Karies bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt ist rückläufig

von 24. September 2015

„Das haben wir in Sachsen-Anhalt längst erreicht“, berichtet Dr. Nicole Primas vom Vorstand der Landes-Zahnärztekammer. Anlässlich des diesjährigen Tages der Zahngesundheit am 25. September betont sie, dass hier wie in ganz Deutschland die Karieslast der Jugendlichen seit Jahren dank eines starken Präventionsansatzes in der Zahnmedizin sehr rückläufig ist. „Lag der Index im Schuljahr 2003/04 im Landesdurchschnitt noch bei 1,8, beträgt er bei Sachsen-Anhalts Zwölfjährigen aktuell nur noch 0,69 und ist damit besser als der Bundesdurchschnitt von 0,72“, so Dr. Primas.

Auch bei den Null- bis Dreijährigen zeichnet sich eine erfreuliche Entwicklung ab, ergänzt Dieter Hanisch, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung. Bei den in Krippen und Kindergärten zwischen Arendsee und Zeitz untersuchten Knirpsen dieser Altersgruppe sank innerhalb von sechs Jahren der Anteil mit Milchzahnkaries bei den Jungen von 14,4 Prozent auf jetzt 10,6 und bei den Mädchen von 12,1 auf 10 Prozent. „Der Kinder- und Jugendzahnärztliche Dienst der Gesundheitsämter in den Landkreisen, das Landesamt für Verbraucherschutz sowie die niedergelassene Zahnärzteschaft in Sachsen-Anhalt engagieren sich seit Jahren für eine bessere Zahngesundheit der Jüngsten“, so Dipl.-Stomatologe Hanisch. Mit einigen Krankenkassen im Land bestehen zudem Vereinbarungen zur Frühprävention von Karies bei den Jüngsten gesetzlich Krankenversicherten.

Auch Modellprojekte wie die preisgekrönten „Zähne auf Zack“ in Dessau-Roßlau, die dortigen Grundschülern durch intensive Prophylaxe zu einer deutlich verbesserten Zahngesundheit verhalfen, hätten zu den guten Ergebnissen beigetragen. Trotz aller Erfolge bei der Verbesserung der Zahngesundheit, einem der Gesundheitsziele Sachsen-Anhalts, stehen die Zahnärzte des Landes bei den Jüngsten aber auch weiterhin vor anhaltenden Herausforderungen. „Die frühkindliche Karies bei einigen wenigen Kindern tritt eher und heftiger auf“, erinnert Dr. Primas. Dem versucht man zum Beispiel im Saalekreis mit dem Projekt„Zahnteufel – bei uns nicht!“ Paroli zu bieten. Dort wird derzeit in einer KiTa modellhaft erprobt, durch Motivation der Eltern und mit Unterstützung der Erzieherinnen, alle Krippenkinder mit kariesfreien oder zumindest sanierten Milchzähnen in den Kindergarten entlassen zu können. „Solche und andere Initiativen und Projekte vor Ort helfen, die Zahngesundheit unserer Kinder und Jugendlichen weiter zu verbessern“, betont Dr. Primas anlässlich des Tages der Zahngesundheit. Der wird in diesem Jahr bundesweit bereits zum 25. Mal begangen. Seit 1990 stehen die Prävention sowie die Verhütung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen im Mittelpunkt des Aktionstages.