Ist 1,94 Millionen Euro-Objekt ein Ladenhüter?

von 27. November 2015

Betroffen waren zunächst auch die Töchter der Holding, wobei eine lückelos fortgeführt wurde. Wenige Monate später kaufte die Hockenheimer iTEC Services GmbH genau diese Tochter, die DVZ-Gesellschaft für Personaldienstleistungen mbH, die auf die Abrechnung von Löhnen und Gehältern spezialisiert war und führte dieses Geschäftsfeld fort. Ende November 2015, mehr als drei Jahre später, ist die Insolvenz offenbar noch immer nicht ganz abgewickelt, denn die Volksbank Halle (Saale) bietet das Verwaltungsgebäude Daniel-Vorländer-Straße 6 länger schon zum Verkauf an. Dieser Tage war die Anzeige zum ehemaligen DVZ-Verwaltungsgebäude bei der Volksbank in der Wilhelm-Külz-Straße ausgehängt. Kostenpunkt: 1,94 Millionen Euro.

Die DVZ Halle GmbH war zum Jahreswechsel 2002/2003 samt der bereits 1991 gegründeten Tochterunternehmen in das Bürohaus Daniel-Vorländer-Straße 6 gezogen. Der repräsentative Bürokomplex befindet sich auf dem Weinberg-Campus, dem Wissenschafts- und Technologiepark von Halle. Es wurde 2002 erbaut und dient nach wie vor als Büro-und Verwaltungsgebäude. Die Firma iTEC gehört zu den aktuellen Mietern und will es noch länger bleiben, sagte Wolfgang Barwind, Leiter des iTEC-Rechenzentrums am Firmenstammsitz Hockenheim am Freitag, 27. November 2015, gegenüber Hallelife. Im Volksbank-Verkaufsprospekt sind folgende Angaben zu finden: 4533 Quadratmeter Grundstück mit 2523 Quadratmeter Nutzfläche und 54 Stellplätzen.

Das ehemalige Hauptbüro-Gebäude des DVZ Halle wurde 2014 nach Jahren des Leerstandes und anhaltenden Vandalismus’ abgerissen. Der DDR-Vorgänger der GmbH, der VEB Datenverarbeitungszentrum Halle (DVZ, VEB Kombinat Datenverarbeitung), war aus der seit 1957 arbeitenden Zweigstelle Halle des VEB Maschinelles Rechnen hervorgegangen. Am 16. Juni 1967 hatte der Rat des Bezirkes Halle den „Neubau eines Datenverarbeitungszentrums in Halle“ beraten. Demnach sollte das Vorhaben von 1969 bis 1971 für zirka 55,4 Millionen Mark umgesetzt werden. Zunächst standen drei Standorte zur Auswahl: in der Stadt Halle (Saale) ein Grundstück südlich der Siedlung Rosengarten an der Merseburger Straße unterhalb der Milchstraße sowie in Halle-Neustadt die Reservefläche des III. Wohnkomplexes oder eine Fläche westlich des Bildungszentrums. Der letzte Standort westlich der damaligen „Straße G“, die von der Magistrale nach Nietleben führt, wurde als geeignet ausgewählt. Im Juli 1982 wurde ein Nutzungsvertrag über die Nutzung von wissenschaftlich-technischen Ergebnissen mit dem VEB Datenverarbeitungszentrum Statistik in Berlin abgeschlossen. Die Statistikämter blieben zunächst auch nach der Privatisierung des DVZ 1990 wichtige Kunden. Die Lenkung des privatisierten DVZ Halle übernahm dessen vorheriger Produktionsleiter Werner Hannemann. Später stieg dessen Sohn Ralf in das Unternehmen ein.

Immobilien-Angebotsseite der Volksbank Halle (Saale)

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