Halles Gesundheitsschutz ist vorbildlich

von 6. November 2009

Gestern hat HalleForum.de schon darüber berichtet, dass die Stadt Halle (Saale) mit dem Corporate Health Award ausgezeichnet wurde. Die Saalestadt erhielt den Preis in der Kategorie Innovative Gesundheitsstrategie. Finanzdezernent Egbert Geier informierte am Freitag näher über die Ehrung und die Projekte der Stadtverwaltung.

„Wir sind in einer Liga mit Global Playern wie SAP, Daimler, Commerzbank und der Deutschen Bahn“, freute sich Geier. Doch das war nicht immer so im Gesundheitsschutz der Stadtverwaltung. Im Jahr 2000 gab es erste zögerliche Versuche einzelner Mitarbeiter, auf ehrenamtlicher Basis. Ihnen gelang es, die Krankenkassen mit ins Boot zu holen. 2003 befasste sich die Stadtspitze mit der Thematik, verabschiedete in der Beigeordnetenkonferenz ein Grundkonzept, was in eine Dienstvereinbarung mündete. Zwei Jahre später gab es Projekte gegen Mobbing, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Und im Jahr 2007 konnte Arbeits- und Gesundheitsschutz verknüpft werden.

Mit Erfolg, wie Geier an Hand von Zahlen betonte. So sank die Zahl der Arbeitsunfälle von 109 im Jahr 2005 auf 66 in diesem Jahr. Die Zahl der krankheitsbedingten Ausfälle ging um 22 Prozent, und entlastet so auch die Stadtkasse. Für Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gab die Stadt in diesem Jahr 6 Millionen Euro aus, vor vier Jahren waren es noch anderthalb Millionen Euro mehr.
Um die Hälft konnten Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen erhöht werden, die Zahl der rauchenden Mitarbeiter ging um 15 Prozent zurück. Und 350 Arbeitsplätze konnten, auch dank einer Förderung von 100.000 Euro, ergonomisch umgestaltet werden.

Halles Gesundheitsmanagerin Angelika Block informierte über die Präventionsprojekte für die 2672 städtischen Mitarbeiter und die Mitarbeiter der Eigenbetriebe. Rückenmassagen gebe es oder Yoga-Kurse. Die müssen die Mitarbeiter zwar bezahlen. Block sieht den Vorteil aber darin, dass die Angebote direkt vor Ort am Arbeitsplatz wahrgenommen werden können. Auch Betriebsrabatte mit Fitnesscentern hätten ausgehandelt werden können, eine Bowlinggruppe habe sich gegründet und auch an der Fahrrad-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ beteiligt sich die Stadt.

Der Corporate Health Award ist eine gemeinsame Initiative von Handelsblatt, TÜV SÜD Life Service und EuPD Research unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS).