Uniklinikum Halle (Saale) beteiligt sich erneut am Welt-Sepsis-Tag

von 9. September 2015

Patienten, die eine Sepsis überleben, haben im Vergleich zu anderen Krankenhauspatienten ein doppelt so hohes Risiko, in den folgenden fünf Jahren zu versterben. Zudem leiden sie häufig an körperlichen, kognitiven und psychischen Spät- und Langzeitfolgen.

Anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am Sonntag, 13. September 2015, laden Professor Dr. Michael Bucher, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, sowie PD Dr. Dieter Worlitzsch von der Stabsstelle Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Halle (Saale) von 14 bis 15 Uhr zu einer Informationsveranstaltung ein. Michael Bucher ist international anerkannter Sepsis-Experte, hat zu dem Thema habilitiert und sich seither auch grundlagenwissenschaftlich damit beschäftigt. Aktuell arbeitet er an einer neuen S3-Leitlinie für Sepsis mit, die im kommenden Jahr veröffentlicht werden soll.

Prof. Bucher wird an dem Nachmittag zum Thema „Diagnose und therapeutische Möglichkeiten“ referieren. Im Anschluss hält PD Dr. Worlitzsch einen Vortrag über die „Vermeidung von Krankenhaus-Infektionen durch multiresistente Erreger“. Die Veranstaltung findet im Hörsaal 1 des Funktionsgebäudes 5/6 im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, statt.

Eine Sepsis entsteht, wenn es aufgrund einer Infektion zu einer systemischen Entzündungsreaktion des Organismus kommt und das eigene Gewebe und die eigenen Organe geschädigt werden. Sepsis kann zu Schock, Multiorganversagen und Tod führen, vor allem wenn sie nicht frühzeitig erkannt und sofort behandelt wird. Sie ist eine medizinische Notfallsituation wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, aber noch immer nicht als solche im Bewusstsein der Menschen verankert. Dabei könnte die zügige Einleitung adäquater Behandlungsmaßnahmen, insbesondere Antibiotikatherapie, intravenöse Flüssigkeitsgabe und Sanierung des Infektfokus, nachgewiesenermaßen das Risiko zu versterben deutlich senken.

Bereits zum vierten Mal findet unter dem Slogan „stop sepsis, save lives“ der Welt-Sepsis-Tag nun statt – immer am 13. September. Initiiert wurde er von der auf deutsche Initiative hin gegründeten Global Sepsis Alliance (GSA), um auf die gemeinhin auch als Blutvergiftung bekannte Infektionskomplikation und ihre Folgen aufmerksam zu machen. Weltweit werden an diesem Tag verschiedene Aktivitäten organisiert, mehr als 3.500 Krankenhäuser und Organisationen beteiligen sich daran.

Des Weiteren soll bis zum Jahr 2020 eine Verringerung der Sepsisfälle aufgrund besserer Prävention von Infektionskrankheiten um 20 Prozent, eine Verringerung der Sepsissterblichkeit um zehn Prozent sowie eine hundertprozentige Verbesserung von Aufklärung, Früherkennung und Rehabilitationsangeboten erreicht werden.

Weitere Informationen unter www.world-sepsis-day.org und www.sepsis-gesellschaft.de