Haltestelle Bergmannstrost barrierefrei und nachhaltig ausgebaut

Haltestelle Bergmannstrost barrierefrei und nachhaltig ausgebaut
von 26. Juni 2023 0 Kommentare

Gemeinsam mit dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle feiert die Stadtwerketochter Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) an der STADTBAHN-Baustelle Merseburger Straße Mitte den nächsten Meilenstein: Von nun an fahren Straßenbahnen bzw. Busse die neuen Haltestellen Bergmannstrost, Theodor-Neubauer-Straße und Huttenstraße an, die mit großem Aufwand barrierefrei, modern und nachhaltig ausgebaut wurden. Fahrgäste mit Bewegungseinschränkungen können dank niederflurgerechter Bahnsteige leichter ein- und aussteigen. Multifunktionale, elektronische Haltestellenschilder zeigen jederzeit dynamische Fahrplaninformationen in Echtzeit an und sind auch für Seheingeschränkte nutzbar. Zudem wird die Fläche auf dem Haltestellendach sinnvoll genutzt: Eine Photovoltaik-Anlage erzeugt regenerativen und klimaschonenden Solarstrom für die elektronischen Haltestellenschilder und die LED-Beleuchtung der Wartehalle. Bauherr der STADTBAHN-Baustelle ist die Hallesche Verkehrs-AG.

 

Feierliche Begehung der neuen Straßen- und Bushaltestelle

Thomas Hagdorn, Geschäftsführer des BG Klinikums Bergmannstrost Halle, Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle GmbH, Norbert Schültke, Fachbereichsleiter Mobilität der Stadt Halle (Saale), und Erhard Krüger, STADTBAHN-Projektleiter und Bereichsleiter Infrastruktur der HAVAG, nahmen heute feierlich die neue Haltestelle Bergmannstrost in Betrieb. Thomas Hagdorn freut sich sehr über die lang ersehnte, barrierefreie Haltestelle vor dem Klinikum, die seit vielen Jahren als eigenständiges Projekt geplant wurde: „Zu uns kommen viele Patientinnen und Besucher mit Mobilitätseinschränkungen. Für sie haben sich die Bedingungen an der modernen Haltestelle deutlich verbessert.“ Am 26. November 2008 hatte der Stadtrat der Stadt Halle eine Vorzugsvariante der Vorplanung für den mobilitätsbehindertengerechten Ausbau der Haltestelle beschlossen. „Im Rahmen des STADTBAHN-Programms ist es uns nun gelungen, die damaligen Planungen endlich in die Tat umzusetzen“, freut sich auch Norbert Schültke.

Vergangenen Freitag, 23. Juni 2023, wurden bereits die Geh- und Radwege und die Fahrbahn auf der östlichen Seite (stadteinwärts) der Merseburger Straße in diesem Abschnitt fertig gestellt und für den Verkehr freigegeben. Somit ist der Übergang von der neuen Haltestelle zum Klinikum komfortabel nutzbar. Die Freigabe der westlichen Straßen- und Wegebereiche (stadtauswärts) erfolgt voraussichtlich wie geplant noch in diesem Jahr.

 

Präzisionsarbeit für leichtes Ein- und Aussteigen

„An der neuen Haltestelle Bergmannstrost ist der Einstieg in die Straßenbahn jetzt leichter, da das Bahnsteigniveau und die Einstiegshöhe der Fahrzeuge annähernd gleich sind. Für Fahrgäste mit Rollatoren, Rollstuhlfahrende oder Personen mit Kinderwagen entfallen störende Höhenunterschiede“, erklärt STADTBAHN-Projektleiter Erhard Krüger. „Es war Präzisionsarbeit, denn der Spalt zwischen Bahn und Bahnsteig soll möglichst nur fünf Zentimeter betragen, damit Rollatoren, Rollstühle und Kinderwagen problemlos in und aus dem Fahrzeug kommen.“ Ferner sind an der Haltestelle im Boden taktile Leitstreifen eingelassen, welche parallel zur Bahnsteigkante verlaufen. Die geriffelten Bodenfliesen lassen sich mit einem Blindenstock gut ertasten.

Insgesamt wurde der gesamte Straßenquerschnitt ausgebaut und neu aufgeteilt, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu verbessern, Übergänge zu optimieren, Behinderungen im Straßenbahnbetrieb zu beseitigen und die Reisezeit der Straßenbahn zu reduzieren. Alle Haltestellen im Bauabschnitt der Merseburger Straße (Huttenstraße, Bergmannstrost, Theodor-Neubauer-Straße) bekommen einheitliche barrierefreie innovative Fahrgastinformationsanlagen.

