Über 40 Jahre hat er am Reilsberg verbracht. Nach seinem abgeschlossenen Biologiestudium bewarb sich, der damals frisch gebackene Tierphysiologe, als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo Halle. Man konnte ihm aber lediglich eine Stelle als Tierpfleger anbieten. Diese nahm er an und so begann seine Zeit im Zoo Halle. Später wurde er Zootierinspektor und war für Tierernährung und Technik zuständig. 1986 übernahm er die Stelle des Zoodirektors.
Der Zoo war zu diesem Zeitpunkt in keinen guten Zustand. Aber zusammen mit dem hervorragenden Team, welches er übernommen hatte, viel Herz und Engagement hieß es fortan Ideen zum Wohl der Tiere umsetzen.
Die Neubauten vonElefantenhaus, Raubtierhaus, Seebärenanlage, den Affenhäusern sowie des Parkhauses, für die er sich einsetzte, sind nur einige seiner Verdienste.
In enger Verbundenheit und Zusammenarbeit mit seinem Zoo-Team entstanden über die Jahre viele neue Anlagen, Programme, sowie alljährliche Highlights für die Besucher auf dem einzigartigen Reilsberg.
41 Jahre hat er am Reilsberg verbracht, mehr wie die Hälfte seines Lebens, davon 28 Jahre als Zoodirektor nun geht er in den verdienten Ruhestand.
Wird da nicht im Leben fortan etwas fehlen haben wir ihn gefragt, worauf er lächelnd sagte: Ich muss mich erst einmal an den Zustand des Nichtstuns gewöhnen, ganz werde ich nicht weg sein. Ich werde es nicht wie andere Zoodirektoren manchen, die mit dem ersten Tag des Ruhestandes nie wieder einen Fuß in den Zoo gesetzt haben. Der Zoo wird immer ein Teil meines Lebens bleiben. Gern stehe ich als Ratgeber auch weiterhin zur Verfügung. Denn die Arbeit an einem und in einem Zoo ist nie beendet.”
“Einer meiner Vorgänger hat gesagt: “Eine Stadt braucht keinen Zoo, aber wenn sie einen hat, dann muss sie sich ihn bewahren.” Der Zoo ist der Zugang zur Natur. Im Zoo lernen wir Wesentliches über die Natur. Er ist gesellschaftliche Kultur. Fast alles, was wir über die Wildtiere wissen, haben wir in Zoos gelernt. Der Zoo ist nicht für die Tiere, sondern für Menschen. Das muss klar sein. Unseren Tieren geht es gut und besser als vielen Menschen. Fast alle Tiere in unserem Zoo sind auch im Zoo geboren. Der Zoo an sich ist und bleibt immer ein Spagat und Kompromiss. Aber diesen Spagat weiterzuführen ist nun die Aufgabe meines Nachfolgers. Diesem wünsche ich bereits jetzt alles Gute bei seiner Arbeit. Er bekommt ein tolles und einzigartiges Team, auf welches er immer zählen kann.”
Hallelife möchte sich an dieser Stelle nochmals beiAndreas Jacob für die über 13 Jahre Zusammenarbeit recht herzlich bedanken. Immer hatte er auch für uns ein offenes Ohr, gab gern Auskünfte und Erklärungen. Wir möchten auch im Namen der Hallenser DANKE sagen. Danke für die geleistete Arbeit.
Wir wünschen ihm einen wohlverdienten Ruhestand.
Hier die Abschiedsrede von Andreas Jacob am gestrigen Tag:
