Alle drei Opfer wurden bei der Tat verletzt und mussten ärztlich versorgt werden. Der Mann konnte noch gestern Abend das Krankenhaus verlassen. Die Frau verließ heute Vormittag die Klinik und das Kind ist derzeit noch dort.
Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen befanden sich die drei Geschädigten in der Wohnung des Afrikaners. Etwa gegen 19:40 Uhr klingelte es dort. Der Mann öffnete und stand zwei anderen Männern gegenüber. Unmittelbar soll man ihn attackiert haben. Die Tätlichkeiten haben sich dann wohl in der Wohnung des Opfers fortgesetzt. Die Lebensgefährtin kam ihrem Partner zu Hilfe und wurde ebenfalls angegriffen. Im Zuge des Angriffes trug auch das Kind eine Verletzung davon. Bei der Tat haben die beiden Angreifer einen Teleskopschlagstock sowie einen Schlagring mitgeführt und diese benutzt. Sie verließen nach der Tat die Wohnung.
Als die Polizei vor Ort eintraf, wurden die drei Geschädigten angetroffen. Noch während der Sachverhaltsaufnahme kehrte einer der Tatverdächtigen, ein 63-jähriger Merseburger zum Ort des Geschehens zurück. Dieser war stark alkoholisiert. Ein durchgeführter Atemalkoholtest warf einen Wert von über 2,5 Promille aus. Gegenüber den Polizeibeamten äußerte sich dieser Mann fremdenfeindlich.
Im weiteren Verlauf konnte die Polizei auch den anderen Tatverdächtigen ausfindig machen. Bei ihm handelt es sich um einen 47-jährigen Mann aus Merseburg. Auch er war stark alkoholisiert. Der Atemalkoholtest zeigte bei ihm einen Wert von über 2 Promille an.
Die Polizei hat beide Männer vorläufig festgenommen. Auch konnten die Tatmittel sichergestellt werden.
Heute wurden die beiden Merseburger von der Polizei vernommen. Der Jüngere von ihnen bestritt eine Tatbeteiligung. Der Ältere räumte einen tätlichen Angriff ein. Er gab an, dass er den Afrikaner zur Rede stellen wollte, weil dieser des Öfteren lautstark Musik hören würde. Dabei ist es dann zur Tat gekommen.
Nach gründlicher Prüfung konnte kein Haftgrund festgestellt werden, so dass die beiden Festgenommenen nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen entlassen wurden.
Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft werden fortgeführt wegen gefährlicher Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Verstoß gegen das Waffengesetz und Sachbeschädigung. Eine fremdenfeindliche Motivation kann nicht ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen werden vom Fachkommissariat Polizeilicher Staatsschutz der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd geführt.