Bergner weiter in der Kritik

von 20. September 2009

Sind Homosexuelle Menschen persönlichkeitsgestört? Genau diese Aussage soll der CDU-Direktkandidat für die Bundestagswahl, Christoph Bergner, während eines Wahlforums im Elisabethgymnasium getroffen haben. Er sei missinterpretiert worden, erklärte Bergner (HalleForum.de berichtete).

Doch gerade im Bundestagswahlkampf wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Und so reißt die Kritik an Bergner nicht ab. Bündnis 90 / Die Grünen fordern nun die CDU auf, sich von den Äußerungen ihres Direktkandidaten zu distanzieren. “Bergner hat seine Maske fallen lassen”, so die Grünen-Landesvorsitzende und Direktkandidatin ihrer Partei in Bergners Wahlkreis. Trotz Toleranzgerede trete Bergner weiterhin dafür ein, dass Schwule und Lesben wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Er lehne nicht nur eine Ergänzung von § 3 des Grundgesetzes zum Schutz der sexuellen Identität ab. “Vielmehr diffamiert er homosexuelle Jugendliche, indem er ihnen öffentlich eine Störung der Persönlichkeitsentwicklung bescheinigt”, erklärte Dalbert. “Trotz meines Zwischenrufs, dass es hier um Diskriminierung gehe und nicht um Persönlichkeitsprobleme, beharrt er auf seiner diffamierenden Position.“

„Auch im Anschluss an diesen Vorfall lässt Bergner jede Gelegenheit zur Entschuldigung verstreichen”, fährt Dalbert fort. So sei er Volker Beck, menschenrechtspolitischem Sprecher von Bündnis 90 / Die Grünen, Hendrik Lange, Vorsitzender des BBZ "lebensart" e.V., Swen Knöchel vom Stadtverband Die Linke sowie von Felix Peter, Stadtvorsitzender des Jusos, aufgefordert worden sich zu entschuldigen. “Herr Bergner ist dieser Aufforderung bis heute nicht nachgekommen. Damit wird für mich klar: Für Herrn Bergner sind Homosexuelle gestörte Menschen. Das ist skandalös und nicht hinnehmbar. Ich fordere daher die CDU auf, sich von diesen diffamierenden Äußerungen Bergners zu distanzieren”, so Claudia Dalbert abschließend.