Europäischen Prostatatag am 15. September

von 8. September 2020

Nachdem in den ostdeutschen Bundesländern ab Mitte der 90er Jahren ein starker Anstieg der Neuerkrankungsraten zu verzeichnen war, ist seit 2010 wieder ein Rückgang um jährlich 6 Prozent zu beobachten. Diese Entwicklung lässt sich unter anderem durch die Einführung und zunehmende Verbreitung des PSA-Tests erklären, der seit einigen Jahren wieder seltener angewandt wird.

An Prostatakrebs versterben pro Jahr in Sachsen-Anhalt 510 Männer (Durchschnitt der Jahre 2017/2018). Damit ist Prostatakrebs als Todesursache bei Männern fast genauso häufig wie Darmkrebs (11 bzw. 12 Prozent aller Krebstodesfälle). Nur Lungenkrebs ist mit 24 Prozent aller Krebstodesursachen noch häufiger.

Männer, die an Prostatakrebs erkranken, haben im Allgemeinen eine sehr gute Prognose. Wird der Tumor im Stadium I bis III entdeckt, sind die Überlebensraten sogar besser als bei Männern im gleichen Alter ohne Prostatakrebs, da häufig nach der Diagnose ein gesünderer Lebensstil gelebt wird.

Bei ungefähr 18 Prozent der Neuerkrankungen wird der Tumor erst im Stadium IV diagnostiziert. Das heißt, benachbartes Gewebe ist bereits infiltriert oder es haben sich Lymphknoten- oder Fernmetastasen gebildet. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit in den nächsten 5-Jahren zu versterben fast doppelt so hoch wie bei gleichaltrigen Männern ohne Prostatakrebs. Insgesamt ist Prostatakrebs nach Tumoren der sonstigen Haut die Krebserkrankung mit der zweitbesten Überlebensrate.

Das Gemeinsame Krebsregister (GKR) der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen ist das bevölkerungsbezogene Krebsregister für die neuen Bundesländer und Berlin. Hauptaufgabe ist die Registrierung aller im Einzugsgebiet auftretenden Krebsneuerkrankungen und deren statistische Auswertung. Das GKR hat seinen Sitz in Berlin.