Das Lexikon der Salzstadt Halle

Das Lexikon der Salzstadt Halle
von 12. März 2021

So dachte sich einst der Verein „Michas Clan aus der Salzstadt Halle (Saale)“, dass es wohl nicht schlecht wäre, ein solches Lexikon virtuell zu entwickeln. Erst einmal für die Innenstadt, sozusagen im Zentrum der Geschichte der Salzstadt. Die Mitglieder selbst, nicht immer vollends vertraut mit der Geschichte Halles, hatten die Idee, mit dem Handy durch Halle zu laufen und die vielen Sehenswürdigkeiten, Straßennamen und Plätze in einem Lexikon zu erfassen. Mehr noch, Geschichte erleben, heißt ja auch, mit den Örtlichkeiten und den vielen Begriffen, die einem manchmal nicht so geläufig sind, etwas anfangen zu können. Da steht dann schon mal irgendwo, dass es einen Bischof Wichmann gibt, doch wer war dieser Mann? Eine kurze Information über ihn gibt es dann in besagtem Lexikon. Man kann sich also informieren, nicht mit riesigen Artikeln wie in Wikipedia oder in wissenschaftlichen Werken, sondern kurz und sachlich, dass man sozusagen den Überblick oder besser den Durchblick hat. Bei der Arbeit stellte der Clan nun fest, dass es wohl besser wäre, das Lexikon in mehrere Kategorien zu splitten. So entstanden oder besser gesagt es entstehen noch das Begriffslexikon, das Gebäude- und Platzlexikon, eine Sammlung von Halle Karten, das Personenlexikon, das Salzlexikon, das Straßenlexikon und verschiedene Zeittafeln. Des Weiteren wurde noch ein Lexikon mit „Sonstigem aus Halle“ eingefügt, wo dann Artikel hineinkommen, die sich nicht so recht einordnen lassen, wie zum Beispiel Sprichwörter über Halle, Hansische Sprüche und einiges mehr. Wenn man so will, ist darin informative Unterhaltung über die Salzstadt enthalten. Hilfe und Mitarbeit erhält der Clan von Michael „Mäcke“ Muchau, der schon selbst viele Informationen gesammelt hat und dem Halloren Bernd Bieler, der sein umfangreiches Wissen und Material ebenfalls zur Verfügung stellt.

Das Begriffslexikon enthält, „Begriffe aus alter Zeit, die längst vergessen oder nicht mehr geläufig sind.“ Da sind solch Begriffe wie, Bukore, Futterer, Dobrebora, Gulden, Heilthum, Hanse, Lehen, Magna Charta, Schoß oder Willkür vorhanden. Also alles Begriffe, die unmittelbar mit Halle zu tun haben. So gab es beispielsweise die Innung der Futterer nur in Halle und in Erfurt.

Das Gebäude- und Platzlexikon erklärt sich fast von selbst. Von A – Ackerbürgerhof (momentan noch am Anfang) über den Gasthof „Raubschiff“ (heute Waisenhausbuchhandlung), der Jakobskapelle, der Kommende, bis zur Würfelwiese sind viele Gebäude oder Plätze aufgeführt, die heute noch existieren oder schon verschwunden sind. Wissen Sie denn wo der Standort der Finkenflucht war oder was das gar ist? Der Clou an diesem Lexikon ist, dass alle Orte, soweit ermittelbar, mit einem Stadtplan von Halle verlinkt sind, wo die existierenden oder auch nicht mehr existierenden Gebäude farblich gekennzeichnet sind.

Das Personenlexikon erfasst hingegen, wie sollte es anders sein, historische Persönlichkeiten aus den Jahrhunderten von Hazecho (dem ersten bekannten Hallenser), Conrad Einbeck bis zur fiktiven Gestalt der Salzmagd, die bei unserem Clan eine Rolle spielt.

Das Besondere am Salzlexikon ist, dass es unter der Schirmherrschaft von Hallore Bernd Bieler steht, der die meisten Artikel rund um das Salz und dem Thal, wo die Siedekothen standen, sammelte und mehr noch ausarbeitete. Er hat auch ein wachsames Auge auf die anderen Teile des Lexikons und steuert sein Wissen dazu bei.

Das Straßenlexikon wird eine Reminiszenz an den großen Heimatdichter und -forscher Siegmar Schultze-Gallera sein, der unermüdlich Fakten zu den Straßen und zur Geschichte Halles zusammentrug. Mag auch manches von ihm schon überholt sein, so reiht er sich doch in die Liste der Heimatforscher ein. Viele seiner Recherchen finden ihren Platz im Lexikon.

Die Zeittafeln stellen einen historischen kurzen Überblick oder Abriss der Geschichte zum Beispiel vom Dom, der Hansegeschichte oder des Rathauses als Information bereit. Gespickt sind die Lexika mit eigenen Fotos oder Zeichnungen oder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia „entwendet“, natürlich mit Copyrightangabe.

Wie das so ist, mit der Geschichte gibt es aus verschiedenen Gründen auch verschiedene Interpretationen oder gar bei der einen oder anderen Sachlage auch verschiedene Jahreszahlen. So will der Verein keine Forschung betreiben und ist sich des Mankos bewusst. Für diese Aufgabe gibt es in Halle tiefgründigerer Geschichtsvereine, die ihr Wissen in dicken Büchern wiedergeben. Dem Clan geht es um den Hallenser, der mal eben wissen will, wie dieser oder jener Name, Begriff entstanden ist. Es geht um einen Überblick, nicht um die Gesamtheit oder gar Auseinandersetzung mit geschichtlicher Forschung. Natürlich gibt der Verein die Quellen an und natürlich versucht er genau zu recherchieren, soweit es möglich ist. Einige Artikel haben auch Links zu weiterführenden Seiten oder Inhalten, wo man sich nach Herzenslust weiter informieren kann.

Noch ist das Lexikon mit seinen derzeit 400 Begriffen, Namen usw. eher etwas „klein“ und natürlich in Arbeit, aber gesammelt wird fleißig. Es ist aber schon für das Internet, ob PC oder Handy optimiert und wird dann auch vom MSW-Welten Verlag als Buch herausgegeben. Ob das schon dieses Jahr geschieht, steht zwar noch in den Sternen, aber der Verein ist fleißig dabei. Immerhin lässt sich die Internetversion auch spielend aktualisieren, da natürlich kein Anspruch auf Vollständigkeit bestehen wird. Aber bevor sich der Link für jedermann öffnet oder gar das Buch in Druck geht, hat der Herr die Arbeit gestellt. So wird es noch ein Weilchen dauern, bevor der Verein die Seiten freigeben kann. Doch die ersten Schritte sind schon getan.

Wer Lust hat, daran mitzuarbeiten, ist gern dazu eingeladen.

Kontakt: michas@salzstadtclan.de