 

Digitale Fahrinformationen in Echtzeit

Nachträglich werden noch neue digitale Haltestellenschilder errichtet. Sie haben ein großes LED-Display, das dynamische Fahrplaninformationen in Echtzeit anzeigt. Ein Lautsprecher versorgt die Fahrgäste mit aktuellen Durchsagen direkt aus der Verkehrsleitstelle. Mit dem Druck auf einen Taster können sich Seheingeschränkte aktuelle Fahrinformationen laut vorlesen lassen.

 

Sonnenenergie sinnvoll nutzen, Klima schonen

„An der Haltestelle Bergmannstrost bedient sich die HAVAG auch der Fläche auf dem Haltestellendach“, unterstreicht Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Lux. „Eine Photovoltaik-Anlage erzeugt günstigen, regenerativen Eigenstrom, der für das System der Fahrgastinformation und die LED-Beleuchtung der Wartehalle eingesetzt wird – ein wertvoller Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele in der Stadtwerke-Gruppe.“ Zukünftig sollen noch mehr geeignete HAVAG-Haltestellendächer mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden.

 

Grüne Gleise und Baumallee für Lärmreduzierung und Wohlbefinden

Die Fläche zwischen den Gleisen ist mit Rasen eingedeckt, um zukünftig Schmutz und Lärm zu vermindern. Die Neugestaltung wertet auch den Straßenraum auf. So erhielt die HAVAG den Alleecharakter mit bestehenden und neu gepflanzten Baumreihen. Um die Wurzeln der vorhandenen Bäume zu schützen und den Anteil der versiegelten Flächen zu reduzieren, wurden die Fahrbahnbreiten gegenüber dem Bestand reduziert. Zum Baumerhalt führte die HAVAG weitere, umfangreiche Baumschutzmaßnahmen und Wässerungsaktionen durch. Insgesamt wurden im Bauabschnitt 1.1. vor dem BG Klinikum Bergmannstrost bereits sieben Bäume umgepflanzt. Im Herbst dieses Jahres pflanzt die HAVAG 54 neue Bäume und circa 200 Meter Hecken innerhalb der beiden Bauabschnitte 1.1. (Höhe Klinikum) und 1.2. (zwischen Damaschkestraße und Feldrain). Mit Ende der gesamten Baumaßnahme Merseburger Straße Mitte werden entlang des gesamten 2,7 Kilometer langen Abschnitts etwa 140 Bäume sowie 320 Meter Hecken neu- und nachgepflanzt sein.

 

Über die Hälfte der Haltestellen im Stadtgebiet bereits ausgebaut

Die HAVAG ist stets darauf bedacht, den Service für Fahrgäste zu verbessern. Dazu gehören auch barrierefrei ausgebaute Haltestellen. In den vergangenen Jahren wurden bereits über die Hälfte der Haltestellen im Stadtgebiet mit einem niederflurgerechten Bahnsteig ausgebaut, weitere folgen. Im HAVAG-Liniennetzplan sind sie mit einem Symbol gekennzeichnet.

 

 

Was ist das Programm STADTBAHN Halle?

Die Stadt Halle, die Stadtwerke Halle und die HAVAG hatten im März 2013 mit dem Ausbau der Straßenbahn Halle zur Stadtbahn begonnen. Ziel des ambitionierten Programms ist der Ausbau einzelner Linien des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zur STADTBAHN Halle und damit die Sicherung eines zukunftsfähigen Nahverkehrs für Halle (Saale).

 

Wer finanziert das Projekt STADTBAHN?

Die Baumaßnahme wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt (MID) gefördert. Die Stadtwerke Halle GmbH beteiligt sich mit Eigenmitteln.

 

Welchen Nutzen hat das STADTBAHN-Programm?

Durch den Umbau der Straßenbahn in Halle zur STADTBAHN erreichen wir künftig eine höhere Reisegeschwindigkeit, erhöhen die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Bahnen und steigern den Fahrgastkomfort. Es entstehen neue Gleisanlagen und Fahrstromleitungen, barrierefreie Haltestellen und moderne Kommunikationsanlagen. Daneben werden auch die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, wie Abwasserkanäle, Strom- und Gasleitungen sowie Straßen-, Fuß- und Radwege erneuert. Weitere Informationen zum Programm STADTBAHN Halle finden sich unter: www.havag.com/Stadtbahn/Stadtbahn. Aktuelles zum Projekt Merseburger Straße Mitte unter www.havag.com/Stadtbahn/Projekte/MerseburgerMitte/Allgemeines.

 

         

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