zwar soll sich die Substanz nicht in der Magensäure auflösen, dafür aber im Darmtrakt. Hier sollen die Wirkstoffe freigesetzt werden, um in den Körper zu gelangen.

Ob und wie sich die Erkenntnisse dann auch für die Entwicklung neuer Medikamente verwenden lassen, kann Drescher aber noch nicht sagen. “Ziel des Projekts ist es, die Lipide synthetisch herzustellen, ihre Struktur und physikalisch-chemischen Eigenschaften zu beschreiben und ihre Mischbarkeit sowie Stabilität zu untersuchen”, so Drescher. Sollte es den Pharmazeuten gelingen ein Lipid zu finden, welches alle nötigen Eigenschaften mitbringt, könnte die konkrete Anwendung für Medikamente aber noch mehrere Jahre dauern.

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28.01.2016
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Hochrangiger Zuwachs für Biodiversitätsforschung: Humboldt-Professorin Tiffany Knight berufen

Die US-amerikanische Biodiversitätsforscherin Prof. Dr. Tiffany Knight forscht ab 1. Februar an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). MLU-Rektor Prof. Dr. Udo Sträter überreichte ihr jetzt ihre Ernennungsurkunde. Knight ist bereits die dritte Professorin der Uni Halle, die eine Alexander von Humboldt-Professur – Deutschlands höchstdotierten internationalen Forschungspreis – erhält.[nbsp]

Hochrangiger Zuwachs für Biodiversitätsforschung: Humboldt-Professorin Tiffany Knight berufen

Die Humboldt-Stiftung fördert Knights Professur an der MLU für fünf Jahre mit fünf Millionen Euro. Die Forscherin wird zudem Mitglied des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.

Tiffany Knight zählt zu den international renommiertesten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der biologischen Invasionen und der Biodiversitäts-Synthese, die mit großen Datenmengen arbeitet. Insbesondere befasst sie sich mit Interaktionen zwischen Pflanzen, Mikroorganismen, Bestäubern und pflanzenfressenden Tieren. Dabei verbindet sie unterschiedliche methodische und theoretische Ansätze, beispielsweise aus der Populationsbiologie und der evolutionären Forschung.

An der MLU wird sie die Professur für “Räumliche Interaktionsökologie” innehaben und gleichzeitig dem Department für Biozönoseforschung am UFZ angehören. “Ich freue mich sehr auf meine Stelle in Deutschland. Das ist eine große Ehre”, sagt Knight. “Meine drei künftigen Arbeitsstellen sind sehr spannend: Das iDiv ist eines der wichtigsten Forschungszentren für Biodiversität überhaupt. Hier werden weltweit führende Projekte umgesetzt. Die Arbeit des UFZ kombiniert Forschung mit konkreter Anwendung. Es ist faszinierend, wie hier aus der Umweltforschung Lösungen für die Gesellschaft entwickelt werden. Die Uni Halle hat eine sehr lange Forschungstradition im Bereich der Vegetationsökologie. Ich arbeite selbst auch mit den historischen Daten aus Halle und versuche, daraus Erkenntnisse für die Gegenwart zu gewinnen.”

Tiffany Knight war zuletzt als Associate Professor an der Washington University, Saint Louis, Missouri/USA, und in den vergangenen Monaten bereits als Gastwissenschaftlerin am iDiv tätig. Ihre[nbsp] Forschung zeichnet aus, dass sie die Interaktionen auch über verschiedene Ökosysteme und verschiedene räumliche Skalen hinweg untersucht. Sehr beachtet wurden ihre Arbeiten zu der Bedeutung biologischer Invasionen für die native Biodiversität. Ihre Übersichtsanalysen, die zahlreiche Arten und verschiedene Ökosysteme einbezogen haben, trugen dazu bei, die Seltenheit von Arten global zu verstehen und gelten als Meilenstein der Biodiversitätsforschung.

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25.01.2016
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Jahresmagazin der Universität Halle erscheint heute

Das Jahresmagazin 2015 der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erscheint am heutigen Freitag pünktlich zum Neujahrsempfang des Rektorats. Auf 50 Seiten sind die wichtigsten Ereignisse rund um die hallesche Universität aus dem vergangenen Jahr zusammengefasst.

