Apotheker sichern Arzneimittelversorgung auf dem Land

von 26. Oktober 2012

Hier können die Apotheken mit der Einrichtung von Rezeptsammelstellen die Versorgung von Menschen auf dem Land, die selbst nicht mobil sein können, erheblich erleichtern. „Apotheken haben einen flächendeckenden Versorgungsauftrag zu erfüllen. Rezeptsammelstellen garantieren kurze Wege für die Patienten auch in dünn besiedelten Gebieten“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.

Konkret heißt das, dass in Orten mit einer ärztlichen Sprechstunde, jedoch ohne eigene Apotheke ein Rezeptbriefkasten installiert wird. Dieser wird von einer nahegelegenen Apotheke betreut, die dafür eine Genehmigung der Apothekerkammer erhalten hat. Der Kasten wird regelmäßig geleert und die benötigten Arzneimittel werden zugestellt. Den Patienten entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten. Der Betrieb einer solchen Rezeptsammelstelle ist mit Auflagen verbunden. Damit wird die regelmäßige und unverzügliche Belieferung sichergestellt. Besonderes Augenmerk wird außerdem auf den Schutz vor unberechtigtem Zugriff auf die sensiblen Rezeptdaten gelegt. Ebenso wichtig ist das Thema Beratung. Jedes Arzneimittel muss fachgerecht mit Hinweisen zur Einnahme übergeben werden. Für diesen Dienst wird ausschließlich Personal der Apotheke eingesetzt. „Wie die Apotheke ist daher auch der Bote in der Regel bei den Patienten bekannt. Dass sichert Vertrauen. Natürlich ist auch jederzeit ein telefonischer Kontakt zwischen Patient und Apotheke möglich“, benennt Dr. Jens-Andreas Münch Vorteile dieser Versorgungsart.

Derzeit werden in Sachsen-Anhalt rund 200 Rezeptsammelstellen unterhalten. Natürlich können diese nicht die direkte Betreuung in der Apotheke vor Ort ersetzen. „Wir sind aber froh, diese Möglichkeit zu haben. Auch wenn der Aufwand groß ist, kann so die zuverlässige flächendeckende Arzneimittelversorgung der älter werdenden Bevölkerung auf dem Land abgesichert werden. Von Seiten der Politik und von den Krankenkassen erwarten wir die notwendige Rückendeckung und eine faire Vergütung, um diese Aufgabe auch in den kommenden Jahren erfüllen zu können“, so der Kammerpräsident. Und ergänzt: „Kurzsichtige Sparmaßnahmen stehen sonst am Ende dem Patientenwohl im Wege.“