Behinderte in Entwicklungsländern

von 31. März 2010

Rund 80 Prozent aller Behinderten weltweit leben in Entwicklungsländern. Dies bedingt in den meisten Fällen besonders große Armut und kaum Chancen auf Bildung oder gar Arbeit. Oft werden Behinderte von Entwicklungshilfe ausgeschlossen, können beispielsweise an Anti-AIDS-Veranstaltungen nicht teilnehmen, weil sie keine Möglichkeit haben dorthin zu kommen. Nur ein Prozent aller Bedürftigen hat in Entwicklungsländern Zugang zu einem Rollstuhl.

Diese Fakten referierte am Dienstag Abend Mareike Bübel vom bezev (Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V.) im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung „Entwicklung ist für alle da“. Die vom bezev erstellte Wanderausstellung, wurde vom Friedenskreis Halle e.V. nach Halle geordert, um im Wartebereich des St. Elisabeth Krankenhaus möglichst viele Menschen für das Thema Entwicklungsarbeit und Behinderung zu sensibilisieren. Auf den zwölf Tafeln werden hauptsächlich Überlegungen angestellt wie die Situation der Behinderten in Entwicklungsländern verbessert werden kann.

Hauptforderung der Engagierten ist dabei die Einhaltung des Artikel 32 der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Der Artikel beschließt bei Entwicklungshilfe auch an Behinderte zu denken. Nur ein bis zwei Prozent Mehrkosten bei Neubauten würden für eine Barrierefreiheit sorgen. Der Umbau von bereits bestehenden Gebäuden ist dagegen viel aufwändiger.

Neben dem inhaltlichen Referat hielten Ute Haupt, Vorsitzende im Sozial- Gesundheits- und Gleichstellungsausschuss, und Toralf Fischer, Behindertenbeauftragter der Stadt Halle, Grußworte. Sie berichteten über die Probleme von Behinderten in Halle, betonten aber auch, dass dies Jammern auf hohem Niveau sei. Außerdem berichtete Claudia Lorenz über ihren Freiwilligendienst an einer Förderschule in Ghana.

Die Ausstellung ist noch bis 26.April diesen Jahres im St. Elisabeth Krankenhaus (Mauerstraße 5) geöffnet und ist kostenfrei.