Jahresmagazin der Universität Halle erscheint heute

Das Jahresmagazin präsentiert die Entwicklungen der vergangenen zwölf Monate in einer übersichtlichen Chronik und berichtet über Ereignisse und Personen ebenso wie über hochschulpolitische Herausforderungen und Forschungserfolge. Rektor Prof. Udo Sträter stellt das Jahresmagazin zum Neujahrsempfang der Universität am heutigen Freitagabend, 22. Januar, vor.

Das Jahresmagazin 2015 erscheint in deutscher und in englischer Sprache. Die Publikation steht als Download im PDF-Format zur Verfügung:[nbsp]www.pr.uni-halle.de/magazine-newsletter/jahresmagazin

Interessierte können auch, solange der Vorrat reicht, das Jahresmagazin in der Pressestelle der MLU erhalten.

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22.01.2016
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Studieninfotag Chemie mit großer Experimentalvorlesung

Das Institut für Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg führt am Donnerstag, 25. Februar 2016, ab 14 Uhr, eine Informationsveranstaltung rund um die Chemie durch.[nbsp]

Studieninfotag Chemie mit großer Experimentalvorlesung

Schülerinnen und Schüler der Oberstufe erhalten in der Veranstaltung mit einer Experimentalvorlesung “Zauber der Chemie” einen Einblick in die aktuelle Forschung des Institutes und erfahren Wissenswertes zum Chemie-Studium. Zusätzlich gibt es Exponate und Poster-Präsentationen zu sehen, Studenten und Doktoranden stehen für Fragen und Gespräche bereit.

Info-Veranstaltung “Rund um die Chemie”[nbsp]mit Experimentalvorlesung “Zauber der Chemie”
Donnerstag, 25. Februar 2016, 14 bis 16 Uhr

Institut für Chemie, Jacob-Volhard-Hörsaal
Theodor-Lieser-Straße 9, 06120 Halle (Campus Heide-Süd)

Anmeldungen bis 12. Februar 2016 an: kurt.merzweiler@chemie.uni-halle.de

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21.01.2016
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Drei Wissenschaftler der Uni Halle gehören zu den am häufigsten zitierten Forschern weltweit

Gleich drei Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zählen auf ihren Fachgebieten zu den weltweit 3.000 einflussreichsten Forschern. Das geht aus der Analyse “highly cited researchers 2015” des Medienkonzerns Thomson Reuters hervor. In die Liste schaffen es nur Wissenschaftler, deren Publikationen zu den am meisten zitierten Arbeiten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet gehören.[nbsp]

Drei Wissenschaftler der Uni Halle gehören zu den am häufigsten zitierten Forschern weltweit

Neben den Umweltforschern Prof. Dr. Ingolf Kühn und Prof. Dr. Jonathan Chase zählt erstmals auch der hallesche Bodenkundler Dr. Klaus Kaiser zu den besonders einflussreichen Wissenschaftlern.

Dr. Klaus Kaiser arbeitet als Laborleiter am Lehrstuhl für Bodenkunde und Bodenschutz der MLU. Der Forscher freut sich über die Aufnahme in die Liste der “highly cited researchers”: “So etwas ist für einen Wissenschaftler nicht alltäglich.” Kaiser arbeitet zum Kohlenstoffkreislauf im Boden. In seiner Arbeit geht es vor allem darum zu erforschen, wie Kohlenstoff mit Hilfe mineral-organischer Verbindungen länger im Boden gespeichert werden kann. “Derzeit wird viel darüber diskutiert, welche Wechselwirkungen es zwischen dem Kohlenstoffgehalt von Böden und dem Klimawandel gibt. Dieser Aufmerksamkeit habe ich auch die Aufnahme in die Liste zu verdanken”, sagt er. “Bei meiner Arbeit spielt es für mich im Vorfeld keine große Rolle, ob der Artikel dann möglicherweise häufig zitiert wird”, so der Bodenkundler. Entscheidend seien immer die wissenschaftliche Relevanz des Themas und die Qualität der Arbeit.

Prof. Dr. Ingolf Kühn und Prof. Dr. Jonathan Chase sind erneut in der renommierten Liste vertreten. Ingolf Kühn hat eine gemeinsame Professur der MLU mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) für Makroökologie inne. Am UFZ ist er als stellvertretender Leiter des Departments für Biozönoseforschung tätig. In seiner Arbeit beschäftigt sich Kühn mit der biologischen Invasion gebietsfremder Arten und den Auswirkungen des Klima- und Landnutzungswandels auf die Funktionen von Ökosystemen.

