Hälfte der Deiche auf neuem Stand

von 1. August 2012

 (dpa) Zehn Jahre nach der Jahrhundertflut an der Elbe ist in Sachsen-Anhalt knapp jeder zweite Deich auf neustem Stand. Mit Hilfe von Investitionen in Höhe von rund 450 Millionen Euro seien knapp 50 Prozent der Deiche entsprechend der DIN-Norm aufgerüstet worden, sagte Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.Die übrigen, bei denen zum Beispiel noch Wege für eine bessere Verteidigung im Falle einer Flut fehlen, sollen bis zum Jahr 2020 für rund 600 Millionen Euro auf dieses Niveau gebracht werden. Nach Auffassung des Umweltbundesamtes wurde in Deutschland seit der Flut Mitte August 2002 zwar viel zum besseren Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser getan – aber noch nicht genug. “Die Flüsse brauchen nach wie vor mehr Platz, um sich bei Hochwasser auf natürliche Art und Weise ausbreiten zu können”, sagte der Gewässerschutzexperte beim Umweltbundesamt (UBA), Jörg Rechenberg. Es müssten noch mehr Deiche zurückverlegt werden, um ehemalige Auen wieder mit dem Fluss zu verbinden. Auch der BUND forderte dies. Die Menschen müssten auch mehr Respekt vor der Natur haben. Bei dem Hochwasser im August 2002 waren nach Angaben des Umweltministeriums allein in Sachsen-Anhalt Schäden von zwei Milliarden Euro entstanden. Laut einer Bilanz des Landesbetriebs für Hochwasserschutz gab es 300 Deichschäden mit 17 Deichbrüchen. Mehr als 55.000 Hektar Fläche wurden überflutet. Mehrere 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.