Welche Bedeutung hat das Führungszeugnis heutzutage für Beruf und Co?

von 12. Dezember 2018

Hier findet man Auszüge aus dem Bundeszentralregister. Im Bundeszentralregister sind die strafrechtlichen Verurteilungen durch deutsche Gerichte, Vermerke über Schuldunfähigkeit, bestimmte Verwaltungsentscheidungen und weitere besondere gerichtliche Feststellungen eingetragen. Zusätzlich sind die ausländischen Verurteilungen gegen deutsche Staatsbürger und auch gegen in Deutschland geborene oder wohnhafte Personen dort eingetragen.

Wenn zum Beispiel ein Unternehmen einen neuen Mitarbeiter einstellen möchte, kann es von großem Interesse sein zu wissen, mit wem man es genau zu tun bekommt. Dann könnte das Führungszeugnis schon einiges über den möglichen Kandidaten aussagen. Die Frage ist nur, ob jeder Arbeitgeber wirklich ein solches Führungszeugnis verlangen darf oder, ob es sogar Berufe gibt, bei denen ein Führungszeugnis vorgeschrieben ist? Als Arbeitgeber hat man nicht die Möglichkeit, dieses Führungszeugnis beim Bundesjustizministerium selbst anzufordern. Es kann immer nur die betreffende Person selbst das Zeugnis beantragen. Deswegen wird meist eine Klausel in dem Arbeitsvertrag geschrieben, mit der sich der neue Arbeitnehmer verpflichtet, ein Führungszeugnis oder sogar ein erweitertes Führungszeugnis bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nachzureichen.

Wer kann ein Führungszeugnis wo beantragen?

Wer über 14 Jahre alt ist, kann so einen Auszug aus dem Bundeszentralregister beantragen. Dieser Auszug ist das Führungszeugnis. Die Beantragung kann man entweder persönlich beim Einwohnermeldeamt am Haupt- oder Nebenwohnsitz oder auch schriftlich (wenn die Identität des Beantragenden nachgewiesen ist), etwa durch eine amtliche Beglaubigung der Unterschrift, vornehmen. Wie und wo man das Führungszeugnis in Halle erhält, kann man schnell und einfach zum Beispiel bei amtsweg.com erfahren.

Was gibt es generell für Arten und Zwecke von Führungszeugnissen?

Ein Führungszeugnis kann man zur Vorlage bei einer Behörde oder auch für private Zwecke beantragen. Dabei wird ein Führungszeugnis für private Zwecke direkt an die Person geschickt, die es angefordert hat. So erfährt diese direkt, was für Angaben über sie beim Bundeszentralregister vermerkt wurden. Vermerkt werden hier nur Verurteilungen, bei denen die Geldstrafe über 90 Tagessätze liegt oder eine Bewährungsstrafe von mehr als drei Monaten verhängt wurde und, sofern keine weiteren Vorstrafen bestehen.

Wenn aber ein Führungszeugnis für eine Behörde benötigt wird, wie dieses direkt an die Behörde geschickt, die das Führungszeugnis verlangt hat. Es muss dazu auch angegeben werden, zu welchem Zweck die Behörde das Führungszeugnis benötigt. Im Führungszeugnis für eine Behörde sind deutlich mehr Informationen vermerkt, als im Führungszeugnis für private Zwecke. Man hat aber die Möglichkeit, das Führungszeugnis für eine Behörde erst einmal beim zuständigen Amtsgericht einzusehen. Dann kann man entscheiden, ob das Führungszeugnis an die Behörde weitergeleitet werden soll.

Wer einer Stelle beispielsweise als Erzieher, Lehrer, Nachhilfelehrer oder Leiter einer Jugendgruppen nachgehen möchte, der wird ein Erweitertes Führungszeugnis benötigen. Dieses Zeugnis ist wesentlich umfangreicher, denn hier werden auch noch Verurteilungen wegen Sexualstraftaten, andere Sexualdelikte und weitere für den Schutz von Kindern und Jugendlichen besonders relevanter Straftatbestände vermerkt. Sogar dann, wenn diese Verurteilungen schon länger zurückliegen und die verhängten Strafen gering waren.