Jonathan Chase ist Professor für Biodiversitätssynthese an der MLU und dem deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. Sein Team analysiert Daten zur Artenvielfalt sowie zu Ökosystemfunktionen und Umweltfaktoren. Damit soll es möglich werden, die biologische Vielfalt auf räumlichen und zeitlichen Skalen abzubilden, miteinander zu vergleichen und Vorhersagen zu treffen. So können grundlegende Fragen zur Entstehung, zu den Konsequenzen und zum Schutz der globalen Artenvielfalt besser beantwortet werden.

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)[nbsp]

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20.01.2016
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Anton-Wilhelm-Amo-Preis und Luther-Urkunden der Universität Halle werden verliehen

Promovenden und Habilitanden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erhalten im Rahmen einer Festveranstaltung am Freitag, 22. Januar 2016, ihre Urkunden. An Nachwuchswissenschaftler, die ihre Promotion mit der Note summa cum laude abgeschlossen haben, werden zudem traditionell die Luther-Urkunden verliehen.[nbsp]

Anton-Wilhelm-Amo-Preis und Luther-Urkunden der Universität Halle werden verliehen

Den Festvortrag mit dem Titel “Stolz und Vorurteil” hält Prof. Dr. Rebecca Waldecker, Institut für Mathematik der MLU. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr in der Aula des Löwengebäudes am Universitätsplatz.

Nach der Begrüßung durch Rektor Prof. Dr. Udo Sträter und dem Festvortrag werden die Promotions- und Habilitationsurkunden feierlich überreicht. Ihre Teilnahme haben 63 Promovenden und vier Habilitanden zugesagt, die seit dem Sommer ihre wissenschaftlichen Arbeiten erfolgreich abgeschlossen haben. 21 junge Wissenschaftler, die für ihre Promotion die Note summa cum laude erhalten haben, werden traditionell mit Luther-Urkunden ausgezeichnet.

Im Rahmen der Festveranstaltung wird auch der mit 500 Euro dotierte Anton-Wilhelm-Amo-Preis 2015 verliehen. Er geht an Stefanie Elste, Naturwissenschaftliche Fakultät III, für ihre Masterarbeit “Multitemporale Analyse der phänologischen Entwicklung natürlicher Vegetation in der Wüste Negev mittels RapidEye-Daten”.

Die musikalische Umrahmung übernimmt das Akademische Orchester unter der Leitung von Matthias Erben.

Feierliche Urkundenübergabe und
Verleihung des Anton-Wilhelm-Amo-Preises 2015
Zeit: Freitag, 22. Januar 2015, 15 Uhr
Ort: Löwengebäude, Aula
Universitätsplatz 11, 06108 Halle (Saale)

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg[nbsp]

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20.01.2016
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Weltgeschehen beeinflusst Bienenvölker stärker als Pestizide

Pestizide und Parasiten sind nicht für den regionalen Rückgang von Honigbienenvölkern verantwortlich. Wie Biologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) herausgefunden haben, spielen politische und sozio-ökonomische Veränderungen, wie Revolutionen oder auch Bürgerkriege, und der globale Honighandel eine wesentlich größere Rolle. Weltweit wächst die Zahl der Bienenvölker und es wird auch mehr Honig produziert.[nbsp]

Weltgeschehen beeinflusst Bienenvölker stärker als Pestizide

Ihre Erkenntnisse haben die Forscher im Journal “Agriculture, Ecosystems [&] Environment” veröffentlicht.

Bienen erfüllen für Mensch und Natur viele wichtige Aufgaben. Dazu gehört vor allem das Bestäuben von Nutzpflanzen. Während in der Landwirtschaft der Bestäubungs-Bedarf in den letzten 50 Jahren um über 300 Prozent angewachsen ist, stieg die Zahl der Bienenvölker weltweit nur um 60 Prozent an. Allerdings ist diese Entwicklung regional extrem unterschiedlich wie Prof. Dr. Robin Moritz und Dr. Silvio Erler vom Institut für Biologie der MLU zeigen. In West-Europa und den USA verzeichnet man seit Jahren einen starken Rückgang. Allein in Europa seien zwischen 1989 und 1995 rund sieben Millionen Bienenvölker verschwunden.

Für ihre Forschung haben die Wissenschaftler die statistischen Angaben der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zu Honigproduktion und -handel der letzten 50 Jahre aus rund 100 Ländern ausgewertet. Dazu gehören Angaben über die Anzahl der Bienenvölker in einem Land, die Menge an jährlich produziertem Honig sowie Aussagen darüber, wie viel Honig ein Land pro Jahr importiert und exportiert.

