Stadt legt Stadionpläne vor

von 6. April 2009

Die Pläne zum Bau eines neuen Stadions in Halle (Saale) nehmen Gestalt an. Am kommenden Dienstag werden Ordnungs-, Planungs, Finanz-, Bau- und Sportausschuss in einer gemeinsamen Sitzung über das Realisierungskonzept für das Bauvorhaben beraten. Daneben stehen Standortvarianten für die Ballsporthalle sowie der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes auf der Tagesordnung. Unklar ist jedoch noch, ob die Ausschüsse in ihrer gemeinsamen Beratung bereits zu einem Ergebnis kommen oder eine zweite Sitzung notwendig ist. Denn Absprachen in der Fraktionen haben nicht stattfinden können. Die Stadtverwaltung hat die Unterlagen erst nach den Fraktionssitzungen am Montag verschickt. Bis 17 Uhr habe man noch der Vorlage den letzten Feinschliff verpasst, so ein Mitarbeiter der Verwaltung. Unter anderem sei das rund 50 Seiten starke Papier vor dem Verschicken noch einmal Korrektur gelesen worden. Bereits der Grundsatzbeschluss zum Stadionbau vor einmal halben Jahr sorgte für Diskussionen in einer gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Sportausschuss. Auch damals hatte die Stadtverwaltung Fristen nicht eingehalten.

“Nicht so schön”, nannte der SPD-Fraktionsvorsitzende Johannes Krause die verspätete Beschlussvorlage. “Aber auf die Beschlussfassung wird das keinen Einfluss haben.“ Der CDU-Fraktionsvorsitzende Bernhard Bönisch machte deutlich, dass es am 14. April nur eine erste Lesung geben soll. Die Entscheidung wolle man schließlich am 22. April in den Beratungen treffen. Das letzte Wort hat dann der Stadtrat eine Woche später.

Die Stadt schlägt in ihrer Vorlage vor, die “bauliche Lösungsvariante C” als Referenzentwurf umzusetzen (weitere Informationen). Diese Variante hatte Planungsdezernent Thomas Pohlack bereits im März-Stadtrat favorisiert. Für den Betrieb der Arena soll eine Betreibergesellschaft verantwortlich sein, die mehrheitlich mit mindestens 50,1 Prozent der Stadt Halle gehört. Je maximal 24,5 Prozent sollen HFC und die Baugesellschaft halten. Für die Organisation und die Vermarktungsrechte der Fußballspiele wird der HFC verantwortlich sein.

Die Zuschüsse für das neue Stadion sollen 370.000 Euro nicht überschreiten. 180.000 Euro davon soll die VNG übernehmen. Die Baukosten von 17,5 Mio. Euro trägt das Land mit rund 6 Mil. Euro. Weitere 1 Mio. Euro kommt aus der Stellplatzablöse. Die restlichen 10,5 Mio Euro will die Stadt durch Immobilienverkäufe aufbringen.

Für die Ballsporthalle soll die Verwaltung spätestens im dritten Quartal diesen Jahres ein Realisierungs-, Betriebs und Finanzierungskonzept vorlegen. Als mögliche Standorte für die Halle mit 1.500 Plätzen schlägt die Stadt das Stadion in Halle-Neustadt oder das Kreuzvorwerk vor. Zunächst soll der Rat einen Grundsatzbeschluss fassen.