Bibi ist die Mutter von Elefantendame Panya und damit die Großmutter von Ayo. Durch den Transport wird die Familie wiedervereint. Die Trennung war seinerzeit notwendig, da Bibi aggressiv auf die beiden neugeborenen Elefantenkinder reagierte und eine Zusammenführung in Halle nicht möglich war.
In der Natur leben Elefanten stets in Familienverbänden zusammen, die jeweils von einer Leitkuh angeführt werden. Töchter bleiben meist ein Leben lang bei Ihren Müttern, während junge Bullen die Herden verlassen, sobald sie geschlechtsreif sind. Die moderne Zusammenarbeit zoologischer Einrichtungen soll die Haltung von Elefanten in Zoos in ebendiesen Sozialstrukturen ermöglichen. Gleichzeitig soll die Nachzucht der bedrohten Tiere gesichert werden. Daher wird in einem zweiten Transport die Elefantenkuh Pori (39 Jahre), die derzeit noch im Tierpark Berlin Friedrichsfelde lebt, in den Bergzoo nach Halle kommen, wo sie mit ihrer Tochter Tana (19 Jahre) wiedervereint wird. Dabei lernt sie dann auch ihre beiden Enkelinnen Tamika (4 Jahre) und Elani (knapp 1 Jahr) kennen.
Der Elefantenbestand wird auf europäischer Ebene im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms (EEP) ganzheitlich betreut. Innerhalb der EEPs legen Komitees, bestehend aus Experten unterschiedlicher Zoos, neue Herdenzusammenstellungen und daraus resultierende Tierumzüge fest. Was sich als überaus komplexe, häufig monatelange Prozesse gestaltet, dient letztlich der naturnahen und tiergerechten Haltung von Afrikanischen Elefanten. Mit den beiden Transporten versucht das EEP nunmehr, die natürlichen Familienstrukturen innerhalb der Zoopopulation der Afrikanischen Elefanten besser herzustellen.
Ein Abschied fällt immer schwer, besonders unseren Tierpflegern, aber natürlich auch den Besuchern, die unsere Tiere häufig intensiv begleiten, berichtet Zoodirektor Dr. Dennis Müller. Ziel muss es aber sein, unsere Elefanten zukünftig in einer natürlicheren Herdenstruktur zu betreuen. Mit den anstehenden Transporten gehen wir dabei einen wichtigen Schritt in diese Richtung.