Der extreme Rückgang der Bienenvölker in Europa Anfang der 1990er Jahre fällt zeitlich mit dem Ende der Sowjetunion und auch der politischen Wende in Deutschland zusammen. “Vor 1989 wurde die Imkerei in der DDR staatlich stark subventioniert”, so Robin Moritz. Die Imker hätten ihren Honig zu hohen Preisen an den Staat verkaufen können, der den Honig dann deutlich günstiger weiterverkaufte. Nach der Wiedervereinigung verlor die Imkerei durch die fehlenden Subventionen an Attraktivität, zudem nahm die Bevölkerung in den neuen Bundesländern rapide ab. Dadurch ging auch die Anzahl der Bienenvölker um bis zu 50 Prozent zurück. “Das zeigt deutlich, dass politische Entwicklungen einen starken Einfluss auf die Zahl der Bienenvölker haben können”, fasst Moritz zusammen.

In den Medien werde jedoch häufig die These vertreten, dass vor allem der Einsatz von Pestiziden, Parasiten oder Wetterextreme für den Rückgang von Bienenvölkern verantwortlich sind. “Für die Bienenvölker, die von Imkern gehalten werden, trifft das aber nur bedingt zu”, so Silvio Erler. Würde ein Bienenvolk zum Beispiel in Folge eines besonders harten Winters sterben, so gleichen die Imker dies in der Regel im Folgejahr aus. Faktoren, wie Pestizide oder Krankheiten, hätten zwar Einfluss auf das Bienensterben, aber keinen größeren Einfluss auf die Zahl der gehaltenen Bienenvölker. Dies gilt jedoch nur für von Imkern gehaltene Honigbienen, sie lassen keine Rückschlüsse auf das Sterben der vielen Wildbienen zu, die keine Imker haben, die sich um die Bienen kümmern.

Die Statistik der FAO zeigt, dass der globale Honighandel in einem sehr engen Zusammenhang mit der Zahl der Bienenvölker steht: Länder, in denen sich Honig relativ einfach und kostengünstig produzieren lässt, verkaufen diesen auf dem Weltmarkt zu günstigen Preisen. Diese Länder haben auch viele Bienenvölker. “Länder, die viel Honig importieren, erleiden hingegen einen Rückgang an Bienenvölkern”, ergänzt Erler. Für einige dieser Länder haben die Wissenschaftler eine kuriose Beobachtung gemacht: Obwohl die Zahl der Bienenvölker zurückgeht, bleibt die Menge des erzeugten Honigs konstant. “Besonders erstaunlich ist, dass die Produktivität eines Bienenvolks oft exakt mit der Menge des importierten Honigs zunimmt. Das wäre nur möglich, wenn die Bienen vorher wüssten, wie viel Honig im nächsten Jahr importiert wird, um sich dann beim Sammeln besonders anzustrengen”, so Moritz. Das sei biologisch wenig plausibel und ein Grund zur Annahme, dass in einigen Ländern im großen Maßstab importierter Honig als selbst erzeugter ausgegeben wird.

Aus der FAO-Statistik lässt sich noch eine weitere Beobachtung ableiten: “In Asien kommt die westliche Honigbiene immer häufiger als die einheimische Honigbiene zum Einsatz.” Die westliche Honigbiene werde von asiatischen Imkern bevorzugt, weil sie einfacher in der Haltung ist und ihre Völker mehr Honig produzieren. Aus dieser Entwicklung ergebe sich nicht nur ein Problem für die Imkerei, sondern auch für die Artenvielfalt. Die Varroamilbe, ursprünglich ein eher harmloser Parasit der asiatischen Honigbiene, wurde durch die Importe nach Asien weltweit ein gefährlicher Bienenparasit für die westliche Honigbiene. Da die westliche Honigbiene immer häufiger in weiten Teilen Asiens eingesetzt wird, droht einerseits die Gefahr neuer Krankheiten durch weitere Erreger, zum anderen werden die ursprünglichen Arten der Honigbiene in Asien verdrängt. Derzeit gibt es in Asien noch neun unterschiedliche Bienenarten. Das könnte sich aber innerhalb weniger Jahre ändern.

