Der Salzstadtclan

Der Salzstadtclan
von 25. Februar 2021

Doch das Mittelalter ist lange her und der moderne Bürger hat einiges andere heutzutage im Kopf, nur eben nicht die ollen Kamellen. Dabei versucht man sich in der Geschichte. Da gibt es die rein wissenschaftliche Seite und auch die der fahrenden Spielleute. So will der Hanseverein und seine Hansemagd die Geschichte der Hanse in den Vordergrund rücken und der Salzstadtclan seit 2020 mit seiner Salzmagd die Geschichte des Salzes. Der eine hanseatisch, der andere macht in Salz. Beide haben sich die Geschichte der Salzstadt auf die Fahnen geschrieben und beide haben ein Maskottchen, die Hansemagd der eine und eben die genannte Salzmagd der andere (beide Kunstfiguren stammen tatsächlich auch aus einer Feder). Beide wollen den Bürgern Geschichte näherbringen und alte Traditionen nicht in Vergessenheit geraten lassen durch Theaterstücke, Vorträge, Ausstellungen und dergleichen. Also ein wenig populär, nicht aber ohne wissenschaftlichen Hintergrund.

Bleiben wir aber beim Salzstadtclan. Die Truppe hat sich aus einem Mittelaltertheater herauskristallisiert und versucht das Heute und Gestern der Salzgeschichte unter die Leute zu bringen. Der richtige und volle Name des Salzstadtclans lautet „Michas Clan aus der Salzstadt Halle (Saale)“. Der seltsame Name „Michas Clan“ ist dem Leiter der Gruppe geschuldet, der die Stücke schreibt und auch die Salzmagd in diversen Fotogeschichten eingebracht hat. Freilich wurde ihnen der Name von jemanden zugeflüstert, aber die Gruppe fand ihn recht passend. Am 04.08.2020 gründete sich der Clan und hat mit seinen Mitgliedern von 14 bis 77 schon einiges geschafft.

Ein Ehrenmitglied  der Gruppe stellt dem Verein ein Gelände zur Verfügung, wo eine Salzbegegnungsstätte entstehen soll, mit dem bezeichnenden Namen “„Zum Salzwinkel“”. Dieser Name ist Programm. Nicht nur eine Begegnungsstätte entsteht mit mittelalterlichem Ambiente, sondern auch ein Freilufttheater, ein Volleyballplatz (schon fast fertig) und einen Mittelalterspielplatz, wo man dann Spiele kennenlernen wird, die es früher einmal gab. So wurde die Begegnungsstätte, ein ehemaliger Kindergarten, schon durch Schüler der Gemeinschaftsschule „Heinrich Heine“ entmüllt und beräumt. Fieberhaft wartet der Clan derzeit auf eine Lockerung der Coronabeschränkungen, um dann mit Malerarbeiten und der Ausgestaltung zu beginnen. Möbel und Ambiente bekam die Truppe schon eine ganze Menge von freundlichen Sponsoren. In diesem Jahr soll aus der Gruppe noch ein eingetragener Verein werden, um dann auch Spendenbescheinigungen für Sach- und Geldspenden ausstellen zu können.

In der Zwischenzeit stehen die Mitglieder nicht still, sondern proben an Programmen. Im Moment noch jeder für sich oder mittels Homeoffice. So gestalteten wir die Internetseiten des Verlages neu und der Salzstadtclan bekam seine Eigene. Ein ganz besonderes Projekt des Clans ist gerade in der Entstehung: ein multimediales hallisches Lexikon. Dort wird man die alten halleschen Begriffe nachschlagen können, man wird die Sagen und Videos, die im mittelalterlichen Halle spielen und von der Truppe mithilfe des MSW-Welten Verlages produziert werden, sich ansehen können. Nicht nur auf YouTube, sondern auch bei diversen Veranstaltungen in zwei Gaststätten in Halle und Halle Neustadt, mit denen Gespräche laufen. Der Clou des Lexikons ist neben Personen- und Begriffslexikon, das Straßenlexikon. Es ist eine Reminiszenz an Schultze – Gallera, dem Heimatdichter und -forscher der Stadt, dem man vergessen hat, einen Straßennamen in der Stadt zu spendieren (Es gibt aber einen Schultze-Gallera Weg in Nietleben, wo er wohnte). Seine Erkenntnisse werden multimedial aufgearbeitet.

Das Beste daran ist, dass alle beschrieben Straßen und Gebäude, ob vorhanden oder nicht, mit einer Karte (Open Maps) verlinkt sind, wo man sich die Standorte im Stadtplan ansehen kann. Als ob das nicht genug ist, arbeitet der Salzstadtclan an einem Salzstraßenspiel, das in naher Zukunft vorgestellt wird. Da geht es von Halle nach Prag und man hat die Aufgabe so viel Geld wie möglich zu verdienen. Fast ein Salzmonopoly, nur ganz anders.

Unterstützt wird die Truppe durch den Verein “Alte Salzstraße Halle-Prag e.V., wo der Leiter des Clans selbst Mitglied ist und dem Halloren Bernd Bieler, der die Salzgeschichten bei dem Verein oder Clan gut aufgehoben sieht und aktiv mitmacht. Über Festlichkeiten bei der Begegnungsstätte „Zum Salzwinkel“ unter dem Motto „Salz – früher und heute“ (Arbeitsversion) wird schon laut nachgedacht.

Apropos Festlichkeit! Zu einer solchen Festlichkeit, gehören auch Rezepte. Der Clan filmt nicht nur seine Sketche, sondern führt ein Projekt aus früheren Zeiten weiter. Kochen in alter Zeit heißt es und bekam schon eine Neuauflage durch ein Wettkochen in der oben genannten Heinrich-Heine – Gemeinschaftsschule zu Zeiten ohne rigorose Beschränkungen.

Womit wir auch schon fast am Ende des Berichtes sind. Wer mitmachen will, ist herzlich willkommen, wollen wir doch das Salz in der Suppe sein. Für die Suppe brauchen wir noch ein paar Zutaten. Wer also Ytong-Blöcke oder Ziegelsteine herumliegen hat, Spanplatten oder Styroporplatten im Wege stehen, Federnutzhölzer übrig sind oder alte Öllampen oder Farbe, vornehmlich weiß, wer Lust hat eine Wand zu besprühen im Sinne der Salzgeschichte, der melde sich bei uns. Material können wir selbst holen und wer noch einen Euro übrig hat, der wird ihn bei uns los. Jeder Spender wird in der Begegnungsstätte namentlich genannt und bekommt eine Urkunde. Bei besonderen Spenden haben wir auch besondere Geschenke, die vom MSW-Welten Verlag in Form von Landschafts-, Pferde- oder Salzstadtkalender zur Verfügung gestellt werden.

Kontakt: michas@salzstadtclan.de