Kloster Petersberg wächst nach 800 Jahren

von 10. Oktober 2010

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Am Sonntagmittag wurde auf dem Petersberg der Erweiterungsbau des Klosters durch Probst Martin Herche eingeweiht. Ein moderner Bau zwischen all diesen historischen Gemäuern. Die erste Klostererweiterung auf dem Petersberg seit dem 12. Jahrhundert. “Erstmals seit 800 Jahren wurde hier wieder ein Neubau integriert”, sagt Architekt Reinhard Moczko von der Hyder-Consulting GmbH.

Zwei Jahre wurde gebaut. Und dabei galt es für die 17 am Bau beteiligten Firmen, allesamt von Maurer bis zum Malermeister aus der Region, einige Auflagen zu beachten. Denn es galt auch denkmalschützerische Belange zu beachten, schließlich geht die Geschichte des Ortes hunderte Jahre zurück. So fanden vier Monate lang archäologische Grabungen statt. Vier Wochen wurde der Baugrund auf dem Porphyrgestein gestemmt. Von Außen sieht man nur den Neubau, doch hinter den Mauern, unter dem Hof zum einstigen Pfarrhaus, liegt ein altes Gewölbe aus dem 12. Jahrhundert, das nun wieder nutzbar gemacht und saniert wird. Möglicherweise wird hier ein Raum der Stille eingerichtet. Allerdings sind die Bauarbeiten soweit noch nicht vorangeschritten.

Modern gestaltet ist der Andachtsraum, sehr hell gestaltet mit großen Glasfronten. Zum Tal hin könnte später einmal eine Terrasse angebracht werden. In die Deckenform sind Kreuze eingelassen, hinter denen sich eine indirekte Beleuchtung des Raumes verbirgt. Und in Richtung Südosten ist in die Mauern ein Kreuz aus Glas eingelassen worden. Darum habe es die meisten Diskussionen gegeben, erklärte Herr Heyroth. Er bezeichnete den Erweiterungsbau als Ausdruck des engagierten Handelns der Christusbruderschaft auf dem Petersberg.

Die Communität hat das Kloster 1999 bezogen und hat seit darauf hingewirkt, diesen Erweiterungsbau schaffen zu können. Denn erste Planungen dafür gab es schon vor 15 Jahren. “Damals war wahrscheinlich die Zeit noch nicht reif genug”, so Architekt Moczko. Mit den Christusbrüdern wurde dann schließlich weiter geplant, ein weiterer Entwurf 2006 verworfen. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. 2007 wurde die neue Planung bestätigt, und ein Jahr später war Baustart.