Zur Publikation:
Robin F.A. Moritz, Silvio Erler (2016) Lost colonies found in a data mine: Global honey trade but not pests or pesticides as a major cause of regional honeybee colony declines. Agriculture, Ecosystems [&] Environment, Volume 216, 15 January 2016, Pages 44-50, ISSN 0167-8809, http://dx.doi.org/10.1016/j.agee.2015.09.027

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14.01.2016
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Aulakonzert mit der Geigerin Antje Weithaas

Im 40. Konzert der Kammermusikreihe “aula konzerte halle” gastiert am Mittwoch, den 20. Januar 2016, die weltberühmte Geigerin Antje Weithaas mit ihrer Begleiterin Silke Avenhaus. Sie bringt ein attraktives Programm mit Werken von Ludwig van Beethoven sowie den böhmischen Komponisten Antonin Dvo?ák und Josef Suk zu Gehör.

Aulakonzert mit der Geigerin Antje Weithaas

Die in Guben geborene Violinistin begann mit viereinhalb Jahren mit dem Geigenspiel und studierte später bei Professor Werner Scholz an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” in Berlin, an der sie seit 2004 selbst als Professorin unterrichtet. 1987 gewann Antje Weithaas den Kreisler-Wettbewerb in Graz, 1988 den Bach-Wettbewerb in Leipzig und 1991 den Internationalen Joseph-Joachim-Violinwettbewerb in Hannover. Als Solistin musizierte sie sowohl mit den großen deutschen Radio-Symphonieorchestern als auch mit den berühmtesten Orchestern weltweit. Neben dem Fokus auf die großen Violinkonzerte steht auch die kammermusikalische Inspiration mit dem Arcanto-Quartett, die Leitung des Kammerorchesters Camerata Bern sowie eine höchst beeindruckende Zahl von CD-Aufnahmen. Mit der Pianistin Silke Avenhaus, die sich in bereits mehr als 30 CD-Einspielungen ebenfalls einem breiten Repertoire gewidmet hat, verbindet sie eine besonders enge musikalische Partnerschaft.

Im Mittelpunkt des Abends in Halle stehen Beethovens große Violinsonaten Nr. 5 und Nr. 7, die fatalistischen Ernst und unbeschwerte Heiterkeit – die für Beethoven typischen großen, leidenschaftlichen Kontraste – gegenüberstellen. Eröffnet wird der Kammermusikabend mit der eher unbeschwerten Sonatine G-Dur von Antonín Dvo?ák (1841-1904), die parallel zu seiner 9. Symphonie (“Aus der Neuen Welt”) und weiteren Werken während seines Aufenthalts in den USA entstand. Sie ist seinen beiden Kindern gewidmet. Seine Tochter Otilie heiratete mit Josef Suk (1874-1935) seinen begabtesten Kompositionsschüler in Prag, der sich nach Dvo?áks Tod zusehends aus seinem musikalischen Schatten löste. Die um 1900 entstandenen Vier Stücke op. 17 sind dem Primarius des Böhmischen Streichquartetts gewidmet, mit dem Suk als zweiter Geiger bis zuletzt mehr als 4.000 Konzerte bestritt.

Das Konzert beginnt um19:30Uhr. Eintrittskarten zu 12 bzw. 6 Euro sind über die Konzert[-]kasse der Kulturinsel, in der Tourist-Information der Stadt Halle am Markt oder an der Abendkasse eine Stunde vor Konzert[-]beginn erhältlich.

Informationen zur Konzertreihe: www.aulakonzerte.uni-halle.de

Homepage von Antje Weithaas: http://de.karstenwitt.com/antje-weithaas

Homepage von Silke Avenhaus: http://www.silke-avenhaus.de/download_index.html

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13.01.2016
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„Ja, früher, aber früher ist vorbei“ – Lesung mit Nele Heyse und Gregor Sander

Zu einer Doppellesung mit anschließendem Autorengespräch lädt das Germanistische Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Montag, 18. Januar 2016, 18 Uhr, in das Stadthaus in Halle ein. In der von Studierenden moderierten Veranstaltung lesen die beiden Schriftsteller Nele Heyse und Gregor Sander aus den Romanen “Haltewunschtaste” und “Was gewesen wäre”. Der Eintritt ist frei.

„Ja, früher, aber früher ist vorbei“ - Lesung mit Nele Heyse und Gregor Sander

Es sind zwei Romane, deren Parallelen verblüffen. Der Leser begegnet in den Büchern zwei Menschen Mitte 40, die erfolgreich im Berufsleben stehen und mit geradezu obsessiven Liebesgeschichten befasst sind. Die Autorin Nele Heyse erzählt ihren Roman aus der Sicht eines Mannes, Gregor Sander wählt eine Frau als zentrale Figur. In beiden Büchern werden DDR-Vergangenheiten aus dem Jetzt heraus beschrieben, Themen wie Flucht oder Stasi dabei – scheinbar – nur am Rande verhandelt. Und beide Helden werden Begegnungen ausgesetzt, die sie zwingen, sich ihrem vergangenen wie gegenwärtigen Leben neu zu stellen.

