Seit 1994 organisieren drei Träger der freien Wohlfahrt zusammen das Angebot Wohnsozialisierungshilfen (WoSoHi). Doch die professionelle Hilfe für obdachlose und in Wohnungsnot geratene Menschen steht wegen Sparplänen der Stadt vor dem Aus. Statt der vier Mitarbeiter sollen künftig nur noch zwei Stellen bei einem Träger zur Verfügung stehen. Derzeit betreut WoSoHi 24 Familien in Übergangswohnheimen (Obdachlosenunterkünften), die 2010 wieder in eigene Wohnungen ziehen und dort weiterhin betreut werden sollen.
Fehlen uns zwei Mitarbeiter, können wir die weitere Betreuung aller Familien nicht mehr absichern, sagt Birgit Reinhardt, Geschäftsbereichsleiterin der PSW Sozialwerk GmbH. Hinzu kämen Menschen, die aus verschiedenen Gründen durch das soziale Netz gefallen sind und Unterstützung bräuchten. Oft seien Schulden die Ursache von Jobverlust, und mit Sucht, Depressionen und Suizid verbunden. Weitere Hilfebedürftige müssten dann abgewiesen werden.
Seit 2008 habe die Art und Weise von Zwangsräumungen an Schärfe zugenommen, weiß Reinhardt aus Erfahrung. Die persönliche Betreuung und Beratung der Menschen ohne Dach über dem Kopf sei hingegen aufwändiger und bürokratischer geworden. Die erste Kürzung unserer Ressourcen um zwei Stellen haben wir 2007 in Kauf genommen. Sollte diese zweite Reduzierung wahr werden, können wir das nicht mehr kompensieren, stellt Birgit Reinhardt klar. Eine Folge: Die Zahl an Obdachlosen und vagabundierenden Menschen werde zunehmen.