Brückenschlag für die Osttangente

von 27. November 2011

Nun haben die Stadträte das letzte Wort. Nachdem sich bereits ein Gutachten beim Bau der Osttangente für eine Brücken-Variante ausgesprochen hat, folgt nun auch die Stadtverwaltung dieser Empfehlung. In ihrer Beschlussvorlage für den Dezember schlägt auch Baudezernent Uwe Stäglin Brücken über die Berliner Straße, die Bahngleise und die B 100 vor. Untersucht wurden zudem Varianten mit Unterführungen sowie einen Bau der Osttangente nur bis zur Berliner Straße. Diese Varianten wurden wegen der Kosten beziehungsweise wegen mangelnder verkehrlicher Effekte verworfen, so die Stadt.

Die Brücken-Variante hingegen stelle "eine planerisch ausgewogene Trassierung des letzten Abschnittes der Haupterschließungsstraße Gewerbegebiete Halle-Ost dar", heißt es in der Beschlussvorlage. "Durch die direkte Anbindung der HES an die B 100 wird nicht nur der innerstädtische Verkehr entlastet, sondern auch der direkten überregionalen Anbindung der Gewerbegebiete Halle-Ost Rechnung getragen." Sie weise die "geringsten Baukosten beim geringsten Kostenrisiko" auf. 26,6 Millionen Euro soll die Brücken-Variante laut Stadt kosten. An beiden Straßenrändern sollen Baumreihen gepflanzt werden, so dass ein Allee-Charakter entsteht. Im Bereich Dautzsch soll die Trasse entgegen bisherigen Planungen in einer langgezogenen Kurve um bis zu 52 Meter verschwenkt werden, schlägt die Stadt vor. So könnte man die Anlieger besser vor Schadstoffen und Lärm schützen, heißt es.

Allen anderen Varianten erteilt die Stadt wie bereits in der Vergangenheit eine Abfuhr. Deutlich teurer würden hingegen die von Anliegern gewünschten Unterführungen. 40,8 Millionen Euro wären hierfür nötig, vor allem wegen der durch den Grundwasserstand nötigen Wanne. Doch auch an die Bahn müssen Ausgleichszahlungen erfolgen. Vier Millionen Euro weniger als diese Variante wären bei kürzeren Trögen und steileren Zufahrten in die Tunnel nötig, die Nutzung durch Lkw wäre dadurch eingeschränkt. 28 Millionen Euro wären für einen Bau bis zur Berliner Straße nötig. Allerdings hätte es erhebliche Auswirkungen (Schadstoffe, Lärm) auf die Anlieger der Berliner Straße, den Verkehr hier entlang zu leiten.

In zweieinhalb Wochen soll der Stadtrat den Grundsatzbeschluss fassen. Im kommenden Jahr stehen dann der detaillierte Entwurf und die Planfeststellung an. Mehr zum Gutachten lesen Sie hier.