Aschersleben wirft Land Verzögerungstaktik nach Unwetter vor

von 9. August 2012

(dpa) Knapp ein Jahr nach einem verheerenden Unwetter in Sachsen-Anhalt wirft die Stadt Aschersleben dem Land unzureichende Hilfe vor. Damals sei zwar eine millionenumfassende Unterstützung angekündigt worden, bislang sei aber nichts angekommen, sagte eine Stadtsprecherin. Heute will Oberbürgermeister Andreas Michelmann (parteilos) darstellen, welche Baumaßnahmen noch immer ausstünden. Dazu gehörten Kanäle für das Oberflächenwasser und der Hochwasserschutz. Bei dem Unwetter mit Regen, Schlammlawinen, Sturm und Hagel Mitte September 2011 waren nach Angaben der Versicherer Schäden von 200 Millionen Euro entstanden. Update:[u]Umweltministerium weist Vorwürfe aus Aschersleben zurück[/u](dpa) Das Umweltministerium hat Vorwürfe der Stadt Aschersleben wegen unzureichender Hilfe nach dem Unwetter vor knapp einem Jahr zurückgewiesen. Die Kommune habe im Zusammenhang mit Vernässungsschäden vier Anträge auf Unterstützung in Höhe von zusammen 160 000 Euro gestellt, die aber nicht ausreichend begründet worden seien und deshalb nachbearbeitet würden, erklärte Sprecher Detlef Thiel am Donnerstag. «Auf Zuruf kann man Geld nicht ausreichen», sagte der Sprecher. Wenn die Anträge vervollständigt würden, werde das Geld fließen. Dies sei relativ unbürokratisch möglich.Dagegen hatte Oberbürgermeister Andreas Michelmann (parteilos) dem Land eine Verzögerungs- und Hinhaltetaktik im Zusammenhang mit der Beseitigung von Vernässungs- und Unwetterschäden vorgeworfen. Details wollte Michelmann am Donnerstag präsentieren. Im September 2011 hatte ein schweres Unwetter unter anderem Aschersleben getroffen. Das Land hatte landesweit Hilfen in Höhe von 30 Millionen Euro für die Beseitigung von Vernässungsschäden zugesagt. Diese Schäden entstehen durch zu hohe Grundwasserspiegel und können Felder oder auch Gebäude unbrauchbar machen.