“Ja, früher, aber früher ist vorbei” – Lesung und Gespräch[nbsp]mit Nele Heyse und Gregor Sander
Moderation: Studierende des Germanistischen Instituts
Montag, 18. Januar 2016, 18 Uhr
Stadthaus, Marktplatz 2, 06108 Halle (Saale)
Eintritt frei

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12.01.2016
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Hallesche Forscher untersuchen deutschen Weg aus der Großen Depression

Der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands von 1932 bis 1936 steht im Zentrum eines gemeinsamen Forschungsprojekts, das Wirtschaftswissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in Kooperation mit Forschern der Universitäten Dortmund und Bonn bearbeiten.[nbsp]

Hallesche Forscher untersuchen deutschen Weg aus der Großen Depression

Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über drei Jahre mit rund 416.000 Euro – knapp 192.000 Euro davon gehen an die MLU. Die Erkenntnisse aus dem Projekt könnten auch dabei helfen, aktuelle ökonomische Probleme zu bewältigen.

Die Finanzmarktkrise von 2007 und die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre haben einige Gemeinsamkeiten: Beide Krisen dauerten mehrere Jahre an und trafen u.a. Deutschland und die USA – zwei wirtschaftliche Großmächte – besonders hart. Während der Weltwirtschaftskrise stieg die Arbeitslosenquote auf bis zu 33 Prozent an. “Die Zentralbanken konnten die Zinsen nicht weiter senken, um die Wirtschaft anzukurbeln, da sie sich praktisch schon auf einem Nullniveau befanden”, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Alexander Kriwoluzky von der MLU.

Die Regierungen in Deutschland und den USA reagierten trotz der wirtschaftlichen Gemeinsamkeiten ganz unterschiedlich auf die Krise: In den USA wurden Inflationserwartungen geschürt. Dazu gehörte auch die Entscheidung, den Dollarkurs vom Goldpreis zu entkoppeln und den Dollar so zu entwerten. “In den USA wollte man alles dafür tun, dass die Preise steigen und sich die Wirtschaft erholt”, so Kriwoluzky. Mit Erfolg: Durch den “New Deal”, ein umfangreiches Wirtschafts- und Sozialreformprogramm, erholte sich die US-Wirtschaft langsam.

Der Ausweg der USA aus der Krise sei bereits gut erforscht, sagt Kriwoluzky. Darum sind Zentralbanken und Politiker weltweit davon überzeugt, dass die Erhöhung der Inflationserwartungen alternativlos auch in der derzeitigen Krisensituation ist. Dabei wird übersehen, dass Deutschland damals einen anderen Weg einschlug: “Es gab ein Land auf der Welt, in dem man damals nicht sagen konnte, dass es Inflation geben wird: Deutschland”, so der Ökonom. Die Bevölkerung hatte große Angst vor einer erneuten Hyperinflation, wie sie bereits 1923 aufgetreten war. Hitler habe sogar angekündigt, die Preise notfalls mit Gewalt niedrig zu halten. Gleichzeitig konnten die Nationalsozialisten nach der Machtergreifung 1933 auch nicht ankündigen, sie würden das deutsche Militär wieder aufrüsten und durch entsprechende Aufträge die Wirtschaft fördern – dies hätte gegen den Vertrag von Versailles verstoßen.

Obwohl also in Deutschland eine ganz andere Finanzpolitik betrieben wurde, erholte sich auch hier die Wirtschaft – teilweise sogar stärker und schneller als in den USA. “Es gibt offenbar noch einen zweiten Mechanismus, um Krisen zu überwinden – sogar ohne hohe Inflationserwartungen”, sagt Kriwoluzky. Genau diesen will er mit seinen Kollegen aus Dortmund und Bonn erforschen. Im Zentrum des Projekts stehen dabei die Erwartungen der Bevölkerung und der Unternehmen an die Politik und die zukünftige Entwicklung ihres Landes. Diese hätten, so Kriwoluzky, einen viel größeren Einfluss als bisher häufig angenommen. Dazu werden die Wissenschaftler Angaben aus konjunkturstatistischen Handbüchern auswerten, Zeitungsartikel von damals analysieren und in den Betriebsarchiven mehrerer Unternehmen nach weiteren Quellen suchen, etwa bei den Firmen Auto Union, Bayer und Siemens. Anhand von Protokollen aus den Vorstandssitzungen wollen die Wissenschaftler nachvollziehen, welche politischen Entwicklungen die Wirtschaft erwartete.

Ein Teil der Forschungsarbeit widmet sich auch den Großprojekten der NS-Regierung. “Es gibt die Behauptung, dass Hitler vor allem durch den Bau von Autobahnen zur Genesung der Wirtschaft beigetragen hätte”, so Kriwoluzky. Bereits frühere Studien anderer Ökonomen hätten aber gezeigt, dass die Autobahnaktivitäten der Nationalsozialisten keinen großen Einfluss auf die Wirtschaft hatten, sondern lediglich Propagandaerfolge waren.

Die Erkenntnisse aus dem Projekt, das im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms “Erfahrung und Erwartung. Historische Grundlagen ökonomischen Handelns” gefördert wird, könnten auch neue Alternativen für die aktuelle Politik liefern: “Wenn wir verstehen, wie der Wirtschaftsaufschwung damals vorangetrieben wurde, können wir daraus möglicherweise auch neue Handlungsvorschläge für die heutige Zeit entwickeln”, sagt Kriwoluzky.

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07.01.2016
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Der fünfte Jahrgang der Klasse Allgemeinmedizin startet

Auszeichnung im Demografiewettbewerb des Landes erhalten

Die „Klasse Allgemeinmedizin“ hat Zuwachs bekommen: 20 Studienanfänger wurden neu in das Projekt aufgenommen. Für den fünften Jahrgang der „Klasse Allgemeinmedizin“ hatte es 40 Bewerbungen unter den Medizinstudierenden des ersten Semesters gegeben.

Der fünfte Jahrgang der Klasse Allgemeinmedizin startet

Alle Bewerber mussten sich Auswahlgesprächen stellen. Mittlerweile haben die neuen Teilnehmer/innen des Projektes ihre Mentoren kennengelernt, die sie in den kommenden Jahren im Rahmen des Medizinstudiums betreuen werden. Sie alle sind Teil eines sehr erfolgreichen Projektes, welches mehrfach ausgezeichnet worden ist. Gerade hat die „Klasse Allgemeinmedizin“ den zweiten Platz in der Kategorie „Bewegung“ beim Demografiewettbewerb des Landes Sachsen-Anhalt erhalten. Mit dem Demografiepreis werden Personen, Institutionen und Unternehmen gewürdigt, die mit ihren Projekten und Initiativen maßgeblich zur Gestaltung des demografischen Wandels in Sachsen-Anhalt beigetragen haben.

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Hintergrund:
Seit dem Wintersemester 2011 gibt es für[nbsp] jährlich 20 Studienanfänger der Medizin in Halle ein besonderes, den Regelstudiengang ergänzendes Ausbildungsangebot: die „Klasse Allgemeinmedizin“. Ziel ist es, den ärztlichen Nachwuchs schon am Anfang des Studiums für das Fach Allgemeinmedizin zu begeistern. Besonders attraktive Lehre in Landarztpraxen ist durch das gesamte Studium hindurch fester Bezugspunkt der Ausbildung. Derzeit nehmen insgesamt – mit den Anfängern – 88 Studierende an dem Projekt „Klasse Allgemeinmedizin“ teil. Über fünf Jahre hinweg sollen sie für eine spätere Niederlassung in Sachsen-Anhalt ausgebildet werden. Unterstützt werden sie dabei von der Sektion Allgemeinmedizin sowie fast 70 Mentoren aus dem gesamten südlichen Sachsen-Anhalt, welche die Studierenden an zwei Tagen im Semester in ihren Hausarztpraxen über die Schulter schauen lassen und so den Beruf des Allgemeinmediziners näher bringen. Außerdem werden die Studierenden einmal im Jahr einen gemeinsamen Ausflug in eine Region Sachsen-Anhalts unternehmen, um die guten Lebensbedingungen auf dem Land und in kleineren Städten kennenzulernen.

