Proteste gegen Anlage im Hafen

von 4. März 2010

Bei seinem Widerstand gegen eine Anlage von Logoil in Heide-Süd hatte er schon Erfolg. Nun hat Gerhard Kotte ein neues Ziel vor Augen: eine Anlage im Hafen Halle, die Auswirkungen auf Kröllwitz habe. Die Firma Pyrolyx will im Hafen Halle aus Gummigranulat Öle und Karbonate hergestellen, wie sie beispielsweise in Druckerpatronen vorkommen, aber auch in Reifen und Baustoffen.

Mit einem Flugblatt und einem Schreiben an örtliche Mandatsträger aus Stadtrat und Bundestag will sich Kotte nun Gehör verschaffen. Nahezu ohne Beteiligung der Öffentlichkeit und eine dringend erforderliche Umweltverträglichkeitsprüfung hätten die Stadt Halle und das Landesverwaltungsamt die Anlage im Trothaer Hafen genehmigt, so Kotte. Gefährliche und nicht gefährliche Industrieabfälle dürften auf dem Gelände gelagert und verwertet werden.

“Empörend ist, dass das Landesverwaltungsamt im Rahmen einer Einzelfallprüfung nach §3a UVPG festgelegt hat, dass eine umfangreiche gesetzlich erforderliche Umweltverträglichkeitsprüfung nicht durchgeführt wird, da durch das Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen zu befürchten sind”, erklärte Kotte weiter. Im Genehmigungsbescheid werde aber davon ausgegangen, dass Gefährdungen durch teilweise stark krebserregende Stoffe auftreten, Schwefeldioxid, Stickstoffmonoxid und Quecksilber. Auch mit erheblicher Lärmbelästigung sei zu rechnen, so Kotte.

In der Stadt sieht man das ein bisschen anders. Man habe zwar Verständnis für die Sorgen der Anwohner. Jedoch würden alle Grenzwerte eingehalten. Und beim Landesverwaltungsamt sieht man keine Pflicht, eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Dem Vorhaben könnten keine erheblich nachteiligen Umwelteinwirkungen unterstellt werden.

Pyrolyx will 22 Millionen Euro investieren, bis zu 60 neue Jobs schaffen.