Studierende können sich bis 31. März für zweite Runde der Landarztquote bewerben

von 15. Februar 2021

Mit der Landarztquote erhalten Bewerberinnen und Bewerber über eine Vorabquote von fünf Prozent die Chance auf einen Medizinstudienplatz, wenn sie sich verpflichten, nach dem Studium und der anschließenden Facharztweiterbildung für mindestens zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten oder drohend unterversorgten Regionen im Land tätig zu sein.

Die Anzahl der neuen Plätze richtet sich nach der Studienplatzkapazität an den Universitäten in Magdeburg und Halle“, kündigt Sozialministerin Petra Grimm-Benne an. Sie sei sehr optimistisch, dass es erneut eine große Resonanz wie bei der Premiere in 2020 geben wird. Vor einem Jahr wurden im Rahmen der Landarztquote 13 Frauen und 7 Männer zum Studium der Humanmedizin zugelassen.

Bewerberinnen und Bewerber, deren Unterlagen vollständig eingegangen sind, werden zu einem spezifischen Studierfähigkeitstest eingeladen, der auch die Motivation und Eignung zur hausärztlichen Tätigkeit in einer ländlichen Region zum Inhalt hat. Dessen Ergebnis bestimmt 50 Prozent des Bewerbungserfolges, mit 40 Prozent zählt eine einschlägige Berufsausbildung oder -erfahrung, mit zehn Prozent die Abiturnote. „Durch die Landarztquote kann nicht ausschließlich ein Einser-Abiturient eine gute Hausärztin oder guter Hausarzt werden, sondern auch jemand, der bereits im Kontakt mit Patientinnen oder Patienten seine soziale Kompetenz und Empathiefähigkeit in seinem Beruf bewiesen hat“, sagt Grimm-Benne.

„Insgesamt 277 Bewerbungen im letzten Jahr und diejenigen, die eine Zulassung erhalten haben, berichten, dass es eine der besten Entscheidungen des Lebens war, sich über die Landarztquote zu bewerben und bereits gesammelte Erfahrungen im Rahmen der beruflichen Tätigkeit schon im ersten Semester hilfreich sind – auch das Feedback der Studierenden gibt uns Recht: die Landarztquote ist der richtige Weg“, so Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA).

Derzeit sind 277,5 Hausarztstellen in Sachsen-Anhalt nicht besetzt und Prognosen zeigen, dass bis 2032 weitere 260 freie Stellen hinzukommen werden. „Die Zulassung von Studierenden über die Landarztquote ist ein weiterer wichtiger Baustein neben den zahlreichen Maßnahmen der KVSA, um die Menschen in den ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts auch in Zukunft medizinisch versorgen zu können“, so Dr. Böhme weiter. Zukünftig bedürfe es einer Erhöhung der Anzahl der Studienplätze für Humanmedizin, um den Bedarf an Ärzten decken zu können.

Informationen dazu gibt es unter:www.landarztquote-sachsen-anhalt.de