Bombenfund im Kieswerk Wallendorf

von 25. November 2010

Eine unangenehme Überraschung erlebten die Mitarbeiter eines Kieswerkes in der Nähe von Wallendorf (Schkopau), Saalkreis, am Mittwochnachmittag. Beim Freilegen eines Kiesvorkommens mittels eines Baggers wurden vier Bomben in etwa zwei Meter Tiefe freigelegt.

In vorbildlicher Weise wurde sofort die Polizei verständigt und das Gelände durch die Firma selbst evakuiert. Der zugezogene Experte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes konnte einige Stunden später Entwarnung geben – es handelte sich um leere Bombenhülsen von denen keine Gefahr ausging.

Bei den Bomben handelte es sich um die Körper deutscher Bomben mit einer Länge von rund 120 Zentimeter und einem Durchmesser von circa 50 Zentimeter, welche unbezündert im Erdreich lagerten. Durch eine Öffnung im Boden konnte der Experte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes feststellen, dass keine Sprengstofffüllung vorhanden war. Nach der Sichtprüfung wurde die Feststellung durch die Möglichkeit, die Bomben per Hand zu bewegen bestätigt. Um jegliches Risiko auszuschließen, werden die Bomben nach der heute stattfindenden Bergung in einer Anlage des Kampfmittelbeseitigungsdienstes einer genauen Untersuchung unterzogen.

Wie die Bomben zum jetzigen Fundort gekommen sind, lässt sich nur mutmaßen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um Nebelbomben, welche im Krieg im Umfeld der Chemieanlagen installiert und dazu genutzt wurden, die Chemieanlagen vor Luftangriffen einzunebeln und so vor Beschädigungen bzw. Zerstörung zu schützen. Weitere derartige Funde sind nicht auszuschließen.

Beim Verdacht des Auffindens von Kampfmitteln sollte unverzüglich die Polizei verständigt und der Fundort verlassen werden – wie es im vorliegenden Sachverhalt vollzogen wurde. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes können beim Verdacht des Auffindens von Kampfmitteln an jedem Wochentag, rund um die Uhr, von der Polizei angefordert werden. Kampfmittel verlieren auch nach langer Zeit nichts von ihrer Gefährlichkeit. Durch die lange Lagerzeit können Sicherungseinrichtungen ihre Wirkung verlieren und die Gefährlichkeit erhöhen. Eine Einschätzung kann nur von Fachleuten vorgenommen werden.