Eine feste Gruppe – ähnlich einer Schulklasse -[nbsp] bleibt über das gesamte Studium hinweg bestehen. Die „Klasse Allgemeinmedizin“ wird durch erfahrene Hausärzte und Sozialwissenschaftler betreut.[nbsp] Auf den Umgang mit „echten Patienten“ werden die Studenten Schritt für Schritt mit Seminaren[nbsp] für hausärztliche Fertigkeiten und Gesprächstechniken vorbereitet. Regelmäßige Kontakte (über Seminare und das Internet) zu den „Klassenlehrern“ stellen die inhaltliche Qualität und Prägekraft des Programms sicher. Durch gut vorbereiteten frühen Patientenkontakt und Landärzte als überzeugende ärztliche Vorbilder wird ein besonderer Lernanreiz und Erfahrungsschatz erzeugt. Zusammen mit dem Gruppenzusammenhalt innerhalb der Klasse wird so nachhaltig die Entwicklung einer professionellen Identität mit regionaler Bindung gefördert.

Universitätsklinikum Halle (Saale)
Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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02.12.2015
hallelife.de - Redaktion
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Geoökologen entwickeln mit Wirtschaft besseres System zur Unkrautbekämpfung

Der Einsatz von Herbiziden bei der Bekämpfung von Unkraut auf Feldern lässt sich erheblich reduzieren, wenn ein neues, effizienteres Sensor-Düsen-System beim Ausbringen der Mittel zum Einsatz kommt. Entwickelt haben das marktreife System Geoökologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) gemeinsam mit den Landtechnikherstellern Amazone-Werke und Rometron.[nbsp]

Geoökologen entwickeln mit Wirtschaft besseres System zur Unkrautbekämpfung

Für die Erfindung wurde das Team durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft auf der weltweit größten Landtechnikmesse, der Agritechnica in Hannover, mit einer Silber-Medaille für Innovation ausgezeichnet.

In der Landwirtschaft werden bodenschonende Anbauverfahren immer bedeutender. “Für Landwirte ist es auch günstiger, wenn sie weniger mit dem Pflug über den Acker fahren.

Dadurch sparen sie Kosten für Diesel und Arbeitszeit”, sagt der Geoökologe Prof. Dr. Manfred Frühauf von der MLU, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Tobias Meinel von der Agrarfirma Amazone-Werke betreut hat. Weil der Pflug die Aufgabe der Unkrautbekämpfung aber nicht mehr übernimmt, müssen gleichzeitig mehr chemische Stoffe eingesetzt werden. “Aus diesem Sachverhalt entstand die Forderung nach einem ökonomisch und ökologisch effizienten Einsatz der Spritzmittel”, so Frühauf weiter.

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Traditionelle Maschinen verteilen Herbizide gleichmäßig über das ganze Feld, auch wenn nie die ganze Fläche mit Unkraut bewachsen ist. Das Team von Frühauf und Meinel arbeitete deshalb an einem Verfahren, mit dem die Mittel nur direkt auf Unkrautpflanzen gespritzt werden. Sie entwickelten ein Infrarot-Sensor-System für Landmaschinen, das Unkraut punktgenau erkennen und zwischen Unkraut und Nutzpflanzen unterscheiden kann. Erkennt das System beim Einsatz Unkraut, wird – in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit der Landmaschine – die für die Unkrautbekämpfung nötige Düse am Gestänge der Pflanzenschutzspritze vollautomatisch ein- und wieder ausgeschaltet.

Das System wurde von den Wissenschaftlern in den vergangenen zwei Jahren in der russischen Kulunda-Steppe getestet und weiterentwickelt. Durch den Einsatz der neuen Technik wurden dort zwischen 50 und 70 Prozent der Spritzmittel eingespart, die nun auch in anderen Regionen der Welt erreicht werden sollen.

Entwickelt wurde das System im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten “KULUNDA”-Projekts. Ziel des 2011 gestarteten Vorhabens ist es, klima- und standortangepasste Formen der landwirtschaftlichen Landnutzung und Steppenrevitalisierung in der südsibirischen Kulunda-Steppe zu erforschen. Das Gebiet zählt zu den wichtigsten Agrarregionen Russlands.

Beteiligt sind an dem Verbundprojekt neben der MLU unter anderem die Universitäten Bayreuth, Jena, Göttingen, Hannover und Potsdam sowie das Leibnitz-Institut für Länderkunde in Leipzig, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, das Leibnitz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa in Halle, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und das Senckenberg Museum. Hinzu kommen Partner aus der deutschen Industrie sowie der russischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung.

[nbsp][nbsp]von: Tom Leonhardt

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