Verfügbares Einkommen ist 2022 um 5,5 % gestiegen

Verfügbares Einkommen ist 2022 um 5,5 % gestiegen
von 7. Mai 2024

Das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Sachsen-​Anhalt umfasste 2022 ein Volumen von 50 036 Mill. EUR und stieg nach Angaben des Statistischen Landesamtes gegenüber dem Vorjahr um 5,5 %.

Im Bundesdurchschnitt nahm das Volumen des Verfügbaren Einkommens um 6,3 % zu.

Je Einwohnerin bzw. Einwohner betrug 2022 das Verfügbare Einkommen in Sachsen-​Anhalt durchschnittlich 22 974 EUR. Gegenüber 2021 bedeutete dies eine Zunahme um 1 174 EUR (+5,4 %). Im Bundesdurchschnitt wuchs das Verfügbare Einkommen pro Kopf um 1 363 EUR (+5,6 %) und erreichte eine Höhe von 25 830 EUR. Jeder Einwohnerin bzw. jedem Einwohner von Sachsen-​Anhalt standen damit durchschnittlich 88,9 % des Pro-​Kopf-Bundeswertes zur Verfügung, der niedrigste Wert im Bundesländervergleich.

Maßgeblich für das Wachstum des Verfügbaren Einkommens war die Zunahme des Primäreinkommens, welches das Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen (z. B. Kapitalerträge und Pachteinkommen) ist. Dieses nahm in Sachsen-​Anhalt pro Person gegenüber 2021 um 1 358 EUR zu (+6,2 %) und erreichte eine Höhe von 23 125 EUR. Im Bundesdurchschnitt betrug das Primäreinkommen pro Kopf 31 462 EUR und damit 1 755 EUR mehr als 2021 (+5,9 %). Jeder Sachsen-​Anhalterin bzw. jedem Sachsen-​Anhalter standen somit beim Primäreinkommen durchschnittlich nur 73,5 % des Pro-​Kopf-Bundeswertes zur Verfügung. Ursache hierfür war neben den geringeren empfangenen Arbeitnehmerentgelten (77,1 % des Pro-​Kopf-Bundeswertes) insbesondere das niedrige Niveau der Vermögenseinkommen (49,2 %) in Sachsen-​Anhalt.

Das geringere Pro-​Kopf-Wachstum des Verfügbaren Einkommens um 5,4 % im Vergleich zum Primäreinkommen (+6,2 %) ist neben der schwächeren Zunahme der empfangenen monetären Sozialleistungen (+2,1 % bzw. +206 EUR) vor allem auf den deutlichen Anstieg der zu leistenden Nettosozialbeiträge (+6,4 % bzw. +456 EUR) zurückzuführen. Durch den Rückgang der Kurzarbeit mussten wieder mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Sozialbeiträge vollständig selbst entrichten, zusätzlich stiegen der Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Zuschlag für Kinderlose in der gesetzlichen Pflegeversicherung.

Das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte (einschließlich der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck) gibt an, wie viel Geld den Einwohnerinnen und Einwohnern der betrachteten Region für Konsum und zum Sparen zur Verfügung steht. Es ergibt sich aus dem Primäreinkommen zuzüglich empfangene monetäre Sozialleistungen sowie empfangene sonstige laufende Transfers und abzüglich Einkommen-​ und Vermögensteuer, Nettosozialbeiträge sowie geleistete sonstige laufende Transfers. Die Werte werden neben den wirtschaftlichen Gegebenheiten eines Bundeslandes auch von Pendlerverflechtungen und der demografischen Struktur beeinflusst.

Die vorliegenden Berechnungsergebnisse resultieren aus der Gemeinschaftsarbeit aller Statistischen Landesämter im Arbeitskreis “Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder”. Ausführliche Ergebnisse können der Internetseite des Statistischen Landesamtes Sachsen-​Anhalt oder dem in Kürze erscheinenden Statistischen Bericht „Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts sowie Einkommen der privaten Haushalte“ entnommen werden. Ergebnisse für alle Bundesländer werden vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ in der Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 1 Band 5 unter www.vgrdl.de veröffentlicht.