Sprachverband kritisiert Moonlight Shopping

von 2. September 2010

Am Freitag können die Hallenser in der Innenstadt bis 22 Uhr einkaufen gehen. Die Händler laden zum „Moonlight Shopping“ ein. Das kritisiert der Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS). An den längeren Öffnungszeiten stören sich die Hüter der deutschen Sprache nicht, viel mehr stört man sich an englischen Begriffen. „Warum nennt man diesen erweiterten Ladenschluss gerade Moonlight-Shopping, wo wir doch fast Neumond haben?“, fragt sich Arne-Grit Gerold, Regionalleiterin des Vereins Deutsche Sprache e.V. (VDS) in Halle (Saale). „Und obwohl in Deutschland der Euro gesetzliches Zahlungsmittel ist, muss man wohl vorher in die Wechselstube, um sich mit britischen Pfund zur versorgen?“

Die englischen Bezeichnungen würden zu Missverständnissen führen und dem sprachlichen Verfall weiter Vorschub leisten. Deshalb wolle man den Englisch- und Denglischwahn eindämmen. Zum diesjährigen »Tag der deutschen Sprache« lade man deshalb alle sprachlich Interessierten am 11. September um 11 Uhr in das Mitteldeutsche Multimediazentrum Halle in der Mansfelder Straße 56 zum öffentlichen und persönlichen Meinungsaustausch über die deutsche Sprache ein. Hier stellen Prof. Dr. Walter Krämer, Gründer und erster Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache e.V. sowie Sprecher des Vorstandes der Stiftung Deutsche Sprache, und Dr. Cornelius Sommer, Vorsitzender des Beirats der Stiftung Deutsche Sprache, ihr aktuelles Buch »Deutsch lebt! Ein Appell zum Aufwachen« vor, welches sie mit Wolf Schneider und Josef Kraus geschrieben haben.